Nicht nur die Bundesregierung vergibt Staatshilfen an große Fluggesellschaften, sondern auch die Lufthansa-Konkurrenz erhält noch einmal frisches Geld. Der Konzern Air France-KLM bekommt weitere Staatshilfe von Frankreich und den Niederlanden. Insgesamt handelt es sich um finanzielle Unterstützung in Höhe von ungefähr zehn Milliarden Euro. Ryanair hat sich dazu auch schon geäußert.
Die Staatshilfe für KLM und Air France in der Übersicht
Die Finanzspritze wird unter den beiden Staaten aufgeteilt. Frankreich und die Niederlande halten jeweils 14 Prozent der Anteile von Air France bzw. KLM. Die französische Regierung wird Air France sieben Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Zum Ersten gewährt Frankreich der Air France einen Direktkredit von drei Milliarden Euro und zum Zweiten wird der Staat eine Kreditbürgschaften in Höhe von vier Milliarden Euro übernehmen. Die französische Regierung macht zur Bedingung, dass Air France ihre CO2-Bilanz deutlich verbessert. So darf Air France zukünftig keine reinen Inlandsflüge mehr verkaufen, sofern das Ziel auch in 2,5 Stunden mit dem Zug erreichbar ist. Mehr Infos: Zug statt Flug: Air France darf reine Inlandsflüge nicht mehr verkaufen
Die niederländische Regierung greift KLM mit 3,4 Milliarden Euro unter die Arme. Dabei handelt es sich um eine Kreditgarantie von 90% für einen Kredit, in Höhe von 2,4 Milliarden Euro. Dieser Kredit hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird von insgesamt 11 Banken gewährt. Zudem erhält KLM ein direktes Darlehen vom niederländischen Staat in Höhe von einer Milliarde Euro und einer Laufzeit von 5,5 Jahren. Im Gegenzug soll KLM sich umstrukturieren und die Rentabilität steigern. Ähnlich wie die deutsche Konkurrentin Lufthansa, wird KLM vorerst keine Dividenden ausschütten. KLM betont in ihrer Mitteilung, dass bereits eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen wurden, um die Liquidität der KLM zu sichern.
O’Leary wettert gegen Staatshilfe
Wo Staatshilfe für Netzwerk-Carrier gewährt wird, ist der nächste flotte Spruch von Michael O’Leary, CEO der Ryanair Gruppe, nicht weit. O’Leary hat sich bereits zu Wort gemeldet und eine neue Rechnung aufgestellt, um die Verschwendung von Steuergeldern darzustellen. Die Niederländer müssen für die Rettung der KLM jeweils 200 Euro pro Kopf zahlen, während die Franzosen 100 Euro pro Kopf für die Rettung der Air France aufbringen müssen. Mit 200 Euro hätten die Niederländer auch fünf Flüge mit Ryanair kaufen können, anstatt eine defizitäre Fluggesellschaft zu retten, die vor 16 Jahren von Air France übernommen wurde. Immerhin bezeichnet er KLM nicht als drogensüchtig. Mit einer Klage von Ryanair gegen die Staatshilfe für Air France und KLM ist definitiv zu rechnen.
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