Dass Vielfliegerprogramme ihren Teilnehmern das (kostenlose) Transferieren oder gemeinsame Einlösen von Meilen erlauben, ist selten. Eine der löblichen Ausnahmen ist das SAS EuroBonus Programm, das seit Ende 2018 eine Meilenpooling-Funktion bietet. Über die EuroBonus Point Sharing Funktion können bis zu 8 Personen gemeinsam Punkte sammeln und einlösen. Wie es funktioniert und warum es sich lohnt, erfahrt ihr in diesem Artikel…
EuroBonus Point Sharing – Das müsst ihr wissen
Die erfreuliche Nachricht vorweg: Beim EuroBonus Point Sharing können sich beliebige Personen zusammenschließen und einen Meilenpool eröffnen. EuroBonus ist dabei besonders kundenfreundlich. Bis zu acht Personen können gemeinsam Meilen sammeln und einlösen. Es besteht keine Einschränkung auf Familienmitglieder oder ein sonstiges Verwandtschaftsverhältnis.
Administrativ muss ein Mitglied, das mindestens 18 Jahre alt ist, den EuroBonus Point Sharing Account eröffnen und die anderen Mitglieder einladen. Nach der Eröffnung beziehungsweise der Teilnahme gilt eine Lock-In-Periode von sechs Monaten. Erst im Anschluss können der Gruppeninhaber und alle anderen Mitglieder den Pool wieder verlassen, sollten sie dies wünschen. Jeder EuroBonus Teilnehmer darf maximal an einem Pool teilnehmen.
Alle Mitglieder des Meilenpools haben vollen Zugriff auf den gemeinsamen Punktestand und können vorhandene Punkte ohne Einschränkung für Prämien einlösen. Allerdings hat der Gruppeninhaber jederzeit die Möglichkeit den Zugriff der anderen Mitglieder einzuschränken. Überlegt euch also gut, welchem Point Sharing Account ihr beitretet.
Im Gegensatz zum Miles & More Meilenpooling werden bei Einlösungen zunächst die Meilen genutzt, die zuerst gesammelt wurden und nicht die Meilen, die als erstes verfallen würden. Einen Unterschied gibt es auch bei der Meilengültigkeit: Zwar behalten alle Punkte, die dem Punktepool hinzugefügt werden, ihr ursprüngliches Verfallsdatum, doch nach dem Beitritt zum Pool gesammelte Punkte erhalten ein gemeinsames Verfallsdatum, das sich nach dem Qualifikationsjahr des Gruppeninhabers richtet. Mit einer Punktegültigkeit von vier Jahren ist EuroBonus in dieser Hinsicht allerdings ohnehin sehr großzügig.
“When you start or join Point Sharing, all existing points that were earned before joining the group are immediately transferred to the Point Sharing account. All points keep their original type and point expiry. Expiration date for any new points earned from the time you joined the Point Sharing group are calculated against the owners last month of qualification period, which means that all points earned while in the group have the same month for point expiry.
When logging in to your EuroBonus profile or on the SAS App, you will see point expiry dates for all members in the Point Sharing group. If one group member is a Diamond member their points will show as having an expiry date, however, as this member has a no point expiry benefit these points will never expire.”
Solltet ihr die Point Sharing Gruppe wieder verlassen, werden die von euch beigesteuerten Punkte wieder auf euer Konto zurückgebucht (sofern sie noch nicht eingelöst wurden). Für alle Punkte gilt außerdem das ursprüngliche Verfallsdatum.
Durch die Rückbuchung ist es also auch bei EuroBonus nicht möglich indirekt Punkte von einem Konto auf ein anderes zu übertragen. Es sei zudem betont, dass Punkte zwar gemeinsam gesammelt werden können, ein EuroBonus Status allerdings weiterhin individuell erflogen werden muss. Ebenso ist es nicht möglich Status-Privilegien zu poolen. Soll heißen: Hat einer der Teilnehmer des Pools einen Status, der vor dem Meilenverfall schützt, dann überträgt sich dieser Schutz nicht auf weitere Mitglieder in der Point Sharing Gruppe. Alle weiteren Infos zur Points Sharing Gruppe findet ihr hier in den FAQ auf der EuroBonus Webseite.
EuroBonus Point Sharing – So eröffnet ihr den Pool
Als Inhaber der EuroBonus Point Sharing Funktion kann jeder volljährige EuroBonus Teilnehmer fungieren. Die Eröffnung ist dabei unkompliziert über EuroBonus Profil beziehungsweise hier über die EuroBonus Webseite möglich, indem man ein oder mehrere weitere Mitglieder einlädt. Hierzu benötigt ihr die EuroBonus Nummer des einzuladenden Mitglieds.

Eingeladene Mitglieder haben 30 Tage Zeit die Einladung anzunehmen. Erst dann gilt der Pool als eröffnet. Der neue gemeinsame Punktestand wird im Anschluss überall angezeigt, sowohl in der App, als auch bei Login auf der EuroBonus Webseite.
EuroBonus Point Sharing – Wann lohnt es sich?
Nur die allerwenigsten Vielfliegerprogramme erlauben das Zusammenlegen oder den Transfer von Meilen. Neben dem Miles & More Meilenpooling (das seit langer Zeit technische Probleme hat) und dem British Airways Executive Club Haushaltskonto ist EuroBonus eines von nur wenigen Vielfliegerprogrammen, die den Transfer erlauben ohne eine Gebühr zu erheben. Dass dies so ist, hat einen guten Grund: Vielfliegerprogramme profitieren davon, wenn Meilen ungenutzt verfallen. Und die Chance dafür ist größer, wenn sich die Meilen über viele Konten verstreuen und in ihrer Anzahl nicht für eine Prämie ausreichen. Mit der Möglichkeit EuroBonus Punkt gemeinsam einzulösen, steigen für die Teilnehmer die Chancen eine attraktive Prämie buchen zu können.
Weiterer Vorteil: Wer bisher EuroBonus Punkte mithilfe von Partneraktionen am Boden sammelt, ist immer wieder mal auf eine einmalige Teilnahme eingeschränkt oder muss eine bestimmte Frist abwarten, um eine Aktion erneut wahrzunehmen. Ebenso gibt EuroBonus nun Inhabern von American Express Kreditkarten die indirekte Möglichkeit Membership Rewards Punkte zu konsolidieren. So wäre es möglich für mehrere Familienmitglieder eine American Express Kreditkarte mit Willkommensbonus zu eröffnen und die Punkte für einen First Class Prämienflug oder Ähnliches einzulösen.
EuroBonus Point Sharing – Fazit
EuroBonus Mitglieder können Familienmitglieder und Freunde in die eigene Sammelstrategie mit einzubeziehen. Alle gesammelten Punkte lassen sich poolen, was das Sammeln und anschließende Einlösen etwas vereinfacht.
Das könnte dich auch interessieren:
