fiji airways atr72
12. März 2022 Markus 0 Sonstiges

Im Portrait: Fiji Airways – Die Große unter den Kleinen

Kaum ein Teil der Welt ist von Europa so weit entfernt wie Ozeanien, bzw. der Südpazifik. Daher ist es nur verständlich, dass die meisten von uns nicht viel über diese Region wissen. Wer innerhalb der Südsee reisen möchte, der/die kommt am Fliegen kaum vorbei. Mit unserem kleinen Pazifikguide möchten wir euch dabei helfen, euch besser in dieser riesigen und doch unbekannten Region zurechtzufinden und die dortigen Airlines besser kennenzulernen. In diesem Teil stelle ich euch die Fiji Airways vor, gebe einen kleinen Bericht über die Einreise nach Fidschi wieder und was Fidschi so besonders macht. Wusstet ihr zum Beispiel, dass der größte Flughafen von Fidschi nicht in der Hauptstadt des Landes liegt?

Über Fidschi

Fidschi ist einer der größeren Staaten im Pazifik, zumindest was die Einwohnerzahl angeht. Denn diese kratzt langsam an der Millionen-Marke. Geografisch liegen die Inseln relativ zentral in Ozeanien. Östlich von Vanuatu und Neukaledonien und westlich von Tonga und Samoa. Daher ist es naheliegend, dass sich der Flughafen von Fidschi in Nadi (ausgesprochen: Nandi) zu einem kleinem Luftfahrt-Drehkreuz für diese Region entwickelt hat. Während Nadi (NAN) im Westen der Hauptinsel liegt, befindet sich die Hauptstadt Suva (SUV) an der Ostküste. Fidschis Hauptinsel, Viti Levu, auf der beide internationalen Flughäfen beheimatet sind, ist von Sydney in vier und von Singapur ca. zehn Flugstunden entfernt. Während Vanuatu und Neukaledonien klar Melanesien zugeordnet werden können, kann man in den Gesichtern der Fidschianer auch einen polynesischen Einfluss erkennen.

Die Fidschi-Inseln sind für ihre Unterwasserwelt berühmt. Taucher und Schnorchler können abseits der Hauptinsel die Korallenriffe erkunden. Zu sehen gibt es neben den typischen Bewohnern der Korallenriffe auch Mantarochen und bis zu neun Haiarten. Die östlichen Inseln laden auch zum Wandern durch den Regenwald ein und wer es auf Taveuni schafft, kann über die theoretische Datumsgrenze springen.

Lage von Fidschi im Südpazifik
Lage von Fidschi im Südpazifik © gcmap.com

Eigene Erfahrung vor Ort

Laut dem Auswärtigen Amt muss man bei der Einreise nach Fidschi ein Rückflug-/Weiterreiseticket oder einen anderen Nachweis vorlegen, wann man das Land wieder verlässt. Beim Check-In unseres Fluges von Neukaledonien nach Fidschi wurden wir vom Check-In-Mitarbeiter der AirCalin darauf angesprochen. Wir gaben an, mit einem Segelschiff Fidschi zu verlassen. Das ist durchaus gängige Praxis für Reisende, auf einer Yacht anzuheuern und so von Insel zu Insel zu gelangen. Diese Aussage genügte dem AirCalin-Mitarbeiter in Noumea und auch in Nadi interessierte sich bei der Immigration nach Fidschi niemand dafür, wie und wann wir Fidschi wieder verlassen würden. “Bula!”, wird es euch entgegen hallen, sobald ihr das Flugzeug verlasst, denn so begrüßt man sich auf Fidschi zu jeder Tageszeit. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Tariffamilien der Fiji Aiways zum Beispiel Bula Specials oder Bula Saver heißen.

Im Vergleich zu den Nachbarländern im Südpazifik ist Fidschi relativ günstig und verfügt über ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz. Die einzelnen Insel(-gruppen) werden mit Fähren und Flugzeugen verbunden. Inlandsflüge mit FijiLink sind keine Schnäppchen, aber für Ausländer bezahlbar. Das Klima ist feucht-warm und man muss stets mit Regen und starken Winden rechnen. Das Wetter und damit auch die Strömung ändern sich täglich, was sich auch auf die Tagesplanung auswirken kann. Gerade die Mantarochen reagieren stark auf Ebbe und Flut sowie die Strömung. Die westlichen Inseln sowie der westliche Teil der Hauptinsel sind trockener als der Osten. Obwohl Suva die Haupstadt des Landes ist, liegt der größte Flughafen des Landes in Nadi, was auch gleichzeitig das Tourismuszentrum der Hauptinsel bildet. Von der künstlichen Insel Denarau starten die Fähren zu den viel kleineren Mamanuca- und Yasawa-Inseln, wo man am Strand oder beim Schnorcheln und Tauchen entspannen kann. Auf dieser Insel liegen auch die meisten Resorts der großen internationalen Hotelketten, wie das Hilton Fiji Beach Resort and Spa zu dem ich auch ein Hotel Review verfasst habe. Ihr solltet aber beachten, dass Nadi und Denarau, im Gegensatz zu den Mamanucas und Yasawas, über einen dunklen Strand und trübes Wasser verfügen. Wir konnten uns überall in Englisch verständigen.

Über Fiji Airways

1947 vom australischen Navigator Harold Gatty gegründet, dauerte es vier Jahre für die Fiji Airways (FJ) bis zum Jungfernflug, der dann im September 1951 durchgeführt wurde. Schon 1958 kaufte sich Qantas ein und unternahm den Versuch, eine multinationale Airline für den Pazifikraum aufzubauen. Andere pazifische Staaten erhielten Anteile an der Fiji Airways. Anfang der 70er Jahre wurde die Airline dann auch in Air Pacific umbenannt und behielt diesen Namen bis 2013. Dadurch kann es vorkommen, dass in älteren Reiseführern und Quellen noch von Air Pacific die Rede ist. Obwohl die Idee des multinationalen Carriers scheiterte, hält Qantas weiterhin einen hohen Anteil (über 45%) der Aktien. Mehrheitseigner mit 51% ist der fidschianische Staat. 2007 wurde Sun Air gekauft und in den Konzern eingegliedert. Seit 2014 ist dieser Teil als Fiji Link bekannt und führt die Domestikflüge durch.

Seit Dezember 2018 ist Fiji Airways der erste (und bisher einzige) oneworld connect Partner. Fiji Airways steht dadurch der oneworld Allianz nahe, ist aber kein volles Mitglied. Welche Vorteile das für oneworld Statusinhaber mit sich bringt, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen: Fiji Airways wird erste oneworld connect Partnerairline. Von Skytrax bekommt die Fiji Airways vier Sterne. Der Schwachpunkt scheint das Essen an Bord zu sein. Da sind sich Skytrax und Reisenden, die ich unterwegs befragt habe, einig. Ich selbst hatte keinen Flug mit Verpflegung.

Der internationale Flughafen in Nadi ist modern, aber überschaubar. Als Priority Pass Inhaber erhält man Zutritt in die Fiji Airway Premier Lounge, die im internationalen Bereich des Flughafens liegt (Priority Pass – Weltweiter Lounge Zugang auch ohne Status). Die Lounge hat mir sehr gut gefallen, wie ihr in meinem Review nachlesen könnt: Review: Fiji Airways Premier Lounge Nadi. Dagegen fällt der Flughafen in der Hauptstadt Suva (SUV) erheblich ab. Das Gebäude wirkt veraltet und es gibt auch keine Lounge. Mit den unteren Bildern versuche ich die Unterschiede zwischen den beiden Flughäfen darzustellen.

Streckennetz

Wie oben bereits erwähnt, ist Nadi so etwas wie ein regionales Drehkreuz. Von hier aus erreicht man nonstop Nachbarstaaten wie Samoa, Tonga, aber auch abgelegene Ziele wie Kiribati (Tarawa und Kiritimati) und Nauru. Zusätzlich werden bekanntere Destinationen wie beispielsweise Hawaii (Honolulu), Los Angeles, Vancouver, Singapur, Sydney, Melbourne und Auckland von Fiji Airways bedient. Auch die Inseln untereinander werden durch die Tochtergesellschaft Fiji Link miteinander verbunden.

Fiji Airways Streckennetz Flightconnections Juli 2022
Das Streckennetz der Fiji Airways im Juli 2022 © Flightconnections.com

Flotte

Fiji Airways hat eine kleine, jedoch recht heterogene Flotte, um ihr Streckennetz aufrecht zu erhalten. Das liegt an den Herausforderungen, die der Südpazifik mit sich bringt. Mit den Widebodies von Airbus transportiert die Fluglinie Touristen aus Asien und Nordamerika nach Nadi. Auch Flüge nach Australien und Neuseeland werden teilweise mit den Langstreckenmaschinen, aber auch mit der Boeing 737-Flotte durchgeführt.

  • 3 DHC-6 Series 400 Twin Otter (Fiji Link)
  • 1 ATR 42 (Fiji Link)
  • 2 ATR 72 (Fiji Link)
  • 1 Boeing 737-800
  • 5 Boeing 737 MAX 8
  • 3 Airbus A330-200
  • 1 Airbus A330-300
  • 2 Airbus A350-900

Die Boeing 737 und die ATR72 werden für Flüge innerhalb der Region, wie z.B. nach Tonga und Samoa, eingesetzt. Ende 2019 wurden zwei Airbus A350-900 für die Langstreckenflotte der Fiji Airways ausgeliefert.

Vielfliegerprogramm

Fiji Airways hat ein eigenes Vielfliegerprogramm namens Tabua Club. Die Besonderheit ist, dass man für die Mitgliedschaft in diesem Programm eine Gebühr zahlt. Um dem Tabua Club beizutreten, wird eine einmalige Gebühr von 100 FJD (ca. 41€) genommen. Laut der Website von Fiji Airways kostet die einfache Mitgliedschaft dann 699 FJD (288€) und eine Tabua Club Plus Mitgliedschaft 599 FJD (ca. 246€) pro Jahr. Die Tabua Club Plus Mitgliedschaft kann man sich auch nur durch Flüge mit Fiji Airways verdienen. Ausführliche Informationen findet ihr auf der Website von Fiji Airways.

Zum Buchen von Prämienflügen bieten sich vier andere Vielfliegerprogramme an, die mit Fiji Airways kooperieren. Das sind Cathay Pacific Asia Miles, Alaska Airlines Mileage Plan, American Airlines AAdvantage und Qantas Frequent Flyer. Da man regelmäßig vergünstigt American Airlines AAdvantage Meilen und Alaska Airlines Meilen kaufen kann oder man American Express Membership Rewards Punkte zu Asia Miles transferieren kann, bieten sich diese Programme an, um Prämienflüge mit Fiji Airways zu buchen. Es sind auch definitiv Verfügbarkeiten da, doch sind diese schnell ausgebucht. Ich empfehle euch daher, Prämienflüge mit Fiji Airways mit einigem Vorlauf zu buchen. Vorschläge und eine Anleitung findet ihr in den jeweiligen Sweetspot-Artikeln: Cathay Pacific Asia Miles SweetspotsAlaska Airlines Mileage Plan Sweetspots und American Airlines AAdvantage Sweetspots. Wer genug Meilen bei Qantas hat, kann natürlich auch über dieses Programm buchen.

Eigene Erfahrung mit Fiji Airways

Meine Erfahrung an Bord der Fiji Airways hält sich stark in Grenzen. Lediglich zwei Inlandsflüge von Suva nach Taveuni und von Taveuni nach Nadi haben wir mit Fiji Link absolviert. Eingesetzt wurde auf beiden Flügen eine DHC Twin Otter, bei der man die Piloten bei der Arbeit beobachten kann. Beim Anflug auf Nadi mussten wir auch dreimal kreisen, bevor wir die Erlaubnis zum Landen erhielten. In einem Fluggerät mit 18 Sitzplätzen bekommt man das natürlich viel direkter mit. Wie in Vanuatu auch, faszinierten mich in Fidschi die winzigen Flughäfen auf den äußeren Inseln, in den Check-In, Wartebereich und Gepäckausgabe in einem Holzhaus untergebracht sind. Vielleicht, weil sich aufgrund der Nähe des Frankfurter Flughafens zu meinem Heimatort, mein persönliches Bild eines Flughafens geprägt hat. Im Gegensatz zu einem großen Flughafen, entsteht am Flughafen von Taveuni eine gewisse Kundennähe. Denn der Check-In-Mitarbeiter, der Handling Agent, der Feuerwehrmann und der Dorfpolizist sitzen mit euch auf der gleichen Bank und warten auf die ankommende Maschine.

Ich wollte auf dem Weg von Fidschi nach Australien gerne den Airbus A330 der Fiji Airways testen. Leider konnte ich diesen Codeshare Flug nicht unter Qantas-Flugnummer buchen und auch das Call Center der Qantas war dazu nicht in der Lage, obwohl die Buchungsklassen verfügbar waren. Fiji Airways bot den gleichen Flug nur für einen wesentlich höheren Preis an. Daher entschied ich mich gegen einen Flug mit Fiji Airways und für Virgin Australia.

Fiji Airways, Fidschi und Bula ─ Fazit

Letztlich sind wir viel weniger mit Fiji Airways geflogen, als vor der Reise angenommen. Das lag einerseits an Situationen wie der obigen, dass ich mich für die Konkurrenz entschied und auch daran, dass wir weniger Zeit im Südpazifik verbrachten, als ursprünglich geplant. Das Urteil von anderen Reisenden, die regelmäßig die Fiji Airways von/nach Australien und Neuseeland nutzen, war eher durchwachsen. Deshalb hätte ich gerne die Fiji Airways für eine Mittelstrecke gebucht, um mir ein besseres Bild vom Service und der Kabine zu machen. Immerhin die Fiji Airways Lounge am Flughafen Nadi konnte ich testen und diese hat mich überzeugt.

Generelles Fazit zur Region

Meine Strategie aus Lateinamerika, nämlich kurzfristig Flüge mit Meilen zu buchen, hat im Südpazifik leider gar nicht funktioniert. Obwohl ich meine American Express Membership Rewards Punkte zu insgesamt 13 Vielfliegerprogrammen umwandeln kann, hat entweder die nötige Verfügbarkeit gefehlt oder die Meilenpreise waren für die Kurzstrecken zu hoch. Da oft sehr kleines Fluggerät zwischen den einzelnen Insel(-staaten) eingesetzt wird, ist das Preisniveau auch sehr hoch und keineswegs mit innereuropäischen Kurzstrecken vergleichbar. Deshalb empfehle ich euch, eure Route schon weit im Voraus zu gestalten und (Prämien-)Buchungen entsprechend zu tätigen.

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