Nach einem kurzen Zwischenstopp in Seoul hieß es für uns die Weiterreise nach Hawaii anzutreten. In der Asiana Business Class einer Boeing 777-200LR flogen wir in etwa 9 Stunden von Seoul Incheon nach Honolulu. Das beste an diesem Flug war aber nicht der Sitz oder das Essen, sondern der Preis. Mit nur 35.000 Miles & More Meilen war dieser Flug ein absolutes Schnäppchen und sicherlich eine der günstigsten und besten Möglichkeiten den Pazifik zu überqueren. Was euch an Bord der unter dem Namen Asiana Business Smartium vermarkteten Kabine erwartet, erfahr ihr in diesem Review…
Asiana Business Class 777 – Die wichtigsten Daten
- Airline: Asiana
- Flugzeugtyp: Boeing 777-200LR
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1
- Kabinen-Größe: 24 Sitze in 6 Reihen
- Pitch/Sitzabstand: 74,5 Zoll / 189 cm
- Sitzbreite: 22 Zoll / 56 cm
- Recline: 180 Grad
Asiana Business Class Boeing 777 – Buchung
Wer unseren Artikel zu den Miles & More Sweetspots gelesen hat, weiß, dass Flüge von und nach Hawaii zu den besten Möglichkeiten gehören Miles & More Meilen einzulösen. Das liegt daran, dass Hawaii eine eigenständige Zone im Miles & More Awardchart bildet und Flüge aus den “benachbarten” Zonen Nordamerika, Zentralasien/Fernost und Australien/Neuseeland/Ozeanien nur sehr wenige Meilen erfordern. Folgend der entsprechende Ausschnitt aus dem Miles & More Awardchart. Alle Angaben beziehen sich auf einen Returnflug.

So erfordert ein Flug von Nordamerika, Asien oder Australien nach Hawaii nur unwesentlich mehr Meilen als ein innereuropäischer Flug, was angesichts der doch teils extremen Distanzen für einen Flug nach Hawaii sehr überraschend ist. Unsere eigentliche Idee war es von Japan (Zone Fernost) direkt nach Honolulu zu fliegen. Solch ein Flug erfordert nur 35.000 Miles & More Meilen in der Business Class (oneway). Ein absolutes Schnäppchen! Leider gab es keine Verfügbarkeiten auf der Strecke von Tokio nach Honolulu, so dass wir uns letztendlich für einen Flug von Tokio über Seoul nach Honolulu entschieden. Ein verschmerzbarer Umstieg, insbesondere nachdem klar war, dass ANA die Strecke von Tokio nach Seoul mit einer neuen Boeing 787-8 bedient. Da Seoul und Tokio bzw. Südkorea und Japan beide in die Miles & More Awardchartzone Fernost fallen, wurde so auch kein Aufpreis fällig und wir zahlten trotzdem nur 35.000 Meilen. Berührt ein Ticket dagegen drei Regionen, gilt die Miles & More 3-Regionen Prämie, die deutlich teurer ist und 92.000 Miles & More (Business Class oneway) erfordert. Außerdem zu beachten: Auf Oneway-Flügen sind keine Stopover erlaubt (Miles & More Stopover, Segmente und Open Jaws), sodass wir unseren Aufenthalt in Seoul auf unter 24 Stunden und damit einen Layover begrenzen mussten. Glücklicherweise passten die Flugzeiten hierfür perfekt. Am Ende hatten wir fast genau 22 Stunden in Seoul und genug Zeit die Stadt zu erkunden. Am Ende sah unsere Flugbuchung wie folgt aus:
- ANA Business Class (Boeing 787): Tokio Haneda 20:00 – Seoul Gimpo 22:20 (Flugzeit 02:20 Stunden)
- Asiana Business Class (Boeing 777): Seoul Incheon 20:20 – Honolulu 10:10 (Flugzeit 08:50 Stunden)
Zahlen mussten wir am Ende nur 35.000 Miles & More Meilen und 112 Euro Steuern und Gebühren. Ein absolut hervorragender Preis für über 11 Stunden in der Business Class. Die gleiche Strategie funktioniert, wie bereits erwähnt, auch für einen Flug von Nordamerika oder Australien nach Hawaii. Der folgenden Review handelt vom zweiten dieser beiden Flüge. Einen Review zur regionalen Business Class findet ihr hier: Review: ANA Business Class Boeing 787 Tokio Haneda nach Seoul Gimpo.
Asiana Business Class 777 – Die Kabine
Die Boeing 777 von Asiana gibt es in den verschiedensten Ausführungen – die Asiana Webseite zeigt 4 Versionen. In unserem Fall handelte es sich um eine Maschine mit 24 Business Class und 278 Economy Class Plätzen. Folgend der Sitzplan von der Asiana Webseite:

Insgesamt verfügt man über 9 Flugzeuge des Typs 777-200LR, die auf den Langstrecken zwischen Seoul und den USA, Ozeanien und Europa zum Einsatz kommen. Die unter dem Business Smartium Class vermarktete Business Class findet sich im vorderen Bereich des Flugzeuges. Alle Sitze sind in einer 1 – 2 – 1 Konfiguration angeordnet. Damit gibt es genau 6 Business Class Reihen. Der erste Eindruck beim Betreten des Fliegers war eher negativ. Macht das Smartium Produkt auf der Webseite von Asiana einen extrem modernen und freundlichen Eindruck, wirkte die Kabine auf unserem Flug dann doch deutlich weniger modern und schon etwas in die Jahre gekommen. Sauber und in einem sonst guten Zustand war sie aber. Ganz witzig fand ich das Smartium Zeichen auf dem Bulkhead, welches mich irgendwie an ein englisches Kennzeichen erinnert. Hier hätte man etwas mehr Zeit und Mühe ins Design stecken können :)
Asiana Business Class 777 – Sitz/Bett
Zwar sind alle Sitze in der Asiana Business Class Kabine prinzipiell identisch, doch durch die versetzte Anordnung der Sitze sollte man bei der Sitzplatzwahl doch etwas genauer hinschauen. So gibt es bei den Plätzen am Fenster Sitze, die sich wirklich direkt am Fenster befinden und dann durch die Seitenablage vom Gang etwas abgeschirmt sind. Jeder zweite Passagier in den Fensterreihen sitzt jedoch direkt am Gang und ist im Gegenzug durch die Seitenablage vom Fenster getrennt. Ich persönlich würde die erste Variante klar bevorzugen. Ähnliches gilt für die Sitze in der Mittelreihe. Wer zusammen reist und direkt nebeneinander sitzen möchte, sollte die Sitze in Reihe 1, 3 und 5 wählen. In diesen sitzt man wirklich sehr nah beieinander. Wer etwas mehr Abstand vom Sitznachbarn bevorzugt, sollte die anderen Reihen mit gerader Sitznummer wählen. Allerdings ergibt sich hier wieder der Nachteil, dass man direkt und ohne Trennung am Gang sitzt.
So wirklich begeistern konnte mich der Sitz nicht, auch wenn die Anordnung in unserem Fall sehr angenehm war und der Sitz über alle wichtigen Dinge verfügt. Der Ottomane bietet genug Platz für die Füße und auch die Schuhe. Stauraum für kleinere Gegenstände und Magazine etc. gibt es genug, wie sich den folgenden Fotos entnehmen. Einzig ein Laptop ist nicht ganz einfach unterzubringen. Sehr gut war die Anordnung der Strom-, USB- und Kopfhöreranschlüsse gelöst. Alle befanden sich quasi direkt nebeneinander und waren ohne Verrenkungen zu erreichen. Außerdem in die Seitenablage integriert sind die Einstellungen für den Sitz und die Fernbedienung für das Entertainment-System. Beides funktionierte einwandfrei wirkte allerdings doch etwas in die Jahre gekommen.
Das wichtigste Kriterium bei diesem Flug, der Seoul um 20:20 Uhr verließ und Honolulu um 07:00 Uhr erreichen sollte, war allerdings das Bett. Auf Knopfdruck ließ sich der Sitz in eine komplett flache Position bringen. Dazu warteten bereits vor Abflug eine Decke und Kopfkissen auf uns. Insgesamt ließ es sich damit eher durchschnittlich liegen und schlafen, da die Sitzablage nicht besonders bequem und das Kopfkissen etwas zu klein war. Sehr angenehm war allerdings die Decke – nicht zu dünn, nicht zu dick und angenehm weich.
Trotz sehr starker Turbulenzen ließ es sich am Ende immerhin ein paar Stunden schlafen, so dass wir halbwegs erholt in den Tag auf Hawaii starten konnten. Gegenüber dem Economy Flug, der 20.000 Miles & More Meilen gekostet hätte, war der Business Class die 35.000 Meilen daher auf jeden Fall wert.
Asiana Business Class 777 – Bad
Die Asiana Boeing 777-200ER verfügt über 2 direkt nebeneinander liegende Bäder auf der linken Seite des Flugzeugs vor der Business Class Kabine (rechts befindet sich die Galley). Beide sind recht klein gehalten und absolut unspektakulär. Hier ein paar kurze Eindrücke.
Die Japaner hatten da auf unserem vorigen Flug in der Boeing 787 von Tokio nach Seoul etwas mehr zu bieten…
Asiana Business Class 777 – Entertainment
Der größte Schwachpunkt unseres Asiana Fluges war letztendlich das Entertainment-System bzw. dessen Hardware. Diese war definitiv schon etwas älter und der Monitor daher im Vergleich mit neueren Produkten vergleichsweise klein und sehr pixelig. Auch war die Bedienung nicht besonders flüssig. Zwischenzeitlich stürzte das gesamte System sogar einfach ab.
Mal abgesehen davon waren natürlich alle wichtigen Funktionen vorhanden und der ein oder andere neuere Film stand zur Auswahl. Im Vergleich zum riesigen 32 Zoll Bildschirm den ich auf meinem First Class Flug mit Asiana (Review: Asiana First Class A380 Seoul nach Frankfurt) genießen durfte, lagen trotzdem Welten zwischen den beiden Produkten. Das liegt wohl nicht nur an der First Class, sondern auch am im Vergleich zur Boeing 777 deutlich neueren A380.
Asiana Business Class 777 – Menü/Essen
Der Abflugzeit und Flugdauer entsprechend wurde uns auf unserem Flug von Seoul nach Honolulu sowohl ein Abendessen, als auch ein Frühstück serviert. Zur Auswahl standen dabei ein westliches und ein koreanisches Gericht. Beide klangen recht verlockend, aber letztendlich entschied ich mich für das koreanische “Spicy Jeju Black Pork Bulgogi Ssambap”. Dabei handelt es sich um einen Reis Salat Wrap, bei dem das Essen in große Salatblätter eingerollt wird. Aus diesem Grund wurden die Salatblätter auch in eine Plastikfolie eingerollt serviert, was auf den ersten Moment etwas irritierend aussieht.
Alles war sehr lecker, wenn auch extrem scharf. Nur mit dem koreanischen “Nachtisch” aus Ziegenkäse, Nüssen und Süßkartoffel konnte ich wieder nichts anfangen.
Ca. 2 Stunden vor der Landung wurde dann noch das Frühstück serviert. Hier standen Käse-Ravioli, Rührei und Korean Rice Porridge zur Auswahl. Für mich blieb es aber bei ein paar Früchten, Joghurt und einem Croissant.
Auch der Essensservice war auf diesem Flug sehr gut. Die Crew war sehr aufmerksam unds stets zur Stelle.
Asiana Business Class 777 – Amenity Kit
Das Asiana Business Class Amenity Kit von L'Occitane enthielt Socken, Augenmaske, Ohrstöpsel, Zahnbürste und Zahnpasta, Taschentücher, sowie einen Kamm und enthielt damit alles Wesentliche. Hinzu kam dann noch ein Paar Slipper.
Asiana Business Class 777 – Fazit
Auch wenn mich die Asiana Business Class Kabine nicht so richtig begeistern konnte, würde ich diesen Flug jederzeit und ohne zu Zögern wieder buchen. Das liegt nicht nur am genialen Preis von nur 35.000 Miles & More Meilen, sondern auch der Anordnung der Sitze. Reist man als Paar, sind die Sitze in der Mitte wirklich hervorragend. Man sitzt nicht nur nah genug beieinander um sich ohne Verrenkungen unterhalten zu können, sondern genießt durch die sehr breiten und recht hohen Seitenablagen sehr viel Privatsphäre für eine Business Class.
Was haltet ihr von der Asiana Smartium Business Class?