Emirates ist mit Abstand der größte Airbus A380-Betreiber und hat am 16. Dezember 2021 in Hamburg-Finkenwerder den letzten A380 erhalten. Airbus wird keine weiteren Flugzeuge dieses Typs produzieren. Emirates würde diesen Umstand offenbar gerne ändern.
Seit mehreren Jahren steht fest, dass die Geschichte des Airbus A380 nicht als Erfolgsstory in die Historie der Luftfahrt eingehen wird. Vor dem Ausbruch der Pandemie betrieben insgesamt nur 14 Airlines den Airbus A380 und einige Betreiber haben den Superjumbo während der Corona-Pandemie ausgeflottet. Zu hoch sei der Verbrauch des Vierstrahlers, der nur bei voller Auslastung profitabel fliegen kann. Schlussendlich wurde mit dem A380-800 auch nur eine Version des Superjumbos tatsächlich gebaut. Einige Betreiber, wie Qatar Airways und Emirates, hatten mehr Interesse an der gestreckten Version, die jedoch nie kam. In Summe wurden letztlich nur 251 Maschinen von Airbus ausgeliefert. Wenn es nach Emirates ginge, wäre die Geschichte des A380 noch weitergegangen und die Airline vom Persischen Golf hat in der Vergangenheit das Interesse nach einer neuen Version des A380 bzw. eines Airbus A380neo gegenüber Airbus kommuniziert.

Ein überarbeiteter Airbus A380neo, der mit neuen Triebwerken, Verbundwerkstoffen, einer kleineren Heckflosse und verbesserten Tragflächen ausgerüstet wäre, hätte einen viel geringeren Verbrauch als das Ursprungsmodell. Das sagte zumindest Emirates-Chef Tim Clark gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN. Aufgrund seiner Beharrlichkeit würde man bei Airbus zumindest über dieses Thema nachdenken. Denn der weltweite Luftverkehr wächst weiter und schon jetzt hätten v.a. die europäischen Drehkreuze Engpässe bei den Slots. Die deutlich sparsameren, jedoch auch kleineren Boeing 787 und Airbus A350, die als Langstreckenflugzeuge bei vielen Airlines beliebt sind, könnten den Wachstum nicht auffangen, meinte Clark. Auch die größere Boeing 777X könne dies nicht. Davon abgesehen hat die neueste Version der Boeing 777 mit Verzögerungen bei der Zertifizierung zu kämpfen und so musste bspw. Emirates die Flottenplanung anpassen und die Nutzungsdauer einiger A380 verlängern.
Der Emirates-Präsident weiß, dass er mit dem Wunsch nach einem A380neo derzeit relativ allein dasteht, kann sich aber vorstellen, dass andere Fluggesellschaften in 10 bis 15 Jahren ihre Meinung ändern könnten. Erst einmal ist das alles Zukunftsmusik und die Entwicklung einer neuen und konkurrenzfähigen A380-Version für Airbus ebenso zeit- wie kostspielig.
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