Die Boeing 777-300ER ist das neueste Mitglied in der Swiss Familie. Der älteste Flieger ist knapp 3 Jahre alt, der jüngste nur wenige Monate. Das Bordprodukt ist auf diesen Modellen entsprechend neu und modern, was sich besonders bei den Sitzen und der Beleuchtung bemerkbar macht. Durch die bis zu fünf Business Class Sitze pro Reihe fehlt es an einigen Plätzen an Staufächern, andere wiederum bieten dafür umso mehr Platz und Privatsphäre. Wie sich die Swiss Business Class der Boeing 777-300ER auf meinem Flug von Zürich nach Los Angeles und zurück geschlagen hat erfahrt ihr in diesem Review…
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Die wichtigsten Daten
- Airline: Swiss
- Flugzeugtyp: Boeing 777-300ER
- Flugnummer: LX40
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: Staggered 1-2-2 und 2-2-1
- Kabinen-Größe: 62 Sitze in 13 Reihen
- Pitch/Sitzabstand: 60 Zoll / 152,5 cm
- Sitzbreite: 20,5 Zoll / 52 cm
- Bildschirmgröße: 16 Zoll / 40,5 cm
- Recline: 180 Grad
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Buchung & Boarding
Das Endziel meiner Reise war nicht Los Angeles sondern Salt Lake City, Utah im Südwesten der USA. Normalerweise sind Flüge in diese Region schon in der Economy Class recht teuer, jene in der Business Class und nur einem Layover erst recht. Deshalb war ich umso glücklicher, als es kurz vor dem Black Friday einen Star Alliance Business Class Sale nach Nordamerika gab. Somit konnte ich die Flüge für etwas mehr als den sonst für Economy Class aufgerufenen Preis kaufen. Aufgrund des Durcheinanders bei United Buchungswahnsinn mit United – Wie ich trotzdem an mein Ticket gekommen bin wurde es ein paar Franken teurer, aber darauf kam es auch nicht mehr an.
Alternativ könnt ihr den Flug auch über Miles & More buchen. Ein Oneway kostet (noch bis zum 09.05.2019) 52.000 Meilen und 348,30 Franken (ca. 310 Euro) an Steuern und Gebühren. Für den Return fallen 105.000 Meilen und 650,45 Franken (ca. 574 Euro) an. Selbst wenn es Verfügbarkeiten an meinen Wunschdaten gegeben hätte, wäre die Einlösung nicht sehr attraktiv gewesen. Der Gegenwert einer Meile wäre nach Steuern und Gebühren sowie dem Gegenwert der durch den Flug gesammelten Meilen bei unter 1 Cent gewesen, das ist definitiv kein Wert zu dem ich Meilen nutze. Anders sieht es natürlich aus, wenn es gerade keinen Sale gibt und Preise von über 4.500 Euro aufgerufen werden, bzw. ihr die Stopover und Open-Jaw Regelungen (Miles & More Stopover, Segmente und Open Jaws) maximiert.
Als Inhaber einer American Express Kreditkarte könntet ihr auch 104.000 bzw. 210.000 Membership Rewards Punkte über Payback zu Miles & More transferieren um diesen Flug zu buchen (Meilen sammeln mit den American Express Kreditkarten – Alle Infos, Tipps und Tricks), allerdings ist das auch nicht unbedingt die attraktivste Möglichkeit. Am einfachsten sammelt ihr Miles & More Meilen mit den Miles & More Kreditkarten oder ein paar Zeitungsabos. Wie ihr sonst noch günstig an Miles & More Meilen kommt, haben wir euch in 25 Arten auf die man Miles & More Meilen sammeln kann zusammengefasst.
Bevor das Boarding losging stattete ich den Swiss Business Class Lounges A und E einen Besuch ab, welche den Gästen der Swiss und Star Alliance Business Class zur Verfügung stehen. Das Review für die relativ neue Lounge im A folgt noch, die Lounge im E war aber dermaßen voll, dass keine Fotos möglich waren. Ich ging dann bereits eine halbe Stunde vor Boarding zum Gate, da ich zu den Glücklichen mit einem “SSSS” auf dem Ticket gehörte und ein Secondary Screening anstand. Pünktlich zu Boardingbeginn um 12:40 Uhr stand ich wieder vor dem Gate. Swiss löst das Boarding in meinen Augen äußerst schlecht: Zwar gibt es gesonderte Schlangen für Status- und Premiumgäste sowie für Economy Class Passagiere, allerdings wird erstere Gruppe aufs mal geboardet, so dass der Andrang enorm ist (8 First Class + 62 Business Class Passagiere + alle Passagiere mit Status).

Geboardet wurde dann, trotz First Class Gästen, ausschließlich über Tür 2L, welche sich zwischen der kleinen First/Business Class Kabine im vorderen, und der größeren Business Class im hinteren Bereich befindet. Wir wurden freundlich an der Tür und noch einmal in der Kabine begrüsst und nahmen unsere Plätze 15K, 16J und 16K ein, fast ganz hinten in der Kabine. 15K ist ein Thronsitz, welchen ihr ab 48 Stunden vor Abflug kostenlos reservieren könnt. 16J und 16K sind Doppelsitze am Fenster. Ihr findet in diesem Review Bilder von beiden Varianten.
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Die Kabine
Die Swiss Business Class ist über die gesamte Flotte hinweg einheitlich, jedenfalls was den Sitz betrifft. Bei den A330 und A340 sind die Kabinen zwar schon etwas älter, das Design ist aber quasi identisch. Außerdem erhalten die A340 gerade einen Refit. Durch die schmaleren Rümpfe der A330 und A340 ist hier die Sitzanordnung etwas anders. Anstatt staggered 1-2-2, 2-2-1 findet man hier eine staggered 1-2-1, 2-2-1 Anordnung vor. Zwar hat dadurch nicht jeder Sitz einen direkten Zugang zum Gang, aber der Großteil der Sitze bietet dies. Und im Gegensatz zu anderen Airlines hat man hier immerhin ein einheitliches Produkt und muss sich nicht all zu sehr vor einem Flugzeugroulette fürchten.

Die insgesamt 62 Sitze, und damit überdurchschnittlich große Business Class, sind auf aufgeteilt auf zwei Kabinenabschnitte. Im vorderen Teil, zwischen Tür eins und zwei, befindet sich direkt hinter der First Class das “Stübli” mit 10 Sitzen, aufgeteilt in 2 Reihen. Zwischen Tür zwei und drei befinden sich die übrigen 52 Sitze, aufgeteilt auf 11 Reihen.
Wie ihr der Seatmap und Bild 3 entnehmen könnt, befindet sich die Economy Class Kabine direkt hinter der Business Class. Dazwischen liegen die Türen 3L und 3R sowie Wände und Vorhänge. Obwohl wir in der zweitletzten Reihe saßen haben wir absolut nichts gehört.
Durch die große Kabine befinden sich einige Sitze direkt über dem Flügel, was aber nicht weiter gestört hat, und im Gegensatz zur First Class kriegt man so wenigstens das Triebwerk mit auf die Fotos ;).
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Sitz/Bett
Mit dem oben genannten 1-2-2, 2-2-1 staggered Layout von Thompson Vantage hat nicht jeder Sitz direkten Zugang zum Gang. Der jeweilige Fensterplatz einer 2er Sitzkombination muss dabei über den Nachbarn steigen, was bei 11 von den 62 Sitzen der Fall ist.
Kommen wir zur Privatsphäre der Sitze: Der mit Abstand am besten abgeschirmte Sitz ist der Thronsitz. Dieser hat zum Gang hin eine Art Minischrank, welcher sehr gut als Schild dient. Den Thronsitz findet man abwechselnd an den Fensterpositionen A und K. Im Stübli sind das die Sitze 4A und 5K, in der hinteren Kabine fängt es mit 7A an und hört mit 17K auf (Swiss hat keine Reihe 13 in ihren 777). Nach den Thronsitzen sind die Fensterplätze der 2er Kombi und die nach innen versetzten Sitze in der Mitte zu bevorzugen. Die Gangplätze D und G wechseln sich ebenfalls jeweils ab, so ist immer einer quasi direkt am Gang, während der andere in der Mitte durch den Tisch und auf der Gangseite durch ein Schild mit Staufach abgeschirmt ist. Am wenigsten Privatsphäre bieten die Sitze der Fenster 2er Kombi direkt am Gang sowie jene der 2er Kombi welche nicht nach innen versetzt sind. Was sich zugegeben etwas kompliziert anhört, kann relativ leicht der Seatmap und den obigen Bildern entnommen werden.
Was ich trotz der relativ engen Anordnung von 5 Sitzen pro Reihe schätze ist, dass die Sitzausrichtung gerade nach vorne ist. Dadurch sind die Fußablagen relativ groß, jedenfalls im direkten Vergleich mit einigen Reverse Herringbone Sitzen, bei welchen man die Füße kaum hineinbekommt. Dadurch, dass die Sitze ineinander verschachtelt sind, die Sitze ihre Fußablagen also jeweils in den Podesten/Auflagen der Vordersitze haben, haben die Thronsitze hier ihren einzigen Nachteil: Die Ablage für die Füße ist deutlich kleiner als bei den 2er Sitzkombis.

Die Sitze sehen auf dem Papier recht schmal aus, aber für mich als normalgroße Person waren sie eigentlich ideal. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl eingeengt zu sein, weder beim Sitzen noch beim Schlafen.

Durch die Luftpolsterung, welche individuell in ihrer Härte eingestellt werden kann, ist das Bett ziemlich bequem. Leider bietet Swiss in der Business Class weder eine Bettauflage noch irgendeine Form von Pyjamas an, wie es asiatische Airlines häufig machen. Das Bett ist mit 190cm Länge durchschnittlich, für mich wiederum absolut ausreichend. Da Swiss ihre Flugzeuge zu meinem Leidwesen immer relativ hoch temperiert und auch keine individuellen Luftdüsen hat, kam ich weder auf dem Tag- noch auf dem Nachtflug in die Versuchung, eine Decke zu benutzen. Diese sind aber guter Durchschnitt, ebenso wie das doch sehr bequeme Kissen auf dem Sitz. Während dem Schlafen bekommt man übrigens selbst in dem zum Gang hin offenen Sitz nicht viel vom Durchgangsverkehr der Stewardessen oder der anderen Passagiere mit, ebenso wenig vom direkten Sitznachbar (außer jener müsste mal drübersteigen).
Im Loungemodus, also im angewinkelten Zustand, ist der Sitz zusammen mit dem Kissen auch äußerst bequem. Dazu noch die Massagefunktion und ein Eis und man kann den Film in vollen Zügen genießen. Einziger Nachteil: Es besteht die Gefahr, dass man mit dem rechten Arm auf die Bedienelemente des Sitzes kommt und diesen dadurch verstellt, da diese genau auf Ellbogenhöhe liegen.
Was den Stauraum der Sitze betrifft verhält es sich analog zur Privatsphäre. Während der Thronsitz beinahe mehr Stauraum besitzt als Gepäck erlaubt wäre, und die Mittelsitze auch noch ein kleines Staufach haben, so haben die Fenstersitze vergleichsweise wenig Möglichkeiten.
Der Thronsitz hat fensterseitig ein kleines Staufach welches ideal für Kopfhörer und Pass/Portemonnaie geeignet ist. Zum Gang hin, neben dem Tisch, lässt sich ein weiteres Fach herausziehen, welches noch einmal massig Raum für Amenity Kit, Ladegeräte und sonstiges bietet. Weiter geht es mit der Konsole zum Fenster hin. Hier lässt sich die Abdeckung nach unten verschieben und bietet noch einmal Stauraum für Schuhe oder die nicht benötigte Decke.
Die beiden Mittelsitze unterscheiden sich ebenfalls ein wenig. Der abgeschirmte Sitz hat wie der Thronsitz auch eine offene Ablage zum Gang hin, außerdem haben beide Sitze in der Mittelkonsole einen Schrank ähnlich dem des Thronsitzes.

Allen Sitzen gemein ist die Zeitschriftenablage, welche noch zusätzlich Platz für ein Ipad oder einen E-Reader bietet, sowie das kleine Fach unter dem Monitor. Zusätzlich gibt es an jedem Sitz einen Aufhänger für einen Kleiderbügel sowie die Kopfhörer. Habt ihr eine Jacke, so könnt ihr diese an den Bügel hängen und diesen einem Crewmitglied geben, die Jacke wird dann in der Galley (geschlossen) aufgehängt. In der tiefsten Ecke befindet sich ein kleines Kästchen in dem eine Wasserflasche für die Passagiere bei Boarding wartet.
Der letzte Punkt des Sitzes ist der Strom: Swiss bietet in ihren Boeing 777 in der Business Class für jeden Passagier eine Universalsteckdose sowie einen USB-Anschluss für das Aufladen von allerlei Geräten an. Diese befindet sich in der Mittelkonsole bzw. im Fall des Thronsitzes in der Konsole zum Gang hin, jeweils an der Front.

Mir gefällt das Gesamtkonzept der Swiss Business Class Kabine mit dem vielen Holz und den kleinen Lampen am Sitz, welche das gesamte Ambiente sehr angenehm gestalten. Das dabei nicht jeder Sitz direkten Gangzugang hat ist zu verschmerzen, zumal es sowieso nur einen Bruchteil der Sitze betrifft. Bei der Privatsphäre sind einige Sitze anderen gegenüber vorzuziehen, aber gerade diese Durchmischung macht die Swiss Kabine so interessant, da sie für jeden Reisenden etwas bietet. Sei es der Geschäftsreisende der für sich sein möchte und arbeiten will oder Zusammenreisende, welche sich gerne während des Fluges unterhalten, und wo eine Trennwand nur stören würde…
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Entertainment
Das Inflight Entertainment System der Swiss 777 ist, zumindest was den Bildschirm bzw. den Controller und deren Bedienung angeht, auf dem allerneusten Stand. Der Monitor ist mit seinen 16 Zoll nicht übermäßig groß, durch die Sitzkonfiguration sitzt man allerdings auch nah genug dran um alles einwandfrei erkennen zu können. Verändert man seine Sitzposition zum “loungen”, so lässt sich der Monitor um ein paar Grad nach unten neigen. Für die Lie Flat Position dürfte es dennoch zu wenig sein. Die Bedienung per Touch oder Controller geschieht verzögerungsfrei und ohne Druck ausüben zu müssen, das gefällt mir. Ebenfalls ist es sehr angenehm, dass der kleine herausnehmbare Controller unabhängig vom Monitor die Airshow anzeigen kann, so dass nicht extra der Film unterbrochen werden muss.
Die von Swiss zur Verfügung gestellten Kopfhörer, welche für jeden Passagier bereits zusammen mit dem Kleiderbügel bei Boarding am Sitz hängen, habe ich direkt ohne auszupacken in den Overhead Bin verfrachtet. Ich weiß aus vorherigen Flügen, dass diese leider alles andere als gut sind, weshalb ich meine eigenen Bose Kopfhörer benutzt habe. Diese funktionieren ohne einen Adapter problemlos.

Die Auswahl an Filmen und Serien ist bei Swiss lange nicht so umfangreich wie bei der Konkurrenz, jedoch waren zahlreiche Neuerscheinungen verfügbar, welche problemlos für den Flug gereicht haben. Problematisch dürfte es erst werden, wenn man wöchentlich mit Swiss auf der Langstrecke unterwegs ist. Bei den Serien ärgert es mich immer wieder, dass man nur eine Staffel anbietet, welche nicht einmal die erste ist, sondern mittendrin (Swiss ist hier aber längst nicht alleine). Die Airshow in der 777 ist das Voyager 3D System von Panasonic, welches alles in allem seinen Zweck erfüllt und zwischendrin ganz lustig anzuschauen ist.
Bemerkenswert fand ich zwei Dinge, obwohl es sein kann, dass ich sonst einfach nie darauf geachtet habe und es völlig normal ist: Zum einen die doch relativ geringe Flughöhe von nur 9.144m über einen sehr langen Zeitraum hinweg auf dem Hinflug, sowie die ziemlich direkte Route auf dem Rückflug, welche uns quasi direkt über New York geführt hat. Das aktuelle Bordprogramm der Swiss könnt ihr auf der Swiss Webseite einsehen.
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Essen/Service
Zürich – Los Angeles
Nach dem etwas chaotischen Boarding und nachdem fast alle Passagiere an Board waren begann der Service mit einem Pre-Departure Getränk. Zur Auswahl standen Orangensaft oder Champagner, wobei wir uns für letzteres entschieden und erstmal auf den anstehenden Urlaub anstießen. Anschließend wurden noch heiße Tücher verteilt.
Nach dem Start um 13:45 begann der Service mit einer Getränkerunde und kalten Nüssen. Obwohl ich aus dem Lager warme Nüsse komme, ging ich noch einmal in die Galley und fragte nach einer zweiten Runde, welche man mir gerne gab.

Die Essenswünsche wurden unmittelbar danach entgegengenommen, die Menükarten für den Hin- und Rückflug sehr ihr jeweils unten. Swiss setzt dabei auf das Essenskonzept “SWISS Taste of Switzerland”, bei welchem das Essen circa alle 3-4 Monate gewechselt wird und aus einem speziellen Kanton kommt. Für unseren Hinflug war dies der Kanton Bern, auf dem Rückflug war der Kanton Zürich an der Reihe.
Um 15:10, also deutlich über 60 Minuten nach dem Start, waren wir in Reihe 16 mit der Vorspeise dran. Ich entschied mich für den Pouletsalat, welcher ganz ok war, aber für meinen Geschmack etwas zu kalt.

Etwa 30 Minuten später gab es den Hauptgang, die geschmorte Rindsbrust mit Jus und Pastinakenpüree sowie Gemüse.
Hiervon war ich ziemlich begeistert, denn obwohl das Fleisch dem Aussehen nach durch war, so konnte man es doch bloß mit der Gabel abreißen und es hat hervorragend geschmeckt. Hier verdient die Swiss in meinen Augen doppelt Lob: Zum einen, dass das Fleisch so ausgezeichnet war und zum anderen, dass wir selbst in der vorletzten Reihe noch die Auswahl an allen Hauptgängen hatten. Das kenne ich durchaus auch anders.
Nach dem Hauptgang kam zunächst eine Käseplatte mit verschiedenen Schweizer Käsesorten und zu guter letzt noch das Dessert, eine Nougatschnitte mit Orange. Der Essensservice war dann etwa um 16:20 beendet, also etwas mehr als 2,5 Stunden nach dem Start. Das ist zwar relativ lange, bei einem Tagflug stört mich das aber überhaupt nicht, zumal die Swiss nicht mit Essenswagen arbeitet, sondern das Essen jeweils einzeln aus der Galley bringt. Wer schnell essen möchte hat durchaus die Möglichkeit dazu.
Auf diesem Flug wurden wir definitiv satt! Zwar bietet die Swiss keine Snackbar auf ihren Flügen (jedenfalls habe ich nirgends eine gefunden), aber als Midflight Snack serviert man eine Auswahl an Häagen Dazs Eiscreme in der Waffel.


Zu guter letzt gab es vor der Landung noch das Arrival Meal, in meinem Fall die Taleggio-Kräuter-Cappelletti mit Weißweinsauce sowie ein Lauch-Wirz-Ragout, begleitet von einem Fruchtsalat.

Los Angeles – Zürich
Auf dem Rückflug ging der Essensservice deutlich schneller. Hier saßen wir in Reihe 9 und verzichteten aufgrund einer starken Verspätung auf den Käse und Dessert, so dass für uns der Service 80 Minuten nach dem Start beendet war. Das Menü, welches bis Anfang Juni mehr oder weniger gleich bleibt, liest sich wie folgt:
Als Pre-Departure Getränk gab es wiederum die Auswahl zwischen Champagner und Orangensaft. Kurz nach dem Start begann man dann direkt mit dem Essensservice, allerdings gab es dieses mal keine Nüsse oder eine extra Getränkerunde, begonnen wurde direkt mit der Vorspeise. Da ich überhaupt nichts esse was schwimmt nahm ich das Rinds-Tataki mit cremigem Sellerie und Ananas-Curry-Creme fraiche. Dazu gab es wieder einen Salat, eine kleine Käseplatte, sowie ein Brötchen aus dem Brotkorb. Auch hier war das Catering wieder sehr gut.
Aus genannten Gründen ging es weiter mit dem Rindsfilet mit grüner Pfeffersauce und Polentagaletten mit Taleggio sowie Ratatouille. Während das Filet nicht ganz so gut war wie die Rindsbrust auf dem Hinflug, so war es dennoch sehr lecker.

Vor dem Abdunkeln der Kabine wurden noch die Frühstücksmenüs für den nächsten Morgen eingesammelt, bei welchen man die gewünschten Optionen ankreuzen konnte.

Da ich meist gar nicht frühstücke hielt ich es klein und bestellte etwas Zopf und ein Croissant, einen Smoothie und einen Orangensaft, sowie eine heiße Schokolade. Das Croissant und der Zopf waren relativ frisch, die Marmelade lecker und die Getränke waren auch in Ordnung. Was will man mehr?
Im Gegensatz zum Essen konnte mich der Service nicht zu 100% überzeugen. Zwar war man stehts bemüht und hat sich um alles gekümmert, aber darüber hinaus ist nicht viel geschehen. Besonders auf dem Tagflug hätte man meiner Meinung nach etwas proaktiver Getränkerunden anbieten können, das kenne ich von Swiss auch anders. Hier hat man das übliche Prozedere abgehandelt und ist dann wieder in der Galley verschwunden. Ähnliches auf dem Rückflug, wo ich etwa drei Stunden vor der Landung aufwachte, aber trotz mehrmaligem “patroullieren” der Kabine kein Crewmitglied fragte ob ich denn etwas trinken wollte. Das ist keinesfalls tragisch und jammern auf hohem Niveau, aber als ich dann vorging um nach einem Tee zu fragen stand man zu dritt plaudernd in der Galley und hat mich erst wahrgenommen als ich um den Tee gebeten habe. Auch das kenne ich anders von Swiss. Nichtsdestotrotz würde ich den Service als guten Durchschnitt bezeichnen, nur eben für die Verhältnisse von Swiss eher unter dem Durchschnitt.
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Amenities
Beim Einsteigen in das Flugzeug lagen auf dem Sitz bereits das Kissen und die Decke, in der Mitte, zwischen den beiden Sitzen auf der Konsole, lagen die Amenity Kits. Diese sind von Victorinox, dem bekannten Schweizer Taschenmesserproduzent, und wechseln sich auch ab. Insgesamt gibt es glaube ich sechs verschiedene Behältnisse. So gab es auf dem Hinflug eine Stofftasche, welche sich gut als Kabeltasche oder kleiner Toilettenbeutel eignet, auf dem Rückweg gab es eine kleine Metallbox. Der Inhalt beider Kits war identisch: Neben einem paar Überziehstrümpfe befinden sich noch eine Augenmaske, eine Zahnbürste und Zahnpasta, Ohrstöpsel sowie Lippenbalsam darin. Der Stift wurde während des Fluges verteilt und ist nicht darin enthalten.
Leider verteilt Swiss selbst auf so langen Flügen wie von Zürich nach Los Angeles weder Slipper noch einen Pyjama (oder ähnlich der Lufthansa ein Schlafhemd). Äußerlich gefallen mir die Amenity Kits sehr gut, inhaltlich ist es in etwa das, was man erwartet.
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Bad
Swiss hat Board der Boeing 777-300ER drei WCs für die Passagiere der Business Class, zwei auf der rechten und eines auf der linken Seite. Die WCs sind leider sehr klein, dafür sind sie immerhin durch etwas Holz und ein relativ großes Waschbecken aufgewertet. In den WCs befinden sich verschiedene Hand- und Gesichtscremes und -Sprays sowie Erfrischungstücher.
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – WiFi
Swiss bietet auf Langstrecken mit der 777 und dem A330 WiFi an Bord an. Abgerechnet wird dabei nicht nach Zeit sondern nach Datenvolumen. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Datenpakete zu wie ich finde unverschämten Preisen:

Ursprünglich hatte ich drei 50 MB Voucher von Kollegen und meinem letztjährigen First Class Flug, allerdings war auf dem Hinflug das WiFi defekt und auf dem Rückflug konnte ich mich nicht verbinden. Hier hätte vermutlich der Tipp der Webseite geholfen, eine gesonderte Page aufzurufen. Da die Voucher Anfang oder Ende Juni verfallen und ich bis dahin keinen Flug mit Swiss mehr geplant habe könnt ihr euch in den Kommentaren melden, dann erhaltet ihr einen 50 MB Voucher per Mail.
Swiss Business Class Boeing 777-300ER – Fazit
Mein Eindruck der Swiss Business Class an Bord der Boeing 777-300ER ist alles in allem sehr positiv. Besonders überzeugt haben mich die Sitze von Thompson Vantage, auf welchen ich ausgezeichnet geschlafen habe, und zum anderen das Essen, welches hervorragend war. Durchschnittlich war dieses Mal der Service, hier weiß ich, dass es besser geht. Die Swiss bleibt damit eine meiner Lieblingsairlines was das Fliegen in Premiumkabinen angeht, denn neben dem guten Sitz und dem guten Essen gefällt mir auch das Designkonzept der Kabine überaus gut, das Holz und die warme Beleuchtung sorgen für eine richtiggehende Wohlfühlatmosphäre. Hier wird man mich garantiert auch in Zukunft antreffen.
Wie gefällt euch die Swiss Business Class? Bevorzugt ihr Reverse Herringbone Sitze oder sitzt ihr auch lieber “gerade aus”?
Das könnte dich auch interessieren: