7.700.000.000 – so viele Meilen und Punkte wurden im ersten Quartal diesen Jahres über Points.com gekauft. Die Plattform, welche den Verkauf von Meilen und Punkten für zahlreiche Vielflieger- und Hotelprogramme abwickelt, gewährt im Rahmen eines jüngst veröffentlichten Whitepapers einen seltenen Einblick in die Lage von Treueprogrammen während der Corona-Pandemie.
Points.com kooperiert mit zahlreichen Vielflieger- und Hotelprogrammen und zeigt sich für die technische Umsetzung des Verkaufs der zugehörigen Meilen und Punkte verantwortlich. Wer beispielsweise Air France Flying Blue, British Airways Executive Club, World of Hyatt oder Hilton Honors Meilen oder Punkte kauft, führt den Kauf über Points.com durch. Laut eigenen Angaben kooperiert das Unternehmen mit etwa 60 Vielflieger- und Hotelprogrammen, deren Teilnehmerzahl sich auf etwa eine Milliarde summiert.
Die Plattform ist damit in der Lage einen einzigartigen Einblick in das Zahlenwerk dieser Programme zu geben. Detaillierte Zahlen sind natürlich nicht zu bekommen, doch in einem kürzlich veröffentlichen Whitepaper (PDF) mit dem Titel “How can loyalty programs increase ancillary revenue during COVID-19?” veröffentlichte Points.com die Anzahl verkaufter Meilen und Punkte im ersten Quartal 2020 und deren Entwicklung vor und während der Corona-Pandemie.
7,7 Milliarden verkaufte Meilen und Punkte in Q1 2020
Laut Points.com Whitepaper wurden im ersten Quartal diesen Jahres 7.700.000.000 Meilen und Punkte über die Points.com Plattform verkauft. Wie genau sich diese Punkte und Meilen über die verschiedenen Programme verteilen verrät Points.com leider nicht, doch wird immerhin gezeigt wie sich die Punktekäufe auf den Januar, sowie Februar/März aufteilen. Der Januar 2020 wird von Points.com als “vor Corona” eingestuft, während Februar und März als “nach Corona” klassifiziert werden. Wurden im Januar 39,9% und damit 3,1 Mrd. Punkte/Meilen verkauft, waren es im Februar 60,1% und damit 4,6 Mrd. Punkte/Meilen.
Aus diesen Daten lässt sich ein (wenig belastbarer) zeitlicher Trend ableiten. Wurden immer Januar im Schnitt 99,1 Millionen Meilen/Punkte am Tag verkauft, fällt diese Zahl im Februar/März auf im Schnitt 77,1 Millionen Meilen/Punkte pro Tag – ein Rückgang von ca. 22 Prozent.
Hinweis: Points.com selbst spricht im Paper von mehr als 100 Mio. verkauften Meilen/Punkten (“members still purchased an average of more than 100 million points and miles per day from February 1 to March 31, 2020”) pro Tag im Februar/März, was sich angesicht der veröffentlichten Daten/Grafik nicht nachvollziehen lässt.
Geht man davon aus, dass eine Meile/Punkt im Schnitt für ca. 1 USD-Cent verkauft wird, was für die großen Vielflieger- und Hotelprogramme ein sinnvoller Referenzwert sein dürfte, erzielten die Programme im Januar im Schnitt Einnahmen von 991 Tausend USD. Im Februar März fiel dieser Wert auf 771 Tausend USD.
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Miles & More | 1,09 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Hilton Honors | 0,50 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Marriott Bonvoy | 0,78 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
World of Hyatt | 1,71 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
IHG Rewards Club | 0,50 USD Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Choice Privileges | 0,77 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Radisson Rewards | 0,35 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Shangri-La Golden Circle | 8,67 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
BA Executive Club Avios | 1,20 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Iberia Plus Avios | 1,20 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Aer Lingus Aer Club Avios | 1,20 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Air France Flying Blue | 1,38 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Alaska Airlines Mileage Plan | 1,72 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
American Airlines AAdvantage | 1,60 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
United MileagePlus | 1,82 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Avianca LifeMiles | 1,10 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Air Canada Aeroplan | 0,92 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Aegean Miles+Bonus | 1,25 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
SAS EuroBonus | 1,70 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Finnair Plus | 0,64 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Emirates Skywards | 1,88 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Etihad Guest | 1,20 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Qatar Airways Privilege Club | 1,50 USD-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
TAP Miles&Go | 0,70 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Virgin Atlantic Flying Club | 1,17 EUR-Cent | Hier kaufen | Mehr Infos |
Ein Rückgang um 22 Prozent klingt angesichts der Ausmaße der Corona-Pandemie nicht besonders kritisch, doch ohne genauere Zahlen lässt sich nicht bewerten, wie der Rückgang innerhalb der Monate Februar und März ausgefallen ist. Innerhalb dieser zwei Monate hat sich das Coronavirus von einem Problem am anderen Ende der Welt zu einer globalen Epidemie entwickelt. Es ist also gut möglich, dass sich hinter den aggregierten Zahlen ein deutlich höherer Einbruch versteckt.
Nachfrage nach Meilen und Punkten besteht weiter
Die zentrale Aussage des Points.com Whitepapers ist dennoch, dass weiterhin eine hohe Nachfrage nach Meilen und Punkten besteht und, dass ein signifikanter Anteil der Programmteilnehmer weiterhin “großen Appetit” für das Kaufen von Meilen und Punkten hat. Laut Points.com handelt es sich dabei um die “High-Value”-Programmteilnehmer, die den Wert der Meilen- oder Punkte-Währung verstehen. Demgegenüber steht ein stärkerer Rückgang bei Programmteilnehmern, die nur eine geringe Anzahl an Meilen oder Punkten kaufen, um damit die letzten wenigen für eine Prämie erforderlichen Meilen oder Punkte zu kaufen.
Meilen- und Punktesammler kaufen 7,7 Mrd. Punkte – Fazit
Auch wenn die detaillierten Zahlen unbekannt sind, klar ist, dass der Verkauf von Meilen und Punkten eine wichtige Einnahmequelle für viele Vielflieger- und Hotelprogramme ist. Das gilt in der aktuellen Krise besonders, denn der Verkauf führt zu sofortigen Einnahmen, während die Einlösung im Schnitt Monate oder Jahre später erfolgt. Mit American Airlines AAdvantage Programm gibt es mindestens ein Programm, das Meilen derzeit zu einem neuen Rekordpreis verkauft. Vermutlich können wir davon ausgehen, dass hier noch das ein oder andere Programm nachziehen wird. Für Programmteilnehmer ergibt sich damit die Chance zu neuen Niedrig-Preisen in der Business und First Class zu fliegen – immer vorausgesetzt Programm und Airline überstehen die Krise.
Würdet ihr noch Meilen und Punkte kaufen? Hinterlasst einen Kommentar!