Endlich kommen wir zum eigentlichen Zweck der Reise – die Japan Airlines First Class an Bord der Boeing 777-300ER von Tokio Narita nach New York JFK, dem längstmöglichen Flug von JAL, um das Erlebnis in allen Facetten zu erleben. Wie sich die First Class insgesamt sowie im Vergleich zur Konkurrenz schlägt erfahrt ihr in diesem Review…
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Die wichtigsten Daten
- Airline: Japan Airlines
- Flugzeugtyp: Boeing 777-300ER
- Flugnummer: JL8006
- Kennzeichen: JA743J (13,5 Jahre)
- Reiseklasse: First Class
- Kabinen-Konfiguration: 1-2-1
- Kabinen-Größe: 8 Sitze
- Pitch/Sitzabstand: 78 Zoll / 199 cm
- Sitzbreite: 23 Zoll / 58 cm
- Bettlänge: 78 Zoll / 199 cm
- Bettbreite: 33 Zoll / 84 cm
- Bildschirmgröße: 23 Zoll / 58 cm
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Buchung
Ein Flug in der Japan Airlines First Class stand schon länger auf meiner “must-fly” Liste, und als Japan gegen Ende des letzten Jahres wieder für Touristen öffnete habe ich rund um den Flug von Tokio nach New York eine Reise mit Meilen zusammengebastelt (Trip Report: Sushi, Steak und Golden Gate). Gebucht habe ich den Flug für 70.000 Alaska Mileage Plan Meilen, denn meine Befürchtung nach den angekündigten Änderungen des Awardcharts war genau das, was vor wenigen Tagen eingetroffen ist – die Meilenpreise für die Japan Airlines First Class wurden teils drastisch erhöht. Der gleiche Flug kostet nun 100.000 Meilen zuzüglich 56 USD Steuern und Gebühren. Ich hatte also richtig gepokert und für meine verbliebenen Meilen einen sensationellen Gegenwert bekommen.

Gesucht und gebucht habe ich dabei direkt über die Webseite von Alaska Mileage Plan, ein Kinderspiel im Vergleich zur absolut benutzerunfreundlichen Suche von Miles & More.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Besuch der Lounge und Boarding
Nach meinem Besuch der Japan Airlines First Class Lounge Tokio Narita ging es ohne Transfer oder Begleitung zum Abfluggate. Bereits in der Lounge wurde eine Verspätung kommuniziert, sodass ich erst zur neuen Zeit eintraf, letztlich aber auch hier noch einmal warten musste. Das hat in diesem einen Fall also nicht so gut funktioniert mit der japanischen Pünktlichkeit, aber dafür hatte man relativ uneingeschränkte Sicht auf das Rollfeld und unseren Flieger.
Nach ein paar weiteren Minuten startete das Boarding und die Passagiere der First Class wurden an Bord wärmstens von den beiden Flugbegleiterinnen willkommen geheißen. Es wurde sofort Hilfe beim Verstauen des Gepäcks angeboten und erklärt, dass heute nur vier Passagiere die First Class nutzen würden, entsprechend würden sie jedem Passagier zwei Sitze zur Verfügung stellen auf denen man sitzen/loungen bzw. schlafen könne, sofern man das möchte. Dazu wurde noch ein Champagner gereicht, allerdings ein anderer als in der Luft.
Nach so einem angenehmen Start, der auf einen mehr als guten Flug hindeutete, habe ich mich an meinem Sitz eingerichtet und bin anschließend beim Bilder schießen mit meinem hinteren Sitznachbarn ins Gespräch gekommen, welcher den Flug ebenfalls mit Punkten gebucht hat. Nach dem “boarding completed” ging es dann auch schon bald los in Richtung Startbahn.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Die Kabine
Japan Airlines bietet ihre First Class lediglich auf ausgewählten Strecken an, welche durch eine Boeing 777-300ER bedient werden, wobei die First Class Kabine auf allen Maschinen identisch ist und in einer 1-2-1 Anordnung auf zwei Reihen verteilt ist. Im Anschluss an die First Class Kabine befindet sich noch eine Reihe der Business Class in einer 2-3-2 Anordnung. Was sich schlimm anhört sind tatsächlich Apex Suiten welche von jedem Sitz direkten Gang-Zugang bieten (Review: JAL Business Class Sky Suite 787-8 London Heathrow nach Tokio Haneda) und zu den besten Business Class Produkten gehören.

Es lässt sich nicht leugnen, dass man merkt, dass das First Class Produkt von JAL bereits einige Jahre auf dem Buckel hat – vornehmlich aber der Farbgebung der Kabine bzw. den eher kleinen IFE Monitoren und deren umständliche Bedienung. Von Abnutzung hingegen merkt man hier nicht viel, die Instandhaltung war absolut hervorragend, da habe ich schon bei zweijährigen Produkten mehr Gebrauchsspuren gesehen. Übrigens soll per Ende diesen Jahres mit dem Airbus A350-1000 auch eine neue First Class den Weg zu Japan Airlines finden, und zwar in einer 1-1-1 Anordnung verteilt auf zwei Reihen. Bis alle Maschinen ersetzt werden dürfte es aber noch dauern, deshalb dürfte dieser Review auch noch etwas Relevanz haben.

Im Grunde gefällt mir das Design und das Layout der Kabine wirklich gut. Die weißen Sitzschalen kombiniert mit dem braunen Leder der Sitze machen etwas her, und auch an Mood Lighting wurde gedacht. Durch die Farbgebung und das eher warme Deckenlicht wirkt es längst nicht so modern wie zum Beispiel die Swiss First Class (Review: Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich – Tokio Narita) mit der ich nach Tokio gekommen bin, aber auch nicht altbacken.
Was in meinen Augen nicht so ganz passt sind die schon beinahe orangefarbenen Ablagen seitlich der Sitze und vor den IFE Monitoren, bzw. die silberfarbenen und gewellten Trennwände zwischen den Sitzpaaren in der Mitte. Was mit aber wiederum gut gefallen hat waren der vordere und hintere Bulkhead in grau, wobei der hintere Bulkhead eine Art Klappe hatte, die man öffnen und schließen konnte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Airlines setzt JAL in der Mitte noch auf Overhead Bins, was aber definitiv keine Kritik darstellt.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Sitz/Bett
Die Sitze, bzw. eigentlich eher Sessel, in der First Class von Japan Airlines sind in braunem Leder gehalten, was auch für die Kopflehne gilt. Im Kontrast zu der weißen Sitzverschalung und den kirschfarbenen Ablagen ganz passend, wenn auch sicher nicht mehr ganz modern. Und auch mit dem weißen Kissen wird ein kleiner Farbakzent gesetzt.
Zwar gibt es keine Türen um sich vom Rest der Kabine abzuschotten, aber tatsächlich würde ich hier schon eher von einer First Class Suite reden was die Ausmaße und auch die Verschalung bzw. den Sichtschutz betrifft. Ob da nun eine 1,2 Meter hohe Türe ist oder nicht macht nicht wirklich einen Unterschied in meinen Augen. Ich habe mich jedenfalls gut aufgehoben gefühlt auf meiner Sitz- und Bettkombination 1A und 1D.
An den untenstehenden Bildern sieht man noch einmal recht gut, dass es sich eher um Pods/Suiten handelt, als um gewöhnliche Sitze, minus die Türe. Fensterseitig ragt dabei ein Stück der Verschalung leider einen Tick zu weit in das Sichtfeld der Fenster, dieses Stück Wand inklusive Leselampe hätte man ruhig weglassen können. Bei den Mittelsitzen gibt es eine Art Rollladen für den Sichtschutz zum Nachbarn hin.
Die Beleuchtung am Sitz selbst kommt entweder über die Deckenlampen (wobei hier keine separaten Luftdüsen verbaut sind) oder über die Leselampen auf beiden Seiten des Sitzen, welche über ein Gelenk verstellbar sind. Linksseitig gibt es zudem einen Kopfhöreranschluss hinter der Lampe.
Unterhalb des IFE Monitors befindet sich der Ottoman, ebenfalls aus braunem Leder. Dieser kann auch als Buddy-Seat benutzt werden, so dass ihr zusammen Essen könnt falls gewünscht. Unterhalb des Ottomans ist genügend Platz für einen Trolley sowie zusätzlich ein Paar Schuhe vorhanden.
Meinen Fensterplatz auf 1A habe ich zum Essen, Lesen und Filme schauen genutzt, wobei der Sitz währenddessen vor allem in der aufrechten oder Loungeposition war. Die Kopfstütze ist höhenverstellbar, und da es je nach Größe bis zur Fußablage etwas zu weit sein dürfte gibt es auch noch eine Beinstütze. Durch die Breite des Sitzes lässt es sich so gut aushalten.
Nach dem Essen wurde neben mir auf 1D das Bett von der Flugbegleiterin hergerichtet, wo ich dann ein paar Stunden versucht habe zu schlafen. Dabei ist das Bett noch einmal breiter als der Sitz an sich, da die Armlehnen ein Teil der Liegefläche werden. Um die verschiedenen Übergänge nicht zu stark zu spüren gibt es eine Matratzenauflage, wobei es hier sogar verschiedene Härtestufen zur Auswahl hatte. Das Bettzeug war sehr angenehm, und so habe ich immerhin ein wenig dösen, wenn auch nicht schlafen können. Und auch über die Bettlänge von knapp 2 Metern kann man sich nicht beschweren.
Auf der dem Gang abgewandten Seite gibt es eine ganze Reihe an Bedienelementen und Staufächern. Zum einen sind da die Schnelleinstellungen für die Sitzpositionen – aufrecht, relax, und flach – und dann gibt es daneben noch die Einstellungen für eine exakte Justierung der einzelnen Sitzelemente wie zum Beispiel der Rückenlehne, den gesamten Sitz, oder auch eine Massagefunktion. Oberhalb dieser Sitzeinstellungen war der IFE Controller sowie ein flaches Staufach bzw. ein kleiner Spiegel untergebracht.
Links daneben befindet sich das große Staufach, welches zunächst über einen Knopf entriegelt werden muss. Hier befindet sich eine weitere Fernbedienung, allerdings wird diese nicht benötigt, ich wüsste jedenfalls nicht wozu. Zusätzlich gibt es ein Netz für kleinere Gegenstände, wie zum Beispiel ein iPad oder einen eReader, im Hauptbereich dürfte auch ein Laptop Platz haben.
Im vorderen linken Bereich beim IFE Monitor gibt es noch ein weiteres kleines Fach mit Stromanschluss. Hier lässt sich zwar der Stecker einstecken, aber für die heutigen Smartphones ist das Fach zu klein, so dass es außerhalb abgelegt werden muss.
Insgesamt bin ich von dem Sitz durchaus angetan. Abgesehen vom nicht mehr ganz frischen Design und der leicht eingeschränkten Sicht nach draußen sind die Staufächer, Bedienelemente, sowie die Beleuchtung gut angeordnet, und das Hauptmerkmal für einen Sitz bzw. ein Bett ist auch erfüllt – die Bequemlichkeit. Selbst nach 13 Stunden Sitzen/Liegen war dieser noch bequem.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Entertainment/WiFi
Der IFE Monitor ist mit 23 Zoll eher klein geraten für die First Class, hier hätte man vor einigen Jahren wohl mal einen größeren Monitor einbauen können, genügend Platz ist ja augenscheinlich vorhanden. Immerhin war die Auflösung gut genug, um aus den knapp zwei Metern Entfernung dennoch die Bildschirminhalte gut erkennen zu können.
Etwas umständlich finde ich die Filmauswahl, denn diese ist ausschließlich über den kleinen IFE Controller möglich, auf dem großen Monitor wird die Auswahl nicht dargestellt. Über die Anzahl der Filme und Serien kann man sich definitiv nicht beschweren, es gibt zahlreiche neue und alte Blockbuster sowie Serien, einige davon allerdings leider mit nicht deaktivierbaren Untertiteln.
Die Airshow ist relativ standardmäßig und lässt sich sowohl auf dem kleinen IFE Controller als auch auf dem größeren Monitor darstellen. Ein paar Einstellungen waren zwar möglich, allerdings nicht so zahlreich wie bei einigen neueren Systemen. Alles in allem aber vollkommen in Ordnung.
Bereits beim Boarding warten hochwertige Bose Noise Cancelling Kopfhörer (ich glaube QC45?) am Sitzplatz, welche für den gesamten Flug zur Verfügung stehen. Hier ist man der Konkurrenz eindeutig voraus; ich bin zwar weit entfernt von audiophil, aber was dort teilweise für Kopfhörer in der First Class angeboten werden ist nicht der Rede wert. Swiss darf sich hierbei ruhig angesprochen fühlen, so sehr ich die Airline ansonsten schätze.
Ebenso wie im folgenden Punkt – dem WiFi. Dieses ist für Passagiere der First Class ohne Datenlimit inklusive, hierzu muss man lediglich den Namen und die Sitzplatznummer angeben und schon ist man verbunden, wobei man zwischen den Geräten wechseln kann. Aber auch als Business Class- oder Economy Class Passagier sind die Preise mehr als fair, WiFi für den 24 Stunden ohne Datenlimit kosten nur knapp 19 US-Dollar. Wer im Besitz eines boingo oder iPass Zugangs ist kann auch diesen nutzen.
Übrigens, wer noch old-school unterwegs ist – seitlich der IFE Monitore gibt es noch einen A/V Anschluss, nur falls jemand seine Nintendo 64 mitnehmen möchte ;)
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Essen/Service
Schon beim Einsteigen war mir klar, dass die Crew sensationell sein würde, was sich dann auch bestätigt hat. Während wir am Gate auf das Boarding completed warteten gab es das erste Glas Champagner. Als wir dann die Reiseflughöhe erreicht hatten ging es los mit dem Programm. Es gibt durchaus Dine on Demand, aufgrund der Dauer die ich zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Beinen war wollte ich aber direkt loslegen. Die Ablage unter/vor dem IFE Monitor ist dabei der Tisch welcher nach vorne gezogen und umgeklappt wird; also ein sehr großer und stabiler Tisch, welcher dann auch umgehend ein Tischtuch erhält.

Darauf folgte dann direkt der Champagner – meines Wissens der teuerste Champagner, den eine Airline in der First Class serviert: Salon Blanc de Blancs von 2007. Die Flasche kostet im regulären Verkauf über 1.000 Euro, und ist nur auf abgehenden Flügen von Tokio im Angebot. Ob der durchschnittliche First Class Passagier weiß, was er da trinkt? Vermutlich nicht. Ich selbst wusste es auch nur von anderen Reviews und muss ehrlich sagen, dass der geschmackliche Unterschied zu einem guten Champagner für 50-100 Euro (für mich) nicht extrem ist; und verglichen mit einem Krug oder Dom Pérignon schmecke ich dann keinen Unterschied mehr. Witzig war das Erlebnis natürlich dennoch :)

Man ist bei der Speisekarte nicht so breit unterwegs wie zum Beispiel Singapore Airlines mit ihrem Book the Cook Menu (Review: Singapore Airlines First Class Suites Airbus A380-800 Singapur nach London-Heathrow), aber eine mangelnde Auswahl gibt es definitiv nicht. Grundsätzlich stehen die Optionen Western/Japanese zur Verfügung, wobei man hier meines Wissens auch mixen kann wenn man möchte. Die verfügbaren Essens- und Getränkekarten für euren Flug lassen sich problemlos auch über die Webseite von JAL aufrufen.
Auf den Champagner folgte zunächst ein Pre-Amuse Bouche, welches nicht auf der Karte steht (und ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern was es war), kurz darauf dann das tatsächliche Amuse Bouche in Form einer Ziegenmilch-Creme. Interessant, aber müsste ich nicht jeden Tag haben ;)
Die Vorspeisen in Form von Shrimps und Krabben habe ich übersprungen und mich stattdessen direkt meinem Hauptgang gewidmet, dem Wagyu Beef Filet. Im Gegensatz zum Amuse Bouche könnte ich durchaus öfter ein solches Stück Fleisch essen, oder mit anderen Worten, es war sehr gut. Von zu trocken oder zu durch keine Spur, einfach perfekt, wenn auch ein bisschen wenig so ohne Beilagen. Aber dafür gibt es ja dann noch den Rest der Karte zum aussuchen, wobei ich mich für das Junwakei Chicken mit Reis und Omelette entschied, was ebenfalls eine sehr gute Wahl war.
Zum Dessert gab es dann schließlich noch ein sogenanntes Kumquat Clafoutis mit Milcheis, eine Art Creme mit Alkohol und Aprikosen. Dadurch, dass das Essen bei Japan Airlines eher aus vielen kleineren Portionen/Beilagen besteht habe ich es tatsächlich geschafft mal nicht zu viel zu essen, und mit dem Wissen jederzeit etwas von der Karte bestellen zu können, oder mir aus der nett dekorierten Galley etwas zu holen, war das kein Problem.
Anstatt eines traditionellen Frühstücks habe ich mich einige Stunden vor der Landung für ein Sliced Wagyu Beef Sirloin Steak mit Trüffel Soße und Reis entschieden. Die perfekte Mahlzeit für den kleinen Hunger zwischendurch.
Beim Durchgehen meiner Bilder habe ich festgestellt, dass ich nur einen Bruchteil der umfangreichen Karte versucht habe…
Etwa 2 bis 3 Stunden vor der Landung wurde es draußen langsam hell, so dass man wieder rausschauen konnte, mit dem Wissen, dass sich der Flug langsam aber sicher dem Ende nähert.
Der Service auf dem Flug hätte nicht reibungsloser und freundlicher sein können, volle Punktzahl von mir dafür. Vom Besteigen des Flugzeugs bis zum Verlassen hat sich die Crew voll ins Zeug geworfen und damit alles Bisherige übertroffen. Im Vergleich zu Singapore Airlines waren die Flugbegleiterinnen hier noch einmal etwas persönlicher, was mir sehr gut gefallen hat. Besonders ein Erlebnis hat einen Eindruck bei mir hinterlassen, auf welches ich beim Pyjama näher eingehe. Gegen Ende des Fluges hat man einen Origami Schwan sowie Pralinen an die Gäste verteilt und sich für den Flug bedankt.
An Bord hätte eigentlich Maskenpflicht gegolten, und die gesamte Crew hat sich auch daran gehalten. Bei den Passagieren in der First Class wurde dies allerdings nicht forciert, und ich muss gestehen, dass ich hier auch gar nicht mehr daran gedacht habe. So ohne Maske hat es aber definitiv noch einmal mehr Spaß gemacht.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Amenities
Beim Boarding warteten bereits einige Amenities am Platz – namentlich die Slipper sowie zweierlei Amenity Kits von Shiseido und Zero Halliburton. Die Slipper waren ideal für den Flug, aber nichts, was man mit nach Hause nimmt (sofern ungetragen).
Anders beim Pyjama. Dieser wurde nach dem Boarding und dem Abfragen der Größe gereicht – farblich nicht unbedingt dem aktuellen Modetrend entsprechend, aber äußerst bequem und luftig. Mit dem Wissen, dass es meist nur einen Pyjama pro Passagier gibt habe ich die Flugbegleiterin gefragt, ob ich denn noch einen weiteren Schlafanzug für meinen Bruder haben könnte. Sie meinte, dass es normalerweise nur einen pro Person gibt, aber dass sie gerne schauen gehe, ob es möglich sei; welche Größe denn mein Bruder hätte. Als ich ihr gesagt habe, dass das einfach sei, da er mein Zwillingsbruder sei und er ebenfalls M trage, hatte sie eine Riesenfreude und verschwand in der Galley. Kurz darauf tauchte sie mit einem in einer Geschenktüte verpackten Pyjama auf und meinte ich solle meinen Bruder ganz lieb grüßen. Die Grüße konnte ich dank WiFi im Flugzeug direkt ausrichten und direkt an sie mit Dank für den Pyjama erwidern – ihr hättet ihr Gesicht sehen sollen, selbst durch die Maske hindurch hat sie sich wahnsinnig darüber gefreut. Ein für mich repräsentatives Erlebnis meiner Erfahrungen mit den Japanern und auch für JAL.
Das Amenity Kit von Shiseido enthält eine Feuchtigkeitslotion, einen Reinigungsschaum sowie eine Revitalizing Creme, allesamt in praktischen Behältnissen von maximal 30ml.
Und das eher “klassische” Amenity Kit von Zero Halliburton enthält die üblichen Verdächtigen wie Zahnpasta und Zahnbürste, Ohrenstöpsel, Augenmaske, Taschentücher, Lipbalm, Kamm, Feuchtigkeitstücher sowie eine weitere Creme.
Insgesamt sind die Kits in Ordnung, stechen aber nicht aus der Masse heraus, vor allem nicht was First Class Amenity Kits betrifft.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Bad
Für die acht Passagiere der First Class stehen zwei Bäder in der Boeing 777-300ER von Japan Airlines zur Verfügung; beide befinden sich ganz vorne in Richtung Cockpit, jeweils eines auf der linken und rechten Seite. Die Bäder sind an sich nichts Außergewöhnliches was das Design bzgl. First Class betrifft, waren jedoch zu jeder Zeit makellos sauber. Natürlich darf bei einer Airline aus dem Land der aufgehenden Sonne das japanische WC nicht fehlen.
Zudem gab es zusätzlich zu den Amenities (Zahnbürste, Mundspülung, Feuchtigkeitsspray) abklappbare Auflagen für Boden und WC-Deckel, welche ein Umziehen ohne Rumgehampel ermöglicht haben um bloß nicht mit den Socken auf den (möglicherweise) schmutzigen Boden zu kommen. WC-Auflagen kenne ich von anderen Airlines, das mit dem Boden war mir allerdings neu, aber ist mindestens genau so praktisch.
Japan Airlines First Class Boeing 777-300ER – Fazit
Mein Fazit fällt wohl wenig überraschend sehr positiv aus. Die Japan Airlines First Class an Bord der Boeing 777-300ER kann sich definitiv sehen lassen, und spielt auch trotz des hohen Alters noch in der obersten Liga mit, was sicherlich nicht zuletzt dem fantastischen Service der Crew und dem wirklich sehr guten Essen zu verdanken ist. Aber auch der enorm große und breite Sitz bzw. das Bett mit den verschiedenen Auflagen tragen ihren Teil dazu bei. Abzüge gibt es vor allem durch den eher kleinen Bildschirm sowie die nicht ganz intuitive Handhabung des Systems, damit hat es sich dann aber auch schon. Well done, JAL, hoffentlich wird die neue First Class im A350-1000 mindestens ebenso gut!
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