asiana business class a350 900 kabine 1
23. Dezember 2019 Benedikt 4 Business Class Review

Review: Asiana Business Class Airbus A350-900 Shanghai – Seoul

Nach ein paar Tagen im Hyatt on the Bund Shanghai war es Zeit für die nächste asiatische Metropole: Seoul. Was das Einlösen von Meilen angeht, so ist Asien ein absoluter Traum, denn keine andere Region hat eine solche Zahl von verschiedenen Top-Airlines. Für uns war es naheliegend, dass wir mit einem der südkoreanischen Carrier fliegen, und da Asiana Airlines ein Partner von Etihad Guest Miles ist war die Sache schnell beschlossen. Das gilt erst Recht, wenn auf einem so kurzen Flug ein neuer Airbus A350-900 zum Einsatz kommt…

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Die wichtigsten Daten

  • Airline: Asiana Airlines
  • Flugzeugtyp: Airbus A350-900
  • Flugnummer: OZ362
  • Reiseklasse: Business Class
  • Kabinen-Konfiguration: 1-2-1
  • Kabinen-Größe: 28 Sitze in 7 Reihen
  • Pitch/Sitzabstand/Bettlänge: 77 Zoll / 195,5 cm
  • Sitzbreite: 22 Zoll / 56 cm
  • Bildschirmgröße: 18,5 Zoll / 47 cm

Ablauf der Buchung

Die Buchung dieses Fluges war relativ spannend, der Gegenwert einfach nur fantastisch. Denn Asiana Airlines ist eine Partnerairline von Etihad Guest, welches wiederum ein Transferpartner von American Express Membership Rewards ist (American Express Membership Rewards Punkte in Meilen umwandeln). Der Award Chart von Etihad Guest für Flüge mit Asiana (es gibt für jede Partnerairline einen separaten Chart) ist vor allem auf der Kurzstrecke herausragend:

Etihad Guest Award Chart für Flüge mit Asiana Airlines
Etihad Guest Award Chart für Flüge mit Asiana Airlines

Für Flüge bis zu einer Distanz von 1.000 Meilen bezahlt ihr gerade einmal 10.000 Etihad Guest Meilen bzw. umgerechnet 12.500 Membership Rewards Punkte! Die Steuern und Gebühren belaufen sich auf einen niedrigen zweistelligen Betrag, sind also ebenfalls nicht der Rede wert. Für 2 Stunden in einem Lie-Flat Sitz, Loungezugang, einem Mittagessen und Alkohol kein schlechter Deal. In den Terms & Conditions steht übrigens, dass Oneway-Flüge nicht gestattet seien und Return Flüge gebucht werden müssen. Sowohl ich als auch meine Begleitung haben jeweils 2 Flüge gebucht, und nicht ein einziges Mal kam diese Regel zum Tragen oder wurde auch nur erwähnt.

Zum Überprüfen der Verfügbarkeiten habe ich Miles & More benutzt, denn hier werden Asiana Awards ebenfalls angezeigt. Nach einer kurzen Bestätigung bei der Hotline von Etihad Guest, ob man hier auch den gleichen Award Space sieht, habe ich den Transfer eingeleitet, und 2 Tage später waren die Meilen auf dem Konto.

Übrigens ist Etihad Guest relativ streng was das Einlösen für andere Personen angeht. Dies geht nur innerhalb der Familie, dazu werden die Passdaten abgeglichen und es wird ein sogenannter “Head of Household” benötigt, welcher als einziger die Flüge aus dem Meilenpool heraus buchen kann. Wenn man das aber weiß und es eingerichtet ist stellt auch das kein Problem mehr da. Für Freunde und Bekannte ist ein Buchen damit aber nicht möglich, hier würde sich allenfalls einer der regelmäßig angebotenen Etihad Guest Punkte Sales anbieten. Das wären dann etwa 150 Euro, was in Anbetracht des regulären Preises von fast 400 Euro immer noch ganz gut ist.

Boarding des Asiana Fluges

Das Boarding begann pünktlich auf die Minute und lief, wie in Asien üblich (auch in China?) gesittet vonstatten. Durch Türe 1L wurden Passagiere der Business Class geboardet, alle anderen sind dann durch Türe 2L eingestiegen.

Asiana A350 900 Seoul Incheon Gate 1
Airbus A350-900 der Asiana Airlines

Nach meiner Fotosession kam dann direkt auch eine Flugbegleiterin an meinen Platz und stellte sich persönlich vor, einen Predeparture Drink gab es allerdings nicht. Dafür aber ein heißes Tuch und kurz darauf gab es dann auch noch die Einreisekarten und einen Kugelschreiber für das Ausfüllen ebendieser.

Das mag sich zwar etwas banal anhören, aber auf jedem unserer Flüge wurden diese Karten direkt vor oder kurz nach dem Start verteilt, was ich jeweils sehr geschätzt habe. Da füllt man das Ding noch schnell aus und legt es zur Seite, ohne erst nach einem Schreiber suchen zu müssen, oder gar erst vor den Schaltern der Immigration die Prozedur zu starten. Ob das abhängig vom Carrier ist oder vom Ziel habe ich aber nicht rausgefunden, weiß hier jemand mehr?

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Die Kabine

Die Kabine des A350 von Asiana bringt keine wirklichen Neuerungen im Hinblick auf das Produkt selbst, denn verbaut ist eine standardmäßige staggered 1-2-1 Konfiguration, wobei sich die Sitze in jeder Reihe jeweils abwechseln zwischen nah am Gang (Fensterplätze) und Honeymoon (Mittelplätze), oder nah am Fenster (die bevorzugten Plätze für maximale Privatsphäre) und nah am Gang (Mittelplätze). Eine solche Anordnung mit quasi den gleichen Sitzen findet man unter anderem auch bei Iberia (Review: Iberia Business Class Airbus A340-600 Madrid & Lima). Jede Reihe besteht aus 4 Plätzen, verteilt auf 7 Reihen ergibt das 28 Business Class Plätze im Ganzen, was relativ klein ist.

Asiana Business Class A350-900 Seatmap © Seatguru
Asiana Business Class A350-900 Seatmap © Seatguru

Die Gemeinsamkeiten mit der Iberia Business Class hören hier aber auch schon auf, denn bis auf das Modell der Sitze bewegt sich die Asiana Business Class in einer anderen Liga. Das beginnt beim Design der Kabine und endet mit der Freundlichkeit der Flugbegleiter. Ersteres ist eine Frage des Geschmacks, aber mir hat die generell helle und offene Kabine sehr gut gefallen, was sicher auch den fehlenden Overhead Bins über den Mittelsitzen liegt. Aber auch die (falschen) Holzoberflächen machen einen wertigen Eindruck.

Die Bulkheads hätte man sicher etwas individueller gestalten können. Swiss macht das zum Beispiel hervorragend (Review: Swiss First Class Airbus A340-300 Zürich – Shanghai), aber alles in allem war die Kabine mehr als in Ordnung, nicht zuletzt, weil sie mit nur 28 Sitzplätzen relativ klein (aber nicht eng) ausfällt. Einzig bei der Privatsphäre der einzelnen Sitze gibt es ziemliche Unterschiede, aber selbst bei der Sitzplatzauswahl ein oder zwei Tage vor Abflug waren noch die besten Plätze frei. Nach einem schnellen Boarding ging es dann zu einem ausgedehnten Taxi zur Startbahn.

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Sitz

Wie bereits erwähnt ist der im A350-900 von Asiana verbaute Sitz auch auf anderen Airlines, wie beispielsweise Iberia oder Alitalia, zu finden, und ist an sich ziemlich unspektakulär was die Hardware angeht. Vom Aussehen her wirkt er aber deutlich besser als seine Pendants, durch den hellen Stoff und die hellen Oberflächen trägt der Sitz zu einer alles anderen als dunklen Kabine bei. Natürlich habe ich wieder einmal vergessen meinen eigenen Sitz, 4K, zu fotografieren, welcher im Gegensatz zu unten abgebildetem Sitz direkt am Fenster ist, mit der Ablage zum Gang hin, und damit deutlich mehr Privatsphäre bietet. Ein Schönheitsfehler ist dabei wohl der seitliche Sichtschutz in Richtung Fenster, durch den man sich unglücklicherweise nach vorne lehnen muss um rausschauen zu können. Die Fußablage ist wie bei all diesen Sitzen schön groß, so wie ich es mag.

Auch die Sitze in der Mitte wechseln sich ab zwischen nahe am Gang und nahe beieinander, letztere auch Honeymoon-Sitze genannt, da sie ideal für Paare bzw. generell Zusammenreisende sind. Am wenigsten beliebt dürften wohl die Mittelsitze nahe am Gang sein, da man hier zwar kein Fenster hat, aber dennoch sehr exponiert sitzt. Bei einer so kleinen Kabine dürfte sich das allerdings verschmerzen lassen.

Links (oder rechts, je nach Sitz) des Sitzes befindet sich die Ablagefläche. Wirklich benutzen kann man diese nur während des Fluges, da andernfalls alles sich darauf Befindliche durch die Gegend fliegt. Von der Hinterseite des Vordersitzes wird zudem der Tisch herabgeklappt, welcher aus einem Stück besteht und problemlos Platz für einen Laptop oder das Tablett mit dem Essen bietet. Möchte man während des Essens aufstehen, so kann man den Tisch nach vorne schieben.

Ebenfalls neben dem Sitz, auf Kopfhöhe, befinden sich eine Leselampe sowie ein Kopfhörer- und USB-Anschluss. Oberhalb der Armlehne sind der IFE Controller sowie die Einstellungen für den Sitz zu finden. Noch ein Stück weiter Richtung Sitz gibt es außerdem einen einzelnen Knopf für die Aufrechtposition des Sitzes.

Mit dem Stauraum war ich nicht so ganz zufrieden. Es gibt leider kein einziges wirklich geschlossenes Fach, alle zur Verfügung stehenden Stauräume sind nach irgendwohin offen. An der Seite ist Platz für eine Flasche, der Rest war allerdings schon ziemlich voll mit den Kopfhörern und anderem Papierkram. Der Raum unter der Fußablage war etwas zu klein für meinen Rucksack, und auch die Ablage unter der Armlehne war durch die Schräge nicht wirklich praktisch. Unterhalb der Armlehne befindet sich dann noch der Stromanschluss für Nicht-USB Geräte.

Alles in allem war der Sitz zwar deutlich angenehmer als jene der Konkurrenz, was nicht zuletzt auch dem jungen Alter geschuldet sein dürfte. Allerdings hätte man hier dennoch mehr draus machen können, besonders hinsichtlich des Stauraums. An jenen des Cathay Pacific A350-1000 kommt er leider nicht ganz ran, aber zum Loungen und bestimmt auch zum Schlafen ist der Sitz sehr bequem.

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Entertainment

Der IFE Monitor ist mit 18,5 Zoll gefühlt durchschnittlich groß, aber vollkommen ausreichend. Beim Boarding wird hier irgendeine Werbung eingeblendet, erst während des Taxis oder sogar erst nach dem Start kann man das IFE benutzen, was ich ziemlich störend finde, denn hier gehen locker 30 bis 60 Minuten Entertainment flöten.

Um sich am Fensterplatz (der direkt am Fenster) bespaßen zu lassen kann es von Nöten sein, die Sonnenblenden zu schließen, denn der Monitor spiegelt ziemlich stark. Dafür ist die Film- und Serienauswahl ganz gut, sowohl was neue Blockbuster betrifft als auch was Serien als Set angeht.

Abgesehen von der Bedienung per Hand kann man das IFE auch mittels des Controller steuern. Der Controller hat einwandfrei reagiert, auch wenn ich die Oberfläche vom OZ:enter nicht unbedingt als Favoriten bezeichnen würde. Die Airshow war individuell gestaltbar, hat aber auch die üblichen Schleifen spielen können. Und entweder hab ich das übersehen, oder Asiana hat in ihren A350 tatsächlich keine Tailcam verbaut. Dafür gibts selbstverständlich Punkteabzug (wenn wir denn welche verteilen würden).

Die bereits am Platz wartenden Kopfhörer waren augenscheinlich nichts Besonders, aber auf einem so kurzen Flug ist das meiner Meinung nach auch nicht wirklich nötig. Vorausgesetzt natürlich, dass auf echten Langstrecken bessere Qualität geboten wird. Ich hab die Dinger verpackt gelassen, denn bei einem Flug, wo man kaum lang genug für einen Film unterwegs ist kann man sich auch mal anderweitig beschäftigen, erst recht wenn das Entertainment erst nach dem Start verfügbar ist.

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Essen/Service

Wer die Verpflegung auf innereuropäischen Flügen kennt, egal welche Reiseklasse, der wird hier (unter den richtigen Umständen) positiv überrascht sein. Denn trotz der kurzen Flugzeit von weniger als 2 Stunden gibt es eine Menükarte und ein Mittagessen mit Vorspeise, Hauptgang, Dessert und auf Wunsch auch Weinbegleitung. Anbei zunächst das Menü der Business Class:

Ich habe mich dann gegen die Shrimps und für das Tenderloin Steak entschieden. Geschmacklich war das eine ziemlich gute Wahl, mit dem kleinen Problem, dass das Steak beinahe kalt war. Nach der Hälfte habe ich es dann stehen gelassen und mich auf die Beilagen bzw. den Salat und die Früchte konzentriert, ganz zu schweigen vom Wein.

Auch trotz der Panne mit dem Fleisch war ich ziemlich begeistert vom Essen, wenn das das nächste Mal noch warm serviert wird (gegen das Rohe habe ich eigentlich nichts), dann gibt es dafür volle Punktzahl. Proaktiv wurde während des Essens auch noch einmal Wein nachgeschenkt. Von so einer Business Class kann man hier in Europa nur träumen.

Der Service war für Asien typisch, was im positiven Sinne zu verstehen ist. Man hat sich nach dem Boarding vorgestellt, mich mit Namen angesprochen und war besonders bei den Getränken sehr großzügig. Ein drittes Glas Wein musste ich ablehnen, aber es war repräsentativ für die Crew. Natürlich war da die etwas distanzierte Art, aber das gehört einfach dazu, und damit kann ich mich gut anfreunden.

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Amenities

Bei den Amenities war ich überrascht, dass es überhaupt etwas gab. Hier verteilt Asiana Airlines zwar keine Amenity Kits, dafür aber Slipper. Da ich meine Schuhe anbehalten habe, habe ich darauf verzichtet sie zu benutzen, die Geste alleine ist aber schon positiv hervorzuheben.

Asiana Business Class Slipper
Asiana Business Class Slipper

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Bad

Für die 28 Passagiere der Business Class gibt es ganze 3 Bäder, keine schlechte Ratio, wenn man es zum Beispiel mit der 777-300ER Business Class von Swiss vergleicht, bei der es gleich viele WCs für über 60 Passagiere sind. Die Bäder scheinen relativ standardmäßig eingerichtet zu sein, wurden während des Fluges jeweils einwandfrei sauber gehalten. Um sich auf längeren Flügen umziehen zu können besteht die Möglichkeit eine Auflage aufs WC abzuklappen. Neben Seife wurden hier auch Zahnbürsten, Kämme und Crèmes bzw. Sprays bereitgestellt.

Angebot von WiFi

Natürlich darf an Bord eines so neuen Flugzeugs das WiFi nicht fehlen. Dieses wurde auch auf diesem Flug angeboten, allerdings wollte mein iPhone mal wieder nicht die Verbindung herstellen, und da ich im Flieger ohnehin selten WLAN nutze habe ich es dabei belassen. Die Preise für selbiges sind dabei ziemlich fair wie ich finde, und können hier nochmal geprüft werden:

  • 1 Stunde: 11,95 USD
  • 3 Stunden: 16,95 USD
  • Unbegrenzt: 21,95 USD

Asiana Business Class Airbus A350-900 – Fazit

Die Kurzversion: Von so einer Business Class auf der Kurz- und Mittelstrecke kann man hier in Europa nur träumen. Zwar war längst nicht alles perfekt, wie zum Beispiel der fehlende Stauraum am Sitz, oder das nicht ganz warme Essen, aber wenn man das erst mal ins Verhältnis setzt dann ist das Jammern auf höchstem Niveau. Selbst für innerasiatische Standards war der Flug sehr gut, denn auch hier werden immer häufiger Narrowbodies, also Flugzeuge mit nur einem Mittelgang, eingesetzt, wenn auch meist mit einer vernünftigen Business Class. Alles in allem war ich also trotz der paar Kritikpunkte sehr angetan von dem Produkt, erst recht für den bezahlten Preis, und würde es ohne zu zögern wieder buchen. Eine klare Empfehlung meinerseits!

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