Ein wenig Recherche während unseres Urlaubes sorgte dafür, dass wir unsere ursprüngliche Strecke mit Singapore Airlines von Brisbane über Singapur nach Taipei, gegen die EVA Air Business Class A330-300 von Brisbane nach Taipei tauschten. Da wir zuvor immer sehr gute Erfahrungen mit EVA Air gemacht hatten nahmen wir auch die etwas unpopuläre 2 – 2 – 2 Konfiguration der EVA Air Business Class im A330-300 in Kauf…
EVA Air Business Class A330-300 – Die wichtigsten Daten
- Airline: EVA Air
- Flugzeugtyp: Airbus 330-300
- Flugnummer: BR315 / BR316
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: 2 – 2 – 2
- Kabinen-Größe: 30 Sitze in 5 Reihen
- Sitzbreite: 22 Zoll / 56 cm
- Sitzabstand: 62 Zoll / 157 cm
- Recline: 180 Grad
EVA Air Business Class A330-300 – Buchung
Unseren ursprünglich geplanten Singapore Airlines Flug von Brisbane über Singapur nach Taipei hatten wir mit KrisFlyer Meilen gebucht (Singapore Airlines KrisFlyer Meilen sammeln – Alle Möglichkeiten). Da wir uns kurzfristig dazu entschieden unseren Flug auf EVA Air umzubuchen, habe ich das Ticket telefonisch umbuchen bzw. stornieren müssen. In der Regel dauert es nach einer Stornierung 3 Tage bis die Meilen dem KrisFlyer Konto wieder gutgeschrieben werden. Die Dame am Telefon kontaktierte freundlicherweise ihren Vorgesetzten um den Vorgang zu beschleunigen. Uns verblieben nur noch 4 oder 5 Tage bis zum geplanten Abflug. Bei längerer Wartezeit bestand das Risiko, dass die verfügbaren Plätze bis zur Buchung nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Dank des Einsatzes der Dame am Telefon waren die Meilen am nächsten Morgen aber wieder auf meinem KrisFlyer Account. Daher ein Lob an Singapore Airlines bzw. KrisFlyer an dieser Stelle!
Insgesamt haben wir 66.000 KrisFlyer Meilen für diesen Flug eingesetzt und ca. 75 Euro an Steuern und Gebühren bezahlt. Leider hatte ich auf meinem Miles & More Konto zu dem Zeitpunkt nicht genügend Meilen um den Flug dort zu buchen, denn dort kostet der gleiche Flug lediglich 52.000 Meilen.
EVA Air Business Class A330-300 – Die Kabine
Nach einem kurzen aber sehr netten Lounge Besuch in der SilverKris Lounge Brisbane machten wir uns kurz vor Boarding Richtung Gate auf. Das Boarding startete sehr pünktlich und wir betraten das Flugzeug über die erste Tür des A330-300. Economy Class Passagiere boardeten separat über die zweite Tür. Im EVA Air A330-300 sind nur zwei Klassen verbaut, auf eine Premium Economy Class hat man verzichtet. So bietet der A330-300 Platz für 30 Business Class Passagiere und 279 Economy Class Passagiere.
Angeordnet sind die 30 Business Class Sitze in einer 2 – 2 – 2 Anordnung über insgesamt 5 Reihen. Wer am Fenster sitzt hat damit keinen direkten Zugang zum Gang und muss über den Sitznachbar steigen. Sollte man seinen Sitznachbarn nicht kennen, dann ist das sicherlich ein Nachteil. Solange man zu zweit unterwegs ist, finde ich die 2 – 2 – 2 Anordnung aber nicht wirklich störend. Business Class Passagieren stehen zwei WCs zur Verfügung, eine im vorderen Bereich und eine im hinteren Teil der Business Class. Das WC vorne links ist immer ein wenig größer. Auf den WCs lagen die üblichen Amenities, wie Zahnbürste oder Ohrstöpsel, aus. Die Pflegeprodukte stammten von der Firma Harnn.
EVA Air Business Class A330-300 – Sitz/Bett
Trotz der 2 – 2 – 2 Anordnung empfand ich den Sitz als sehr bequem. Wir hatten die Plätze 9A und 9C in der vorletzten Reihe gewählt. Die Business Class war zu etwa 70% ausgelastet. Am Platz angekommen lagen dort bereits die Kopfhörer mit Noise Cancelling Funktion, ein großes Kissen und eine sehr gemütliche Decke.
Großer Nachteil des Sitzes sind die kaum vorhandenen Verstaumöglichkeiten. Wenn man es genau nimmt, sind außer dem Kofferfach gar keine vorhanden. Lediglich seitlich am Sitz befindet sich ein Getränkehalter und eine Ablagefläche für das Smartphone. Notebooks, Rucksäcke, Bücher sollte man daher besser im Kofferfach verstauen. Unter der Fußablage hat man die Option zumindest noch seine Schuhe unterzubringen. Anders als bei Lufthansa, ist die Ablagefläche für die Füße nicht aufeinander zulaufend ausgerichtet und führt nicht in der Mitte zusammen. Auf meinem Lufthansa Flug im A350-900 hatte ich häufiger das Problem, dass man mit angewinkelten Beinen mit seinem Nachbarn zusammen gestoßen ist. Das passiert bei EVA Air definitiv nicht. Die Armlehne auf der linken Seite lässt sich zum Schlafen einfahren. Für mich war der Sitz dennoch ein wenig zu schmal.
Der Sichtschutz in der Mitte lässt sich nicht einfahren, da die Zeitschriftenablage und die kleine Lampe fest an dem Sichtschutz verschraubt sind. Darunter befindet sich der Controller mit integriertem Bildschirm. Direkt daneben ist ein USB Anschluss.
Leider ist mir hier genau das passiert, von dem ich immer hoffte, es würde mir nie passieren. Ich habe mein Smartphone ans USB Kabel angeschlossen und kurz über dem Controller abgelegt. Einmal gedreht, mit dem Arm an das Smartphone gekommen, und zack war es an hinter dem Sitz verschwunden. Ich hatte eine ähnliche Situation mal bei einem anderen Gast gesehen und trotz großer Bemühungen der Stewardessen hat man das Smartphone nicht wiederfinden können. Mit der Hand konnte ich das Smartphone nicht ertasten. Die Stewardess besorgte freundlicherweise eine Taschenlampe und half beim Suchen. Am Ende hatte ich Glück und konnte das Smartphone aus der Reihe hinter uns ertasten. Das wird mir hoffentlich nicht nochmal passieren.
Doch zurück zum Sitz. Die Einstellungsmöglichkeiten für die Sitzposition befinden sich in der Mitte, unten an der kleinen Trennwand. Zwei Steckdosen befinden sich vorne an dem Trennschutz zwischen beiden Sitzen. Die Ohren der Kopfstütze lassen sich verstellen und sind sehr gut gepolstert.
Störend an der Sitzanordnung ist natürlich, dass man über seinen Sitznachbarn steigen muss, gerade wenn dieser schläft. Trotzdem empfand ich den Sitz für diesen knapp 8,5 Stunden Flug voll in Ordnung.
EVA Air Business Class A330-300 – Entertainment
Im Vergleich zu unseren vorherigen EVA Air Flügen war hier ein anderes Entertainment Programm für die Menüführung installiert. Die Auswahl an Neuerscheinungen war durchaus ok, aber es gab relativ wenig Auswahl mit deutscher Tonspur. Neben Filmen gab es auch noch Serien, Dokumentationen und etwas für die Kids. Da es sich um einen Nachtflug handelte, hat mir die Auswahl gereicht. Bei den Kopfhörern handelte es sich um die Eigenmarke Thunder – Over-Ear Kopfhörer mit Noise Cancelling Funktion.
Bei dem Fluginformationssystem handelte es sich um eine ältere Version von Voyager 3D. Man hatte kein Cockpit zur Verfügung, wo man noch weitere Einstellungen an der Karte vornehmen konnte. Der Controller hatte bereits einen integrierten Monitor und man konnte sich dort die Karte anzeigen lassen, während man auf dem großen Monitor einen Film schaute. Eine Übersicht über die aktuelle Filmauswahl findet ihr auf der offiziellen Homepage von EVA Air.
EVA Air Business Class A330-300 – Essen/Service
Der Service war bei diesem Flug wieder klasse. Beim Boarden war ich der erste in der Maschine und wollte ein Foto von der leeren Kabine machen. Die Stewardess war so freundlich und machte Platz für mein Foto. Wahrscheinlich wollte sie eh nicht mit aufs Bild. Nachdem wir Platz genommen hatten begrüßte uns die Stewardess, stellte sich kurz vor und fragte nach unserem Getränkewunsch. Wie nicht anders zu erwarten entschieden wir uns für ein Glas Champagner. Nicht einmal zwei Minuten später brachte sie uns den Champagner, zusammen mit einem heißen Tuch und einem kleinen Stück Schokolade.
Nachdem Sie uns den Champagner gebracht hatte, kam sie schon wieder und händigte uns Pyjamas aus. Ich war positiv überrascht darüber, dass es ein Pyjama auf diesem Flug geben sollte. Ich hatte chon auf meinem vorherigen Flug mit EVA Air (Review: EVA Air Business Class Boeing 777-300ER Wien nach Taipeh) einen Pyjama bekommen und freute mich über eine zweite Ausführung, denn die Hose ist super bequem. Das Amenity Kit lag bereits auf dem Platz. Leider gibt es den coolen Rimowa Koffer als Amenity Kit nur noch auf Strecken abgehend von Taipei. In dem Amenity Kit befanden sich neben Cremes, Ohrstöpsel, eine Schlafmaske, ein Kamm, eine weitere Kulturtasche und ein Putztuch für die Brille.
Kurze Zeit später erhielten wir das Menü und wir wurden gefragt, ob wir zum Frühstück geweckt werden möchten. Wir bejahten diese Frage und wählten sogleich das Essen für das Frühstück. Ähnlich wie bei Singapore Airlines, kann man auch bei EVA Air das Essen bereits vor dem Flug online auswählen. Die Auswahl ist bei Singapore Airlines aber nochmal um einiges größer. Wir entschieden uns beide für ein Steak in unterschiedlicher Ausführung als Hauptspeise. Als Vorspeise gab es erst geräucherten Lachs und Entenleber. Zum Nachtisch gab es dann noch Früchte und zwei kleine Törtchen. Schönes Detail bei EVA Air ist die Tischdecke.
Was mir bei EVA Air besonders gut ist der Service während des Essens. Immer wieder kommen die Stewardessen vorbei und gucken ob man noch etwas zu trinken nachgeschenkt haben möchte. Nachdem Essen entschied ich mich noch für ein Jasmine Bier, welches wohl extra für EVA Air hergestellt wird. Geschmacklich war es ok, aber nochmal muss ich es nicht trinken. Ansonsten werden auch Cocktails und die unterschiedlichsten Weine angeboten.
Nach dem Bier habe ich mich schlafen gelegt und wurde von der Stewardess rechtzeitig zum Frühstück geweckt. Zum Frühstück gab es ein paar Früchte und ein Käseomelett. Das war dann ehrlich gesagt doch etwas viel so früh am Morgen.
Insgesamt war ich mit dem Service wieder mehr als zufrieden. Die Damen bei EVA Air sind jederzeit aufmerksam und hilfsbereit.
EVA Air Business Class A330-300 – WiFi
In der EVA Air Business Class A330-300 könnt ihr euch problemlos über Smartphone, Notebook oder Tablet mit dem WiFi verbinden. Wie ihr vielleicht aus den anderen Reviews wisst, kann ich auf WiFi während meiner Flüge gut verzichten, gerade bei so einem kurzen Flug. Ich denke aber die Preise für 24 Stunden bei EVA Air sind durchaus fair, wenn man es mit dem Preis für eine Stunde vergleicht. So zahlt ihr 12 USD für 1 Stunde und 22 USD für 24 Stunden. Zur Geschwindigkeit kann ich leider keine Auskunft geben.
EVA Air Business Class A330-300 – Fazit
Der Flug mit EVA Air im A330-300 war wie meine vorherigen Flüge mit der Airline, einfach nur super. Der Service war hervorragend und die Stewardessen wie immer sehr aufmerksam. Besonders cool fand ich, dass man auf diesen Flug auch einen der komfortablen Pyjamas bekommen hat. Singapore Airlines zum Beispiel verteilt keine Pyjamas an seine Business Class Gäste. Trotz 2 – 2 – 2 Anordnung empfand ich den Sitz als sehr bequem. Lediglich beim Schlafen war es an den Seiten manchmal etwas eng. Ich bin bei EVA Air bisher noch nie enttäuscht worden und kann euch daher auch ein Flug im A330-300 nur empfehlen.
Welche Konfiguration in einer Business Class bevorzugt ihr, 2 – 2 – 2, oder 1 – 2 – 1, oder etwas ganz anderes? Hinterlasst einen Kommentar!
Das könnte dich auch interessieren: