Nach ein paar Tagen in Japan und zurück in Singapur, wartete ein absolutes Highlight auf mich, die neue Singapore Airlines Suite Class im A380. Nach zahlreichen Business Class Flügen sollte dies mein erster First Class Flug sein – und dann gleich in der neuen Suite von Singapore Airlines. Die Vorfreude stieg mit jeder Minute, die es näher es auf das Boarding zuging. Die neue Suite von Singapore Airlines wurde viel gelobt, aber es gab auch einige Kritikpunkte. Daher freute ich mich, mir selbst ein Bild davon machen zu können. Für den 4-Stunden Flug von Singapur nach Hong Kong zahlt ihr gerade einmal 37.500 KrisFlyer Meilen – ein genialer Preis für eines der besten First Class Produkte auf dem Markt. Was euch in der neuen Singapore Airlines Suite im A380 erwartet, erfahrt ihr in diesem Review…
Singapore Airlines neue Suite Class A380– Die wichtigsten Daten
- Airline: Singapore Airlines
- Flugzeugtyp: Airbus A380-800
- Flugnummer: SQ856
- Reiseklasse: Suite Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 1 (6 Suiten in 3 Reihen)
- Sitzbreite: 32 Zoll / 81 cm
- Recline: 135 Grad (separates Bett)
- Bettbreite: 27 Zoll / 69 cm
- Bettlänge: 76 Zoll / 193 cm
- Bildschirmgröße: 18 Inch / 46 cm
Singapore Airlines neue First Class A380 – Buchung
Die Suite von Singapore Airlines lässt sich lediglich über KrisFlyer buchen. Habe ich die Singapore Airlines Business Class von Zürich nach Singapur noch über Miles & More gebucht, ist das in diesem Fall also nicht möglich. Die Strecke von Singapur nach Hongkong ist nicht ohne Grund so beliebt: Der Flug kostet euch nur 37.500 KrisFlyer Meilen und ca. 30 Euro Zuzahlungen. Das ist ein extrem gutes Angebot für ein so hochwertiges Produkt und definitiv ein Sweetspot für alle American Express Kreditkarteninhaber, die Membership Rewards Punkte sammeln.
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Achtet bei der Buchung auf die Flugnummer, denn der neue A380 wird nur 4x die Woche auf dieser Strecke eingesetzt. Aktuell werden von Singapore Airlines folgende Strecken mit der neuen Business Class und First Class im A380 bedient:
- Sydney SQ221/ SQ232
- London Heathrow SQ322/SQ317
- Shanghai SQ830/SS833
- Zürich SQ346/SQ345
- Hongkong SQ856/ SQ 861
Ab Frühjahr 2019 ist auch geplant die neue Business Class und First Class auf der Strecke Frankfurt – Singapur einzusetzen. Oftmals geht es bei der Buchung über den Saver Tarif nur über die Warteliste. Ich muss allerdings sagen, dass ich bisher immer Glück hatte und nach 4 – 6 Tagen eine Bestätigung auf mein Smartphone bekommen habe, dass mein Platz frei ist.

Singapore Airlines neue Suite Class A380 – Boarding und Kabine
Gäste der First oder Suite Class werden beim Betreten der Singapore Airlines Lounge am Flughafen Changi von einem Angestellten persönlich zum exklusiven Private Room gebracht (Mark berichtete bereits). So hatte auch ich die Möglichkeit vor meinem Flug nach Hongkong noch eine Kleinigkeit zu Essen und etwas zu trinken. Nach einem kurzen Aufenthalt im Private Room ging es dann für mich Richtung Gate B2.
In den neuen A380 Flugzeugen von Singapore Airlines hat man sich entschieden die First Class Suiten im Oberdeck zu verbauen. In den älteren A380 befinden sich diese noch im Lower Deck ganz vorne im Flugzeug (Review: Singapore Airlines Suites Class A380 Sydney nach Singapur). Der Einsteig erfolgte über die vorderste Tür des Oberdecks, zusammen mit den Gästen der Business Class. Ich wurde sehr freundlich von meinem Purser begrüßt und man brachte mich zu meiner Suite 3A. Alle anderen Gäste machten ebenfalls den Eindruck, als hätten sie das Ticket über Meilen erworben. Die Dame neben mir ist sogar mit dem selben Flugzeug wieder zurückgeflogen, aber dann nur in der Business Class. Der neue A380 bietet bei Singapore Airlines Platz für 343 Economy Class Passagiere, 44 Premium Economy Class Passagiere, 78 Business Class Passagiere und 6 Suite Class Passagiere.

Angeordnet sind die 6 First Class Suiten in einer 1 – 1 Anordnung über insgesamt 3 Reihen. Auf jeder Seite lassen sich die ersten beiden Suiten zum einem großen Raum mit Doppelbett in der Mitte umfunktionieren. Das ist sicherlich für Paare auf einem Langstreckenflug durchaus interessant. Einer der häufig genannten Nachteile der Suiten ist die spiegelsymmetrische Anordnung der Kabine gegenüber. Hätte man diese spiegelverkehrt konstruiert, würde man bei Start und Landung nicht die ganze Zeit den Nachbarn angucken müssen, wenn man die Augen einmal vom Monitor abwendet. Das gilt insbesondere auch beim Essen, wenn der Sitz in Richtung der gegenüberliegenden Kabine gedreht ist.
Singapore Airlines neue Suite Class A380 – Sitz/Bett
Beim Betreten der Suite wirkt diese schon auf den ersten Blick sehr groß und selbst der riesige Sitz wirkte etwas verloren. Wobei ich gelesen habe, dass die Suiten 1 und 2 noch ein klein bisschen größer sein sollen, da man diese zu einer großen Suite mit Doppelbett umfunktionieren kann. Der Sitz selbst wirkte beim Platz nehmen wie der Sessel, den man noch von Opa kennt. Äußerst bequem und mit vielen Verstellmöglichkeiten. So lässt sich der Sitz in drei unterschiedliche Positionen stellen. Zu Start und Landung ist alles eingefahren und der Sitz aufrecht. In dieser Position fehlte mir aber irgendwas, auf das ich meine Beine hochlegen bzw. drauf ablegen konnte. Die zweite Position ist gedreht zum Fenster hin, wobei man in dieser Position keine wirkliche Aussicht hat, da die Fenster doch etwas zu weit rechts angeordnet sind. Wie auf obigem Foto zu erkennen ist das aber in der gegenüberliegenden Suite 3F aber ein wenig anders, da dort die Fenster bereits auf Höhe des Sitzes anfangen. Schaut ihr gern aus dem Fenster wählt also Suite 3F und nicht Suite 3A! Die dritte Position ist in Richtung 18 Zoll Monitor. Nur in dieser Position kann man die volle Recliner Möglichkeit des Sitzes ausnutzen. Der Flug hatte leider durchweg leichte bis stärkere Turbulenzen, so dass der Sitz in der Recliner Position doch etwas stark gewackelt hat. Auf Dauer empfand ich dies als störend.
Ich hätte auch gerne auf das Bett gewechselt. Bei nur 3,5 Stunden Flug samt Essensservice und Turbulenzen, hatte ich aber leider keine Chance dieses auszuklappen und zu nutzen. Das Bett befindet sich an der Wand und wird bei Benutzung ausgeklappt und von der Stewardess hergerichtet. Der Sitz eignet sich übrigens nicht wirklich zum Schlafen, aber wozu auch, denn man hat ja das integrierte Bett in der Suite.
Verstaumöglichkeiten gibt es in der Suite reichlich. So habt ihr direkt beim Eingang der Suite einen kleinen Kleiderschrank, wo ihr eure Jacken, Sakkos, Hemden, oder sonstiges aufhängen könnt. Ein kleiner Rucksack passt ebenfalls in diesen Schrank.
Seitlich vom Sitz befinden sich auch ein paar Ablagefächer, wo sich während des Starts Ipad, Smartphone und Pass gut verstauen lassen. Das Design gefiel mir, da es drei separate Fächer waren und das in der Mitte noch einen beleuchteten Spiegel integriert hatte. Darunter gibt es noch ein Stellfach für einen kleinen Handgepäckkoffer oder eine etwas größere Tasche.
In der Armlehne befinden sich eine Fernbedienung, sowie die Optionen der unterschiedlichen Sitzeinstellungen. Seitlich vom Sitz, unter den drei Ablagefächern, findet ihr auch Anschlüsse für USB und Strom, sowie ein HDMI Anschluss. Eine zweite Steckdose und USB Anschluss befinden sich integriert in die kleine Kommode, wo auch euer Tisch verstaut wird. Oberhalb der Anschlüsse habt ihr noch Schalter um die Lichter in eurer Kabine zu steuern, oder den Service Button für euren persönlichen Steward.
Der Tisch ist optimal in der kleinen Kommode rechts verstaut und kann bei Bedarf gut genutzt werden, als Schreibtisch oder natürlich zum Essen.

Was ich bis heute nicht verstehe ist, warum der Dreamliner bisher das einzige Flugzeug mit der Option zur Verdunklung der Scheiben ist. Ich finde das ist eine optimale Lösung und sollte eigentlich in jedem Flugzeug verbaut werden. In dem neuen A380 hat man zumindest in der Suite die Möglichkeit das Fenster leicht oder komplett zu verdunkeln.
Singapore Airlines neue Suite Class A380 – Entertainment
Beeindruckend ist natürlich der 18 Zoll Monitor in der Kabine. Dieser lässt sich ebenfalls in zwei Richtungen verstellen. Zur Start und Landung muss dieser in der Ausgangsposition an der Wand sein. Ansonsten lässt er sich auch zum Sitz hin drehen, wenn man diesen auf die TV Sitzeinstellung gedreht hat. Der Fernseher lässt sich mit zwei Controllern steuern, einem größeren und einen kleineren, der im Sitz mit verbaut ist.
Der große Remote Controller muss während Start und Landung in der dafür vorgesehen Halterung seitlich von euch eingerastet sein. Ihr habt auch keine Möglichkeit diese aus der Halterung zu entfernen, da ein kleines Schloss vom Personal erst per Knopfdruck entriegelt werden muss. So möchte man vermeiden, dass während Start und Landung der Remote Controller durch die Suite fliegt. Die Kommode auf der Seite hat ebenfalls eine Halterung für den Remote Controller.
Die Auswahl an Filmen ist in der Suite natürlich identisch zu anderen Singapore Airlines Flüge und Reiseklassen. Die Auswahl an Filmen und Serien ist im Allgemeinen sehr gut, allerdings kommt das Entertainment meiner Meinung nach nicht an Emirates heran. Eine Übersicht über die aktuellen Filme findet ihr auf der offiziellen Homepage von Singapore Airlines. Aber das gilt auch für die meisten anderen Airlines. Die Kopfhörer, die man als Suite Passagier erhält, sind natürlich die Noise Cancelling Kopfhörer von Bose, etwas Besseres gibt es auf dem Markt einfach nicht, zumindest ist mir dies nicht bekannt.

Singapore Airlines neue Suite Class A380 – Bad
Das Bad für Passagiere in der Suites Class ist natürlich größer als in der Business oder Economy Class. Insgesamt gibt es sogar zwei unterschiedliche Bäder, eins links und eins rechts. Auf eine Dusche, wie zum Beispiel bei Emirates oder Etihad, hat man in der Suite Class bei Singapore Airlines aber verzichtet. Ausgestattet ist das Bad mit Produkten von L'Occitane. Von dieser Marke sind auch die Amenities bei Singapore Airlines. Auf diesem Flug gab es aber außer Slipper keine weiteren Amenities, da es sich lediglich um einen 3,5 Stunden Flug handelte. Zahnbürste, Rasierer, etc. findet ihr natürlich im Bad. Das Bad ist relativ groß und hat hinten links eine große Fläche zum Sitzen, wofür man diese braucht, ist mir allerdings nicht ganz klar. Ich denke einfach, man wusste nicht so wirklich was man in dem Bad verbauen könnte und entschied sich für die lange gepolsterte Bank. Das andere Bad hat hingegen an der Stelle einen Sitz mit Schminkspiegel. Die Kabine auf der rechten Seite wirkt im Allgemeinen auch etwas größer und nicht so eng. Dafür ist die Gesamtfläche des Waschbecken-Bereichs etwas kleiner gestaltet. Das Design des Bades ist schlicht aber schön gestaltet. Die Marmorverzierung und das lila Licht wirken sehr modern und bieten eine Art Wohlfühlatmosphäre.
Singapore Airlines neue Suite Class A380 – Service/Essen
Der Service, wie nicht anders gewohnt bei Singapore Airlines in der First Class, war wirklich sehr sehr gut. Nachdem mich der Purser zu meiner Suite gebracht hatte, erklärte mir dieser auch was ich alles in der Kabine vorfinden würde. Danach kam der Flight Manager und stellte sich kurz vor und fragte ob alles nach meiner Zufriedenheit ist. Kurze Zeit später kam die für mich zuständige Stewardess und fragte nach meinem Getränkewunsch. Ich entschied mich für den Krug Champagner, da ich den Dom Perignon bereits zuvor im Private Room probieren konnte. Sie gab den Getränkewunsch an das Personal weiter und kam sofort zurück um mir die möglichen Sitzeinstellungen zu erklären. Nachdem sie damit durch war kam der nächste Steward und brachte mir mein Glas Champagner. Innerhalb der ersten 10 Minuten haben sich bei mir 4 oder 5 Mitarbeiter vorgestellt. Vor lauter Begeisterung in der Suite zu sein, könnte ich mir deren Namen aber nicht merken.
Wir hatten leider – oder zum Glück – keinen Slot bekommen, so dass wir ca. eine Stunde verspätet abgeflogen sind. Vorteil: Man bekommt noch mehr Champagner. Nachteil: Der Remote Controller ist die ganze Zeit fest in der Halterung verriegelt. Während Start und Landung muss die Tür der Kabine geöffnet sein, nur während des Fluges kann diese geschlossen werden. Es bieten sich allerdings kleine Schlitze für die Stewards zum durchgucken, um zu erkennen, ob abgeräumt werden kann oder ob der Gast noch irgendwelche Wünsche hat.
Da es sich ja um einen relativ kurzen Flug nach Hong Kong handelte, sollte kein warmes Essen serviert werden. Ich hatte aber mal wieder mein Essen vorbestellt und da es ein Flug am frühen Morgen war, entschied ich mich mal wieder für das Egg Benedict. Zuvor gab es ein paar frische Früchte und dazu ein bisschen Brot. Im Anschluss entschied ich mich für Granola mit Joghurt, was jetzt nicht das Highlight gewesen ist. Die Alternative wären Cornflakes mit Milch gewesen. Auf Langstreckenflügen in der Suite wird euch an dieser Stelle auch Kaviar serviert. Kleine Mängel: Das Besteck könnte ruhig ein wenig aufgewärmt sein und nicht wie auf all meinen Flügen eiskalt beim Auspacken.
Im Anschluss gab es noch ein Getränk und es wurden Nüsse serviert. Kurz nachdem die Nüsse aufgegessen waren hat es einer der Stewards bemerkt und mir direkt neue gebracht, sehr aufmerksam.
Singapore Airlines neue Suite Class A380 – WiFi
Wie auch auf anderen Singapore Airlines Flügen bekommt ihr als First Class Passagier 100MB kostenlosen WiFi Zugang. Das reicht locker um einen Instagram Post zu machen, oder das ein oder andere nachzugucken. Ich denke für einen 3,5 Stunden Flug ist das mehr als ausreichend und es bedarf keinem zusätzlichen Kauf an weiteren MB. Dennoch sind hier die Preise für euch.
Singapore Airlines neue Suite Class A380 – Fazit
Ein Fazit fällt mir nicht so leicht für meinen ersten First Class Flug überhaupt. Der Service war wirklich hervorragend. Alle Angestellten machten ein sehr netten und aufmerksamen Eindruck. Sie waren auch sehr hilfsbereit und haben sich die Zeit genommen die unterschiedlichsten Fragen zu beantworten. Die Kabine ist von der Größe her natürlich wirklich klasse und bietet jede Menge Platz. Mein größtes Problem ist jedoch der Sitz. Die Recliner Position ist nur im TV Modus wirklich zu nutzen und in dieser wackelt der Sitz bei Turbulenzen doch recht stark, als wäre dieser nicht richtig festgeschraubt. Von der Ausstattung ist die Kabine auch wirklich top, es gibt genug Ablageflächen, Verstauräume und Anschlüsse. Für 37.500 Meilen im Saver Tarif kann bei der Buchung absolut nichts falsch machen! Gerne würde ich das Produkt in Zukunft nochmal auf der echten Langstrecke ausprobieren, denn erst so kommt man in den vollen Genuss der Kabine inkl. Bett und warmen Speisen.
Seid ihr vielleicht auch schon in der neuen Suite geflogen, dann hinterlasst eure Meinung doch in den Kommentaren!
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