Der SAS Scandinavian Airlines geht es nicht gut. Die Fluggesellschaft ist hoch verschuldet, befindet sich in der Restrukturierung und benötigt frisches Kapital. Die schwedische Regierung will der SAS hier nicht mehr aushelfen, das frische Kapital soll von Investoren kommen. Offenbar gibt es auch schon Interessenten.
Kein frisches Kapital mehr aus Schweden
Wie der schwedische Industrieminister Karl-Petter Thorwaldsson mitteilte, wird der Staat der Fluglinie jedoch erlauben, Schulden in Unternehmensanteile, also in Eigenkapital, umzuwandeln. Die Airline kommentierte diese Entscheidung als „wichtigen Schritt“ im Restrukturierungsplan („SAS FORWARD“) und dankt der schwedischen Regierung für die finanzielle Unterstützung in der Vergangenheit. SAS plant Schulden in Höhe von 20 Milliarden schwedischen Kronen (1,91 Milliarden EUR) in Eigenkapital umzuwandeln. Derzeit halten der schwedische sowie der dänische Staat jeweils 21,8 Prozent der Anteile der SAS. Der norwegische Staat hat bereits 2018 seine Anteile an der Fluggesellschaft veräußert. Die dänische Regierung nimmt die Entscheidung Schwedens zur Kenntnis, hat selbst aber noch keine Entscheidung getroffen. Man prüfe den Restrukturierungsplan und die Möglichkeiten, hier etwas beizutragen, sagte der dänische Finanzminister Nikolai Wammen. Eine Entscheidung der dänischen Regierung wird Mitte Juni erwartet.
Ausländische Investoren an SAS interessiert
Neben der Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital, möchte SAS zudem 9,5 Milliarden Kronen (910 Millionen EUR) in Form von frischem Kapital auftreiben, um die Liquidität zu sichern. Da Staatshilfe – zumindest aus Schweden – als Option wegfällt, benötigt man Investoren. Laut Medienberichten gibt es bereits eine Gruppe von ausländischen Investoren, die an einer Übernahme der SAS interessiert sind. Um wen es sich hier handelt, ist allerdings nicht bekannt.
Restrukturierung im Gange
Nach Abschluss der Restrukturierung soll SAS Scandinavian Airlines wieder eine flexible und langfristig konkurrenzfähige Fluglinie sein. Die Umstrukturierung sieht auch eine Verringerung der Kosten vor. Bis 2026 sollen diese um 7,5 Milliarden schwedische Kronen reduziert werden. Im Herbst 2021 hat man mit SAS Connect und SAS Link zwei neue Tochtergesellschaften gegründet, vermutlich, um Personalkosten zu sparen. Denn meist haben Tochtergesellschaften ein deutlich niedrigeres Lohnniveau als die Muttergesellschaften.
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