Die Boeing 747 gilt als Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte und ist eines der am häufigsten gebauten und erfolgreichsten Flugzeugmodelle. Durch ihre hohe Reichweite und Kapazität ermöglichte die “Königin der Lüfte” einst erstmals auch breiteren Gesellschaftsschichten das Reisen mit dem Flugzeug. Doch während die Boeing 747 heute immer noch ein sehr beliebtes Modell für Frachtflüge ist, wird sie von immer weniger Airlines als Passagierflugzeug eingesetzt. Wir geben einen Überblick, wo die Boeing 747 noch als Passagierflugzeug im Einsatz ist.
Über die Boeing 747
Bei der Boeing 747 handelt es sich um ein Flugzeugmodell, das auch von Personen recht einfach erkannt werden kann, die keine Luftfahrtexperten oder Vielflieger sind. Denn das einzigartige Merkmal jeder 747 ist das Oberdeck (der “Buckel”), in welchem sich auch das Cockpit befindet. Die Konzeption des ersten Großraumpassagierflugzeugs der Welt startete in den 1960er-Jahren. Im Jahr 1966 wurde die Produktion dann offiziell angekündigt. Nach einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte wurde im Februar 2023 die letzte produzierte Boeing 747 an die US-Charterfluggesellschaft Atlas Air ausgeliefert. Mehr als 1.500 Flugzeuge der 747-Reihe wurden insgesamt gebaut. Die 747-400 war das mit Abstand erfolgreichste Modell des Jumbos und wurde in allen Varianten knapp 700 mal verkauft.
Welche Airlines haben zuletzt die Boeing 747 ausgeflottet?
Die Königin der Lüfte kämpft mit den gleichen Problemen wie andere Vierstrahler. Viele Fluglinien bevorzugen mittlerweile kleinere und treibstoffeffizientere Langstreckenflugzeuge. Deshalb hatten einige 747-Betreiber bereits vor der Corona-Krise konkrete Pläne für die Ausflottung des Jumbos. Die Pandemie beschleunigte die Umsetzung dieser Ausmusterungspläne. So flottette British Airways zwischen März und Juni 2020 über 30 Boeing 747-400 aus.
Die niederländische KLM flottete ihre 747-400 bereits Ende März 2020 komplett aus. Die letzte 747 der Qantas “malte” im Sommer 2020 auf ihrem letzten Flug ein riesengroßes Känguru in den Himmel.
Am 25. März 2024 schickte Asiana Airlines ihre letzte Boeing 747-400, die noch im Passagierbetrieb aktiv war, offiziell in Rente. Die Maschine mit dem Kennzeichen HL7428 war seit Juni 1999 für die koreanische Fluggesellschaft unterwegs. Die Airline besitzt nun nur noch die Cargo-Variante der Boeing 747-400.
Welche Airlines nutzen die Boeing 747 auf Passagierflügen?
Auch wenn die Boeing 747 nicht mehr produziert und von vielen Fluglinien nicht mehr als Passagierflugzeug eingesetzt wird, werden einige Exemplare vermutlich bis in die 2030er Jahre weiterfliegen. Die folgenden Airlines nutzen die Boeing 747 nach aktuellem Stand noch als Passagierflugzeug.
Lufthansa: Auch wenn man die Passagiervariante der Boeing 747 immer weniger zu Gesicht bekommt, zumindest in Frankfurt ist sie ein alltäglicher Anblick. Insgesamt 27 Jumbos hat Lufthansa noch in der Flotte und ist damit der größte Betreiber der Passagiervariante. Die Flugzeuge teilen sich auf acht Boeing 747-400 und 19 Boeing 747-8 auf. Die Boeing 747-8 bietet vier Reiseklassen, darunter auch die First Class. Die deutlich älteren Boeing 747-400 bieten drei Reiseklassen (Business, Premium Economy und Economy). Lufthansa setzt die Königin der Lüfte hauptsächlich nach Nord- und Südamerika sowie nach Ostasien ein. Johannesburg ist ebenfalls eine Stammroute der 747 bei Lufthansa.
Air China: Die staatliche Fluggesellschaft der Volksrepublik China verfügt über zwei Boeing 747-400 und sieben Boeing 747-8. Die Flugzeuge sind auf Inlandsflügen und auf interkontinentalen Langstrecken unterwegs. Saisonal kommt die Boeing 747 von Air China auch immer wieder nach Frankfurt.
Korean Air: Korean Air verfügt mit sechs Boeing 747-8 noch über eine relativ große Jumbo-Flotte. Das SkyTeam-Mitglied setzt die Flugzeuge vor allem auf Transpazifikflügen in die USA ein. Mit Singapur, Taipeh und Hongkong findet man jedoch auch saisonale 747-Routen innerhalb Asiens.
Mahan Airlines: Mahan Airlines aus dem Iran verfügt offiziell über drei betagte Jumbos (zwei 747-400 und eine 747-300), die ein Durchschnittsalter von fast 27 Jahren aufweisen. Nur eine Boeing 747-400 (Kennzeichen: EP-MEE) ist noch in Betrieb und fliegt meistens innerhalb des Irans oder nach Bagdad. Von 1990 bis 2006 für United Airlines ausgeliefert, führte sie ihr Weg über Armenien schlussendlich in den Iran.
Rossiya: Rossiya Airlines ist Teil der Aeroflot Group und für den regionalen sowie den dezentralen Verkehr in Russland zuständig. Im Grunde besitzt man fünf Boeing 747-400, davon sind jedoch drei am Boden. Die beiden aktiven Maschinen sind im Auftrag von Aeroflot innerhalb Russlands unterwegs, u.a. an die russische Pazifikküste.
Weiterhin gibt es mit der nigerianischen Max Air und der US-amerikanischen Atlas Air zwei Charterfluggesellschaften, die prinzipiell zwei bis drei Boeing 747 als Passagierflugzeug in ihrer Flotte haben. Die Maschinen werden jedoch nicht im Linienbetrieb eingesetzt. Hin und wieder bringt eine Boeing 747 von Max Air nigerianische Pilger nach Saudi-Arabien. Die beiden Boeing 747-400 von Atlas Air waren in der Vergangenheit für All Nippon Airways und Oasis Hong Kong Airlines unterwegs.
Diese Airlines nutzen die Boeing 747 noch auf Passagierflügen – Fazit
Tatsächlich haben wir Deutschen mit Lufthansa den mit Abstand größten Betreiber der Boeing 747 vor der Haustür. Wer also unbedingt noch einen Flug mit der Königin der Lüfte absolvieren möchte, hat in Deutschland die besten Chancen. Neben Air China und Korean Air findet man die Boeing 747 sonst nur noch bei eher unbekannten Fluglinien beziehungsweise auf schwer zugänglichen Routen vor.
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