Wer mit Meilen ein Prämienticket bucht, freut sich über den vermeintlich kostenlosen Flug. Doch Steuern und Gebühren müssen weiterhin bezahlt werden – und die fallen je nach Abflugland sehr unterschiedlich aus. In einigen Ländern summieren sich staatlich erhobene Flugabgaben auf mehrere Hundert Euro pro Passagier. In diesem Beitrag analysieren wir die weltweit höchsten Luftverkehrsteuern, erklären die Unterschiede zwischen Steuerarten und zeigen auf, wie sich das alles auf Vielflieger und Meilensammler auswirkt.
Update: Hongkong erhöht zum 1. Oktober 2025 die Air Passenger Departure Tax von 120 HKD auf 200 HKD (etwa 22 Euro) pro Passagier, wie sich der Webseite des Civil Aviation Departments entnehmen lässt. Die neue Steuer gilt für Tickets, die ab diesem Datum ausgestellt werden. Neu ist auch eine 48-Stunden-Befreiung für Transferpassagiere. Zusätzlich zur APDT fallen am Flughafen Hongkong eine Passenger Security Charge (65 HKD, seit 01.01.2025) sowie die Airport Construction Fee (90/160/180 HKD je nach Strecke/Reiseklasse) an. Für Prämienflüge mit Abflug ab HKG bedeutet das künftig leicht höhere Zuzahlungen.
Was ist eine Luftverkehrsteuer?
Unter einer Luftverkehrsteuer versteht man eine staatlich erhobene Abgabe, die unabhängig vom Ticketpreis bei einem Abflug zu entrichten ist. Sie wird im Gegensatz zu übrigen Flughafenentgelten – beispielsweise Sicherheitsgebühren oder Passagiergebühren – direkt vom Staat festgesetzt und dient meist fiskalischen oder umweltpolitischen Zielen.
Im Gegensatz zu Airline-eigenen Zuschlägen wie Treibstoffzuschlägen – die von einigen Ländern sogar untersagt oder begrenzt werden – ist die Luftverkehrsteuer eine gesetzlich verankerte Pflichtabgabe. Sie wird meist entweder pauschal oder gestaffelt nach Flugdistanz und Buchungsklasse berechnet. Die Airlines ziehen sie beim Ticketkauf ein und leiten sie an die zuständigen Behörden weiter. Gerade bei Prämienflügen mit Meilen kann die Luftverkehrsteuer einen erheblichen Teil der Zuzahlung ausmachen – und je nach Abflugland stark variieren. Während sie in vielen Ländern nur wenige Euro beträgt, summiert sie sich in manchen Staaten auf dreistellige Beträge.
Hinweis: Die in diesem Artikel vorgestellten Länder stellen die aktuell teuersten uns bekannten Abflugstandorte dar – ohne Anspruch auf vollständige und globale Erfassung.
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Platz 1: Malediven
- bis zu 480 USD (ca. 410 EUR) in der First Class
Die Malediven sind nicht nur für exklusive Inselresorts bekannt, sondern seit Ende 2024 auch für die weltweit höchsten staatlich festgelegten Flugabgaben. Bis Ende 2021 zahlten alle internationalen Passagiere einheitlich 50 USD in Form einer Airport Service Charge und Airport Development Fee. Anfang 2022 wurde die Airport Service Charge abgeschafft, dafür aber die Airport Development Fee erhöht und die Departure Tax neu eingeführt. Im Dezember 2024 wurden dann beide Abgaben drastisch erhöht. Die Steuer wird bei jedem internationalen Abflug von Malé (MLE) fällig, unabhängig davon, in welches Zielland ihr fliegt. Die Steuerhöhe richtet sich nach der gebuchten Reiseklasse:
- First Class: 480 USD (~423 EUR)
- Business Class: 240 USD (~212 EUR)
- Economy Class: 100 USD (~88 EUR)
Beispiel: Für einen Oneway Business Class Flug mit Emirates – gebucht über das Emirates Skywards Vielfliegerprogramm – von Malé nach Dubai werden 240 USD fällig – je zur Hälfte aufgeteilt in Airport Development Fee und Departure Tax. Hinzu kommen 1,40 USD für die sogenannte Advance Passenger Information Fee. Die restlichen Zuzahlungen sind auf von der Airline erhobene Zuschläge zurückzuführen.
In der First Class verdoppeln sich die Kosten sogar auf 480 USD – also in etwa 423 Euro. Im Vergleich dazu betragen die steuerlichen Abgaben auf der Gegenrichtung von Dubai nach Malé lediglich rund 31 Euro.
Der Flug wird übrigens mit der neuen Emirates Boeing 777-300ER mit der modernisierten Business Class durchgeführt (Alle Emirates Boeing 777-300ER Strecken & Ziele mit neuer Business Class).
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Platz 2: Vereinigtes Königreich
- bis zu 224 GBP (ca. 260 EUR) in der Business Class oder höher
Das Vereinigte Königreich erhebt seit 1994 die Air Passenger Duty (APD), eine der ältesten und höchsten Flugsteuern weltweit. Die APD ist politisch wie wirtschaftlich seit Jahren umstritten. Airlines kritisieren die Steuer als Standortnachteil für britische Flughäfen. In jedem Fall ist die APD der Hauptgrund, warum Prämienflüge mit Abflug ab Großbritannien regelmäßig deutlich höhere Zuzahlungen verursachen als vergleichbare Einlösungen ab Kontinentaleuropa. Für Vielflieger und Meilensammler ist dies daher auch ein triftiger Grund, ihre Reise nicht in Großbritannien zu starten. Ab April 2026 ist bereits eine weitere Erhöhung geplant.
Die APD wird nach Flugdistanz und Reiseklasse berechnet und gilt für Abflüge aus dem Vereinigten Königreich. Transitpassagiere sind ausgenommen. Das britische Finanzministerium unterscheidet vier Kategorien: Band A umfasst alle Flüge mit einer Distanz von bis 2.000 Meilen, Band B betrifft Verbindungen zwischen 2.001 und 5.500 Meilen, Band C alle Flüge über 5.500 Meilen. Zusätzlich gelten gesonderte Sätze für Inlandsflüge innerhalb des Vereinigten Königreichs. Maßgeblich ist dabei stets die Kabinenklasse auf dem ersten Flugsegment – wer zum Beispiel in der Economy Class startet und erst beim Umstieg in die Business Class wechselt, zahlt nur den Economy-Satz. Seit dem 01.04.2025 gelten folgende APD-Sätze:
- Inland: 14 GBP (~16 EUR) Business Class und höher | 7 GBP (~8 EUR) Economy Class
- Band A: 28 GBP (~33 EUR) Business Class und höher |13 GBP (~15 EUR) Economy Class
- Band B: 216 GBP (~254 EUR) Business Class und höher | 90 GBP (~106 EUR) Economy Class
- Band C: 224 GBP (~263 EUR) Business Class und höher | 94 GBP (~111 EUR) Economy Class
Beispiel: Ein British Airways Business Class Flug von London nach Singapur – gebucht über den British Airways Club – verursacht Zuzahlungen in Höh von etwa 600 GBP, wovon rund 260 Euro auf die APD entfallen. Der größte Posten sind die von British Airways selbst erhobenen Zuschläge in Höhe von 324 GBP, die zu 100 Prozent an die Airline fließen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Prämienflügen anderer Airlines mit Abflug ab London. So wird beispielsweise bei einer Buchung über Miles & More für einen Business Class Flug mit SWISS von London nach Singapur, mit Zwischenstopp in Zürich, ebenfalls die volle APD veranschlagt. Auch hier fällt die Luftpassagierabgabe mit 224 GBP ins Gewicht – allein verursacht durch den Abflugort London.
Weiterführende Informationen zur APD und deren Berechnung findest du in unseren ausführlichen Artikeln:
- Vereinigtes Königreich plant Erhöhung der Air Passenger Duty (APD)
- British Airways Club Steuern und Gebühren – Wie hoch sind sie und wie kann man sie vermeiden?
- British Airways Treibstoffzuschläge – Bis zu 1.700 USD return
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Platz 3: Frankreich
- bis zu 120 Euro in der Business Class oder höher
Frankreich erhebt seit der letzten Erhöhung am 1. März 2025 eine der umfangreichsten und differenziertesten Luftverkehrsteuern Europas. Die sogenannte Taxe de solidarité sur les billets d’avion (TSBA), auch bekannt als Solidaritätssteuer, wurde im Rahmen des Haushaltsgesetzes 2025 deutlich erhöht und soll zur Finanzierung von Infrastruktur und Klimaprojekten beitragen. Die Erhöhung der TSBA hat zu Kritik geführt, sodass die höheren Kosten die Wettbewerbsfähigkeit französischer Flughäfen beeinträchtigen könnten.
Frankreich staffelt seine Flugticketsteuer nach Flugdistanz und Buchungsklasse und diese gilt bei Abflügen aus Frankreich. Transitpassagiere sind ausgenommen. Dabei gilt als Kurzstrecke jede Verbindung innerhalb der EU, des Europäischen Wirtschaftsraums sowie in Länder, deren Hauptstadtflughafen weniger als 1.000 Kilometer von Paris (CDG) entfernt liegt. Mittelstreckenflüge decken alle Ziele zwischen 1.000 und 5.500 Kilometern Entfernung ab. Als Langstrecke gelten schließlich alle Flüge, bei denen die Distanz zum Zielflughafen mehr als 5.500 Kilometer beträgt – etwa nach Singapur, New York oder Johannesburg.
- Kurzstrecke: 30 EUR Business und höher | 7,40 EUR Economy Class
- Mittelstrecke: 80 EUR Business und höher | 15 EUR Economy Class
- Langstrecke: 120 EUR Business Class und höher | 40 EUR Economy Class
Ein konkretes Beispiel für die tatsächliche Steuerbelastung zeigt ein Business Class Prämienflug mit Air France von Paris-Charles de Gaulle nach Singapur – gebucht über das Flying Blue Vielfliegerprogramm. Für den Abflug ab Frankreich werden 120 Euro TSBA-Steuern berechnet.
Spannend ist der direkte Vergleich mit demselben Interkontinental-Flug, jedoch mit Zubringer ab Amsterdam. Durch dieses Routing werden nicht die vollen französischen Abgaben fällig. Hier fällt vor allem die niederländische staatliche Flugsteuer (einheitlich in Höhe von 29,40 Euro) an – da der eigentliche Langstreckenflug hier als Umsteigeverbindung gilt.
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Platz 4: Barbados
- bis zu 98 USD (ca. 80 EUR) – unabhängig der Reiseklasse
Barbados zählt zu den teuersten Abflugländern der Karibik. Bei internationalen Flügen erhebt die Insel gleich zwei staatlich festgelegte Abgaben: eine klassische Departure Tax – in Barbados getarnt als Airport Service Charge – sowie eine zusätzlich eingeführte Passenger Service Charge. Die Abgaben gelten für alle Passagiere ab zwei Jahren. Die Steuern fallen bei jedem internationalen Abflug vom Grantley Adams International Airport (BGI) an und werden pauschal, je nach Zielregion berechnet. Die folgenden Sätze basieren auf den nennenswerten Mehrkosten, die bei internationalen Abflügen mit Ziel außerhalb der Karibik entstehen:
- Departure Tax bzw. Airport Service Charge: 70 USD (~61 EUR)
- Passenger Service Charge: 27,50 USD (~24 EUR)
Beispiel: Ein Business Class Prämienflug mit American Airlines – gebucht über das AAdvantage Vielfliegerprogramm – von Barbados nach Miami kostet 25.000 Meilen plus 118,61 USD an Steuern und Gebühren. Davon entfallen 97,50 USD auf die staatlichen Flugabgaben in Barbados.
Barbados ist über Direktverbindungen unter anderem mit Condor, British Airways, Delta, Air Canada, American Airlines, Copa Airlines und weiteren Airlines erreichbar. Für Meilensammler bedeutet das: Wer einen Prämienflug ab Barbados plant – etwa mit Avios, Aeroplan oder AAdvantage Meilen – muss mit Zusatzkosten durch die staatlichen Abgaben rechnen.
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Platz 5: Fidschi
- bis zu 222 FJD (ca. 80 EUR) – unabhängig der Reiseklasse
Fidschi erhebt eine der höchsten staatlich regulierten Abflugsteuern im südpazifischen Raum. Die wichtigste Komponente ist die sogenannte Departure Tax, ergänzt durch weitere Pflichtabgaben wie eine Sicherheits- und Infrastrukturgebühr. Die Abgaben gelten pauschal pro Passagier. Nur Transitpassagiere, die nicht einreisen, sind ausgenommen. Der Hauptbestandteil ist die Departure Tax in Höhe von 200 FJD (~76 Euro). Die Steuern sind bei jedem internationalen Abflug ab Nadi (NAN) fällig – unabhängig von der Reiseklasse oder dem Reiseziel.
- Airport Departure Tax: 200 FJD (~76 EUR)
- Airport Security Charge: ca. 12 FJD (~5 EUR)
- Airport Development Charge: ca. 10 FJD (~4 EUR)
Beispiel: Ein AAdvantage Meilenticket in der Main Cabin (Economy) mit Fiji Airways von Nadi nach Los Angeles kostet 40.000 Meilen plus 104 USD an Zuzahlungen. Davon entfallen über 90 USD auf staatliche Abgaben von Fidschi.
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Platz 6: Deutschland
- bis zu 70,83 Euro – unabhängig der Reiseklasse
Klassisch gestaffelt, stetig steigend und typischerweise auf den Cent genau: Deutschland erhebt seit 2011 eine staatliche Luftverkehrsteuer, die bei jedem Abflug von einem deutschen Flughafen fällig wird. Obwohl die Steuer zuletzt zum 1. Mai 2024 angehoben wurde, plant die neue schwarz-rote Bundesregierung laut Koalitionsvertrag eine Rücknahme der Erhöhung sowie eine allgemeine Entlastung des Luftverkehrs. Branchenverbände wie der BDL und Airlines wie Ryanair fordern sogar eine komplette Abschaffung der Steuer. Weitere Informationen zur Entwicklung der deutschen Luftverkehrsteuer findest du in unserem ausführlichen Artikel über die deutsche Luftverkehrsteuer.
Die Steuer wird pro abfliegendem Passagier bei jedem internationalen Abflug von einem deutschen Flughafen fällig – unabhängig vom Ticketpreis oder der Buchungsklasse. Transitpassagiere, die Deutschland innerhalb von 24 Stunden auf demselben Ticket weiter verlassen, sind von der Abgabe befreit. Die deutsche Luftverkehrsteuer ist nach drei Distanzklassen gestaffelt. Distanzklasse 1 umfasst Ziele bis 2.500 Kilometer, vor allem innerhalb Europas und im Mittelmeerraum. Distanzklasse 2 gilt für Entfernungen zwischen 2.501 und 6.000 Kilometern, etwa nach Dubai oder Indien. Distanzklasse 3 betrifft alle Langstreckenflüge über 6.000 Kilometer, beispielsweise nach Nordamerika oder Ostasien. Seit der letzten Erhöhung zum 1. Mai 2024 gelten folgende Steuersätze:
- Distanzklasse 1: 15,53 EUR
- Distanzklasse 2: 39,34 EUR
- Distanzklasse 3: 70,83 EUR
Beispiel: Ein Lufthansa Business Class Miles & More Prämienflug von München nach Shanghai schlägt im September 2025 mit 43.442 Meilen und etwa 538 Euro Steuern und Gebühren zu Buche. Davon entfallen allein 70,83 Euro auf die Luftverkehrsteuer der Distanzklasse 3. Der Rest entfällt vor allem auf die Lufthansa Treibstoffzuschläge sowie auch der Umweltkostenzuschlag, den Miles & More auf Flügen mit Lufthansa und allen weiteren Miles & More Partnerairlines seit 2024 separat ausweist.
Der Flug nach Toronto wird übrigens mit der neuen Lufthansa Allegris Kabine durchgeführt. Eine Übersicht aller Lufthansa Allegris Strecken findet ihr hier: Alle Lufthansa Allegris Strecken & Ziele
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Weitere Länder
Die folgenden Länder erheben staatlich festgelegte Steuern oder steuerähnliche Pflichtabgaben bei Ausreise oder Abflug, die teils fest, teils einheitlich oder nach Strecke gestaffelt sind – häufig mit dem Ziel, Kurzstreckenflüge zu verteuern oder Umweltkosten besser abzubilden.
- Hong Kong: 200 HKD (~ 22 EUR) erhöhte Air Passenger Departure Tax ab 01.10.2025. Transit/Transfer bis 48 Std. ist befreit. Zusätzlich fallen in Hongkong eine Passenger Security Charge (65 HKD) sowie die Airport Construction Fee (90/160/180 HKD je nach Reiseklasse) an.
- Mexiko: ca. 1.550 MXN (~70 EUR) DSM + International Departure Tax je nach Airport unterschiedlich
- Jordanien: 40 JOD (~50 EUR) Departure Tax
- Libanon: 50 USD (~44 EUR) Departure Tax
- Seychellen: 50 USD (~44 EUR) Passenger Service Fee + 15 USD Einreiseabgabe (Transit ohne Einreise befreit)
- Australien: 70 AUD (~39 EUR) Passenger Movement Charge bei internationalen Abflügen
- Norwegen: 60 NOK (~5 EUR) EU | 342 NOK (~29 EUR) Fernziele (Transitpassagiere <24h sind befreit)
- Österreich: 30 EUR Flugabgabe für Ultrakurzstrecken unter 350 km | 12 EUR bei allen übrigen Flügen
- Niederlande: 29,40 EUR Vliegbelasting einheitlich für alle Flüge (Transitpassagiere ausgenommen)
- Italien: 14 bis 27 EUR staatlich regulierte Abflugabgaben variieren je nach Flughafen und Reiseziel
- Neuseeland: 30 NZD (~16 EUR) – Border Clearance Levy bei internationalen Ankünften | zusätzlich 100 NZD (~52 EUR) International Visitor Levy bei Einreise (nicht im Flugticket enthalten)
- Belgien: 10 EUR (<500 km) | 2 EUR (EU) | 4 EUR (Non-EU) – Transitpassagiere ausgenommen
- China: 90 CNY (~11 EUR) internationale Abflüge | 50 CNY (~6 EUR) Inlandsflüge – Civil Aviation Development Fund (Transit <24 h befreit)
- Japan: 1.000 JPY (~6 EUR) Sayonara Tax bei Ausreise (Transitpassagiere <24h sind befreit)
Diese Länder erheben keine Luftverkehrsteuer
Die folgenden Länder erheben keine spezielle nationale Luftverkehrsteuer, verlangen aber dennoch obligatorische Gebühren für Flughafen-, Sicherheits- oder Infrastrukturleistungen. Diese sind im Ticket enthalten und teils staatlich reguliert:
- Schweiz: Keine nationale Ticketsteuer – ursprünglich geplante Flugabgabe wurde politisch nicht umgesetzt (nur Flughafengebühren)
- Irland: Air Travel Tax 2014 abgeschafft (nur Flughafengebühren)
- Spanien: Keine nationale Flugsteuer (aber AENA-Gebühren für Sicherheit und Infrastruktur)
- Portugal: Keine nationale Flugsteuer (aber Flughafenentgelte gemäß EU-Regulierung)
- Finnland: Keine Flugsteuer (Flughafenabgaben über Finavia)
- Polen: Keine nationale Steuer (aber Pflichtgebühren an Flughäfen wie Warschau oder Krakau)
- Tschechien: Keine nationale Steuer (nur staatlich genehmigte Flughafenabgaben z. B. Prag Václav Havel Airport)
Auswirkungen auf Vielflieger und Meilensammler
Luftverkehrsteuern sind ein oft unterschätzter Faktor bei der Planung von Prämienflügen. Besonders in Ländern mit hohen Abgaben wie den Malediven und dem Vereinigten Königreich können sie den Wert der eingelösten Meilen deutlich schmälern. Denn selbst wenn das Ticket mit Meilen bezahlt wird, bleiben die Steuern und Gebühren in voller Höhe bestehen – und das kann schnell dreistellig werden. Viele dieser Kosten lassen sich mit etwas Planung reduzieren. Der größte Hebel liegt im Abflugort. Wer statt in London, Paris oder Frankfurt von alternativen Flughäfen wie Brüssel, Prag, Istanbul oder Warschau startet, zahlt oft deutlich weniger – und das bei identischem Routing und gleicher Kabinenklasse.
Neben den staatlichen Abgaben verlangen viele Airlines zusätzlich sogenannte “carrier-imposed surcharges”. Diese oft auch als Treibstoffzuschläge bezeichneten Zuschläge sind keine Steuer, wirken sich aber ähnlich stark auf die Zuzahlung aus – besonders bei Business oder First Class Tickets. Anders als staatliche Steuern können diese Zuschläge je nach Airline und Vielfliegerprogramm stark variieren oder sogar ganz entfallen.
Auch der gezielte Einsatz von Vielfliegerprogrammen, die keine Airline-Zuschläge weitergeben, hilft dabei, die Zuzahlungen niedrig zu halten. Programme wie Avianca LifeMiles, Air Canada Aeroplan oder Alaska Mileage Plan verzichten weitgehend auf die umstrittenen “carrier-imposed surcharges” – selbst bei Premium-Prämientickets.
Die höchsten Luftverkehrsteuern – Fazit
Luftverkehrsteuern sind international weit verbreitet, in den meisten Ländern aber moderat und für die allermeisten Reisenden kaum spürbar. Nur eine Handvoll Staaten – allen voran die Malediven und das Vereinigte Königreich – verlangen besonders hohe Abgaben, die bei einzelnen Abflügen mehrere Hundert Euro erreichen können. Gerade wer internationale Langstrecken plant, sollte daher den Abflugort gezielt wählen. Ein Vergleich der Steuerlast lohnt sich – nicht nur bei bezahlten Tickets, sondern insbesondere bei Prämienflügen, bei denen Steuern und Gebühren separat fällig werden.
Kennt ihr noch weitere Länder mit besonders hohen Flugsteuern oder habt ihr eigene Erfahrungen gesammelt? Hinterlasst gerne einen Kommentar!
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