Mein Cathay Pacific First Class Flug an Bord der Boeing 777 von Hongkong nach Tokio war nach meinem Emirates First Class Flug von Bangkok nach Hongkong der zweite kurze First Class “Hüpfer” innerhalb Asiens. Für den Flug war eine Flugzeit von 4 Stunden angesetzt. Am Ende standen wir aber noch zwei weitere Stunden in der Warteschlange auf dem Rollfeld, da extremer Wind und Regen das Starten unmöglich machten. In der First Class von Cathay Pacific ließen sich aber auch diese zwei zusätzlichen Stunden sehr gut aushalten…
Cathay Pacific First Class Boeing 777-300ER – Die wichtigsten Daten
- Airline: Cathay Pacific
- Flugzeugtyp: Boeing 777-300ER
- Reiseklasse: First Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 1 – 1
- Kabinen-Größe: 6 Sitze
- Pitch/Sitzabstand: 81 Zoll / 206 cm
- Sitzbreite: 36 Zoll / 91 cm
- Recline: 180 Grad
Das Boarding erfolgte über die vordere Tür der Boeing 777. Nachdem ich von der Flugbegleiterin begrüßt wurde, bog ich also nach rechts in die First Class Kabine ab. Mein Sitz war 1A und damit direkt der erste Sitz am Fenster.

Die Sitze in der Cathay Pacific First Class sind geradezu lächerlich breit. Neben dem eigentlichen und schon sehr breiten Sitz findet man nochmals gepolsterte Elemente, die die Sitzbreite (und später die des Betts) nochmals um gut 50% erhöhen. Im Prinzip könnten hier zwei Erwachsene nebeneinander sitzen.

Warum dies so ist, wird klar, wenn man sich das Kabinendesign anschaut. Nur 6 Sitze sind in 2 Reihen in einer 1 – 1 – 1 Anordnung verbaut. Es stehen somit insgesamt nur 3 Sitze in einer Reihe nebeneinander (dazwischen ist jeweils ein Gang). Damit wird jedem Sitz unglaublich viel seitlicher Platz gegeben und es ist möglich, die Sitze noch etwas dem Fenster zuzudrehen. Zum Vergleich: Die meisten anderen Airlines setzen auf 4 nebeneinander gerade noch vorne blickende First Class Sitze oder Suiten. Obwohl es sich nicht um eine geschlossene Suite mit Türen handelt, sorgt allein die schiere Größe des Sitz für extrem viel Privatsphäre.
Mit nur sechs Sitzen insgesamt wirkt die Cathay Pacific First Class deutlich exklusiver als die anderen First Class Kabinen, die ich bisher auf meinem Round the World Trip fliegen durfte. Emirates First Class hatte zum Beispiel 14 Suiten, Singapore Airlines hat 12 Suiten an Bord des A380, selbst Lufthansa hatte noch 8…
Damit die beiden mittleren Sitze nicht ins Leere laufen, hat man auf der linken Seite der Kabine noch eine zusätzliche Trennwand eingezogen. Diese gibt Passagieren auf der linken Seite zusätzliche Privatsphäre.

Auch nach vorne hat man mehr als genug Platz. So viel, dass sich die Ablage vor dem Fenster über die gesamte Länge des Sitzes erstreckt. Die Ottomane ist so groß, dass dort eine zweite Person Platz nehmen kann. In der Tat ist es möglich von der Crew den Tisch vergrößern zu lassen, so dass zwei Personen gemeinsam und sich gegenüber sitzend essen können. Dementsprechend hat die Ottomane auch einen separaten Anschnallgurt.

Neben der Ottomane findet man dann rechts den 17 Zoll Bildschirm des Entertainment Systems. Dieser lässt sich während des Fluges ausklappen und dem Passagier zuwenden, sodass man gerade auf den Bildschirm blicken kann.

Kurz nachdem ich Platz genommen hatte, wurden auch schon die Begrüßungsgetränke serviert. Da es 8 Uhr morgens war, entschied ich mich für einen Orangensaft und ein Wasser. Dazu wurden warme Nüsse gereicht.

Während wir am Gate noch auf den Abschluss des Boardings warteten, wurde mir schon einmal das Menü für das Frühstück an Bord gereicht. Gereicht wird das Menü übrigens auf einem kleinen Holzbrettchen. Damit fühlt man sich wie im Restaurant.
Da ich schon in der Lounge (Review: The Pier First Class Lounge in 10 Bildern) gefühstückt hatte, entschied ich mich den Hauptgang zu überspringen und bestellte nur ein paar Früchte, Joghurt und ein Croissant. Dieses sollte kurz nach dem Start serviert werden. Dann ging allerdings das große Warten los. War das Wetter zum Zeitpunkt des Boardings schon nicht so besonders gut, wurde es während der Fahrt Richtung Startbahn zunehmend stürmiger.

Weniger später meldete sich der Kapitän. Aufgrund der starken Winde war ein Start unmöglich und wir würden warten müssen bis das Wetter sich besserte. Mit uns warteten ca. 10 andere Flugzeuge…

Nach zwei Stunden warten (ich hatte mitterweile schon einen Film geschaut), ging es dann endlich los, auch wenn das Wetter immer noch alles andere als gut war. Nach einem sehr aggressiven und turbulenten Start wurde es mit zunehmender Höhe etwas ruhiger. Wenig später wurde dann auch mein Frühstück serviert.


Nach dem Frühstück war es dann an der Zeit es mit etwas bequemer zu machen. So richtig bequem sitzt man in einem vollständig aufgerichteten First Class Sitz nämlich auch nicht. Verstellen kann man den Sitz über die Knöpfe in der Seite des Sitzes.

Oder man nutzt den kleinen Touchscreen in der Seitenablage. Hier hat man noch ein paar mehr Einstellmöglichkeiten.

Hier finden sich dann auch die Fernbedienung für das Entertainment System, sowie ein kleines Staufach. Mit ausgefahrener Fußstütze und in leicht zurückgelehnter Position war es dann deutlich bequemer.

Besonders schön an dem Cathay Pacific First Class Sitz an Bord der Boeing 777 ist auch der Blick nach draußen. Mit drei Fenstern genießt man einen hervorragenden Blick. Das ist übrigens auch der eine Punkt, in dem mich der A380 stört. Die Fenster in diesem sind durch die dicke Kabinenwand so tief, dass der Blick nach draußen eingeschränkt ist. Umso mehr Spaß macht es an Bord der 777.

In den nächsten drei Stunden widmete ich mich also dem Blick nach draußen und dem Entertainment System. Zwar war der 17 Zoll Bildschirm aufgrund des Alters der Maschine nicht der neueste und hochauflösendste, doch der Umfang des Entertainment Systems war gut.


First Class Passagiere finden zwei Bäder an Bord. Beide sind recht einfach gehalten und nicht besonders groß.


Wenig später befanden wir uns dann auch schon im Landeanflug.


Während des Landeanfluges ergab sich ein schöner Blick auf die Tokio Bucht.



Auch die vorgelagerten Industrieanlagen waren gut zu erkennen.

Über die Kamera unter dem Flugzeug, lässt sich der Anflug beobachten.


Nach knapp 4 Stunden Flugzeit landeten wir schließlich.


Nach wenigen Minuten war das Gate erreicht.

Cathay Pacific First Class Boeing 777-300ER – Fazit
Die Cathay Pacific First Class stand im starken Kontrast zu meinem vorherigen Flug in der Emirates First Class. Statt mit Glitzer zu protzen, setzt Cathay Pacific auf ein einfaches aber überzeugendes Kabinendesign, das deutlich weniger überladen wirkt. Bei allen wichtigen Punkten überzeugt man dann aber auf voller Linie. Der First Class Sitz ist riesig und absolut bequem. Zwar konnte ich das Bett auf diesem kurzen Flug nicht austesten, aber auch hier habe ich bisher nur Gutes gehört. Die große Kabine mit nur 6 Sitzen sorgt trotz der offenen Suiten für viel Privatsphäre. Und auch der Service war sehr freundlich und persönlich. Ich würde die Cathay Pacific First Class jederzeit wieder fliegen, hoffentlich das nächste Mal auf einem deutlich längeren Flug.