lufthansa a320neo flugzeug frankfurt flughafen
07. Juni 2019 Mark 13 News

E-Geld Klage ist der Grund: Kein Transfer von Drittprogrammen zu Miles & More mehr möglich

Als Reaktion auf eine Klage hat Miles & More zahlreiche Transfermöglichkeiten von Drittprogrammen zu Miles & More eingefroren. So ist zum Beispiel seit Tagen keine Umwandlung von Marriott Rewards, Radisson Rewards oder World of Hyatt Punkten in Miles & More Meilen mehr möglich. Da diese entgeltlich erworben werden können sieht sich Miles & More der Gefahr ausgesetzt, dass Meilen als E-Geld angesehen werden könnten. Eine jüngst eingereichte Klage vertritt genau diese Auffassung…

Sind Miles & More Meilen E-Geld?

Geht es nach dem Berliner Juristen Istvan Cocron, der mit seiner Kanzlei CLLB vor wenigen Tagen eine Klage gegen Miles & More eingereicht hat, ist Miles & More E-Geld, welches von Wikipedia wie folgt definiert wird.

“Elektronisches Geld (kurz auch E-Geld, früher auch Computergeld, Netzgeld, digitales Geld oder Cybergeld genannt; englisch E-Cash) ist ein Zahlungsmitteläquivalent, unter dem man jeden elektronisch, auch magnetisch gespeicherten monetären Wert in Form einer Forderung gegenüber dem Emittenten versteht, der gegen Zahlung eines Geldbetrags ausgestellt wird, um damit Zahlungsvorgänge durchzuführen, und der auch von anderen Wirtschaftssubjekten (natürliche oder juristische Personen) als dem E-Geld-Emittenten angenommen wird. ” [Quelle: Wikipedia]

Da Miles & More Meilen einen monetären Gegenwert aufweisen, elektronisch gespeichert sind, eine Forderung gegenüber dem Emittenten beinhalten, gegen Zahlung eines Geldbetrags ausgestellt, Zahlungsvorgänge durchgeführt werden können und von zahlreichen Online- wie Offlineshops angenommen werden, erfüllen Miles & More die gesetzlichen Anforderungen von E-Geld – so die Klageschrift, welche dem Handelsblatt vorliegt. Zentrale Forderung der Klage ist, dass Miles & More Meilen auch wieder ausgezahlt werden können. Konkret fordert der durch die Kanzlei vertretene Vielflieger “mehr als 21.000 Euro für seine 715.000 Prämienmeilen”. Den vollständigen Artikel zur Klage findet ihr hier auf handelsblatt.com.

Indirekter Meilenkauf = E-Geld Geschäft?

Der Punkt “gegen Zahlung eines Geldbetrags ausgestellt” scheint dabei auch von Miles & More nicht ganz unkritisch betrachtet zu werden. Zwar verkauft das Vielfliegerprogramm seit Jahren keine Miles & More Meilen mehr, offenbar ist man aber zu dem Schluss gekommen, dass der Kauf von Hotelpunkten bei Programmen wie Marriott Rewards und World of Hyatt und deren anschließende Umwandlung in Miles & More Meilen als E-Geld Geschäft angesehen werden könnte. Miles & More gab meilenoptimieren gegenüber das folgende Statement ab:

“Miles & More muss sicher stellen, dass ihre Leistungen kein erlaubnispflichtiges E-Geldgeschäft im Sinne des deutschen Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes (ZAG) begründen. Wir können nicht völlig ausschließen, dass die Möglichkeit, Loyalitätspunkte eines Partnerunternehmens im Ausland direkt und entgeltlich zu erwerben, als E-Geldgeschäft angesehen werden könnte. Um sicher zu stellen, dass dies ausgeschlossen ist, ruhen alle Programme, die diese Möglichkeit eröffnen. Wir können gegenwärtig noch nicht einschätzen, wie lange unsere Einschätzung dauern wird. Diese Maßnahme schützt sowohl die Interessen unserer Teilnehmer, als auch die unserer Partnerunternehmen und, nicht zuletzt, die unsrigen.”

Und:

“[…] Teilnehmer können auch weiterhin aus dem Miles & More Programm heraus bei den Partnern Prämienmeilen sammeln, etwa bei Übernachtungen oder mit den Lufthansa Miles & More Kreditkarten.

Die Anpassung umfasst ausschließlich die Konvertierungsmöglichkeiten, weitere Angebote der Partnerschaften sind nicht betroffen.”

Damit ist klar, warum es derzeit nicht möglich ist die Punkte zahlreicher Hotel- und anderer Drittprogramme, wie Coop Trophy (Coop Trophy Verkauf/Einlösung und Superpunkte-Tausch gestoppt), in Miles & More Meilen umzuwandeln…

Miles & More E-Geld Klage – Fazit

Wer sich schon immer gewundert hat warum Miles & More im Gegensatz zu vielen anderen Programmen keine Meilen direkt über die eigene Webseite verkauft, hat nun die Antwort: das deutsche Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes (ZAG). Ob auch der Kauf von Punkten bei anderen Treueprogrammen und deren anschließender Transfer als E-Geld Geschäft seitens Miles & More angesehen werden kann, wird wohl erst ein Gericht beantworten können. Bis dahin werden aber vermutlich keine Punktetransfers von Marriott und Co. zu Miles & More möglich sein. Eine ärgerliche Entwicklung für viele Punkte- und Meilensammler. Der Miles & More Transferpartner Payback ist von der E-Geld Problematik dagegen wohl nicht betroffen, denn Payback verkauft keine Punkte.

Meilensammler können nur hoffen, dass die Klage keinen Erfolg hat. Zwar klingt die Option sich die Miles & More Meilen auszahlen lassen zu können auf den ersten Blick verlockend, doch im Gegenzug würde dies wohl auch bedeuten, dass Miles & More Meilen zukünftig ein fixer Gegenwert bei allen Einlösemöglichkeiten zugeordnet werden würde. Die Buchung eines Prämienfluges in der First Class wäre damit mittelfristig wohl genauso uninteressant wie der Kauf eines Toasters in Onlineshop…

Das könnte dich auch interessieren:


meilenoptimieren empfiehlt
American Express Business Platinum Kreditkarte mit 75.000 Punkten
  • 75.000 statt 50.000 Membership Rewards Punkte Willkommensbonus (bis 14.12.2023)
  • 200 Euro Reiseguthaben + 200 Euro Sixt Ride Guthaben + 200 Euro Dell Guthaben
  • Kostenloser Loungezugang + Gast (Priority Pass, Centurion, Lufthansa, etc.)
  • Bei 12 Vielfliegerprogrammen und 3 Hotelprogrammen gleichzeitig sammeln (inkl. Miles & More)
  • Bis zu 1,5 Punkte (1,2 Meilen) je 1€ Umsatz sammeln
  • Statusvorteile bei zahlreichen Hotelprogrammen
  • Umfangreiche Reise- und Mietwagen-Versicherungsleistungen
  • Mehrere Zusatzkarten inklusive
  • [Mehr Infos]