Ende August hat Discover Airlines angekündigt, die Kabine ihrer Langstreckenflotte zu modernisieren und zu vereinheitlichen. Der Umbau soll 2027 starten. Bis alle Flugzeuge umgerüstet sind, wird man bei Discover Airlines bis zu drei verschiedene Business Class-Sitze vorfinden.
Zwar ist Discover Airlines eine sehr junge Fluggesellschaft, die Flotte besteht allerdings keineswegs aus fabrikneuen Flugzeugen. Stattdessen wurden vor allem die Langstreckenmaschinen innerhalb der Lufthansa Group schon mehrmals herumgereicht. Daher kommt es, dass die Langstreckenflotte, die aus Airbus A330-200 und Airbus A330-300 besteht, im Schnitt über 18 Jahre alt ist und über unterschiedliche Kabinen verfügt.
Collins Aerospace Diamond Parallel Sitz
In den meisten Airbus A330-300 und in allen Airbus A330-200, die für Discover Airlines unterwegs sind, findet man den Diamond Parallel Sitz vom US-amerikanischen Sitzhersteller Collins Aerospace in einer stark angepassten Version vor. Dieses Sitzmodell ist auch (weiterhin) der Standardsitz in der Lufthansa Business Class. Im Airbus A330 ist er in einer 2-2-2 Konfiguration verbaut. Er lässt sich in ein flaches Bett ausfahren, bietet aber relativ wenig Privatsphäre. In den drei Airbus A330-200 und den folgenden Airbus A330-300 ist dieser Sitz eingebaut: D-AIKA, D-AIKB, D-AIKC, D-AIKD, D-AIKE, D-AIKF, D-AIKH und D-AIKK.
Einen Blick auf diesen Sitz könnt ihr hier werfen: Review: Lufthansa Business Class A350 Washington nach München
Thompson Aero Seating Vantage Sitz
Für Discover Airlines sind zudem zwei Airbus A330-300 im Einsatz (D-AFYQ und D-AFYR), die ursprünglich für die schweizerische Schwestergesellschaft Edelweiss Air unterwegs waren. Darum unterscheidet sich die Kabine dieser beiden Maschinen vom Rest der Langstreckenflotte. In den Fliegern sind 27 Sitze des Modells “Vantage” von Thompson Aero Seating eingebaut worden. Der Vantage-Sitz war der erste Sitz des Herstellers und ein sehr erfolgreiches Modell. Bereits die Standardvariante lässt sich zu einem flachen Bett ausfahren und ist leicht an der gestaffelten (staggered) Sitzanordnung erkennbar. Edelweiss hat sich damals für eine gestaffelte 1-2-1 und 2-2-1 Konfiguration entschieden und Discover Airlines hat diese übernommen. Somit haben nicht alle, aber die Mehrheit der Sitze, direkten Zugang zum Gang. Zudem entstehen durch die besondere Anordnung sogenannte Thronsitze, die den Passagieren besonders viel Platz und Ablagefläche bieten. Diesen Sitz nutzen auch andere Lufthansa-Tochtergesellschaften wie SWISS (A330, A340 und B777), Austrian Airlines (B767 und B777) und Brussels Airlines (A330).
Ausführliche Erfahrungsberichte zu dieser Variante findet ihr hier:
- Review: Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 Kuala Lumpur – Delhi
- Review: Swiss Business Class Boeing 777-300ER Zürich- Los Angeles
Neue Business Class Sitz ab 2027
Längerfristig strebt Discover Airlines jedoch eine Vereinheitlichung der Langstreckenkabine an. Darum sollen ab 2027 alle drei Reiseklassen in allen verbliebenen Airbus A330 umfassend erneuert werden. Die Business Class wird eine AAA-Konfiguration („All Aisle Access“) erhalten, die, im Vergleich zu den aktuellen Sitzen, deutlich mehr Komfort bietet. Weitere Details zur neuen Kabine wurden in der Pressemeldung jedoch nicht mitgeteilt. Wenn man etwas spekulieren möchte, dann könnten zwei Modelle in Frage kommen, bei denen es sich um die Weiterentwicklung der beiden oben genannten Sitze handelt: Nämlich der Collins Aerospace Super Diamond und der Thompson VantageXL. Beide Modelle findet man auch bei der Lufthansa Group. So sind die gebrauchten Boeing 787-9, die für Austrian Airlines und Lufthansa im Einsatz sind, mit dem Collins Aerospace Super Diamond ausgestattet. Den Thompson VantageXL findet man in den vier ehemaligen Philippine Airlines Airbus A350-900, die Lufthansa gebraucht gekauft hat. Zudem werden die verbliebenen Airbus A380 ab 2026 sehr wahrscheinlich den Thompson VantageXL im Rahmen einer Kabinenerneuerung erhalten.
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