Vor Kurzem hatte ich erstmals die Gelegenheit, die neue Lufthansa Allegris Business Class zu testen. Im Folgenden erfahrt ihr, ob die neue Lufthansa Allegris Kabine auf Flug LH458 von München nach San Francisco tatsächlich meine Erwartungen erfüllen konnte – oder diese vielleicht sogar übertroffen hat.
Die neue Lufthansa Allegris Kabine hat bereits im Vorfeld für viel Aufmerksamkeit gesorgt – zurecht, denn das deutsche Flaggschiffprodukt verspricht in puncto Sitzkomfort, Privatsphäre und technischer Ausstattung deutliche Fortschritte gegenüber der bisherigen Lufthansa Business Class auf der Langstrecke. Als Vielflieger und langjähriger Nutzer von Miles & More Prämienflügen, wollte ich mir natürlich unbedingt selbst ein Bild davon machen.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Die wichtigsten Daten
- Airline: Lufthansa
- Flugzeugtyp: Airbus A350-900
- Kennzeichen: D-AIXS
- Flugnummer: LH458
- Flugzeit: 10,5 Stunden
- Tag/Nacht: Tagflug
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: 1-2-1
- Kabinen-Größe: 38 Sitze in 11 Reihen
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Buchung
Hintergrund dieser Buchung war eine geplante Reise von Deutschland nach Neuseeland – eine Strecke, die ich schon oft geflogen bin, egal ob bezahlt oder mit Miles & More Meilen, in allen Reiseklassen und mit praktisch allen verfügbaren Star Alliance Airlines. Dieses Mal, Mitte Mai 2025, stand ich jedoch vor einer besonderen Herausforderung: Durch die bevorstehende Umstellung bei Miles & More auf ein dynamisches Preissytem im Juni 2025, war der Zeitdruck höher als sonst.
Dank gezieltem Meilensammeln (Miles & More Meilenkauf mit Bonus, Payback-Aktionen sowie einem Transferbonus zwischen Payback und Miles & More) konnte ich schließlich kurz vor knapp einen Business Class Prämienflug von München nach San Francisco in der neuen Lufthansa Allegris Business Class sowie Anschlussflug nach Auckland mit Air New Zealand ergattern. Kostenpunkt: 97.000 Meilen plus etwa 500 Euro Steuern und Gebühren. Insbesondere auf den Flug in der Lufthansa Allegris Business Class freute ich mich enorm. Übrigens kostet dieselbe Strecke mit mindestens einer Miles & More Partnerairline im neuen dynamischen Miles & More Preissystem in der Business Class mittlerweile 107.500 Miles & More Meilen.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Boarding
Der Lufthansa Flug LH458 von München nach San Francisco hatte an diesem Tag eine geplante Abflugzeit von 16:30 Uhr. Aufgrund einer Bahnverspätung erreichte ich den Flughafen München erst 40 Minuten vor Abflug. Dank Lufthansa Senator Status konnte ich direkt zum Lufthansa First Class Check-in Bereich eilen. Auf dem Weg prüfte ich noch schnell auf Flightradar24, ob der heutige Flug weiterhin pünktlich starten würde und ob die eingesetzte Maschine auch tatsächlich mit der Allegris Kabine ausgestattet war – das lässt sich über das Flugzeugkennzeichen mit unserer Lufthansa Allegris Strecken Übersicht sehr einfach prüfen.
Nach der First Class Sicherheitskontrolle nahm ich den People Mover hinüber ins Satellitenterminal zu den L Gates. Dort angekommen, war ich tatsächlich der letzte Passagier, der das Flugzeug betrat. Daher verlief das Boarding für mich zügig und reibungslos. Meiner Erfahrung nach verläuft das Boarding auf Langstreckenflügen ab München ohnehin meist ohne Probleme.
Über die vordere Fluggastbrücke ging es dann direkt ins Flugzeug, wo mich die Crew und die ausgesprochen freundliche Purserin bereits erwartete und es zu einem kurzen Gespräch kam. Mit einem vielleicht etwas zu breiten Lächeln ging ich schließlich an der neuen Lufthansa Allegris First Class vorbei (mehr dazu später), durchquerte die vordere Business Class Kabine mit den Reihen 2 bis 7 sowie die mittlere Galley und erreichte schließlich die hintere Allegris Business Class Kabine mit den Reihen 8 bis 12. Dort angekommen nahm ich meinen Fensterplatz 11K ein. Das obligatorische Begrüßungsgetränk erhielt ich wenige Minuten später. Zur Auswahl standen Champagner, Orangensaft oder ein Aperitif. Dazu gab es eine kleine, eher unspektakuläre Papiertüte mit Nüssen.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Kabine
Die Allegris Business Class Kabine ist im Airbus A350-900 in zwei Bereiche unterteilt, die durch eine Galley getrennt sind. Im vorderen Bereich sind 20 Sitze und im hinteren Bereich 18 Sitze verbaut. Bei den insgesamt acht Sitzen der Reihen 2 und 8 handelt es sich um die Allegris Business Suiten mit schließbaren Türen und höheren Wänden. Hier findet ihr einen Überblick der Lufthansa Allegris Sitztypen.
Beim Betreten der Kabine fiel mir direkt auf, dass die Business Class an diesem Tag nicht vollständig ausgebucht war – ein eher ungewöhnliches Bild für die Verbindung nach San Francisco. Tatsächlich erzählte mir die Purserin später im Flug, dass dies ihr erster Einsatz in der Allegris Kabine sei, bei dem nicht alle Business Sitze belegt sind. Damit erklärte sich möglicherweise auch, warum ich kurz vor knapp überhaupt noch einen Prämienplatz ergattern konnte. Leider konnte ich selbst keine Fotos von der leeren Kabine machen. Deshalb greife ich hier auf drei Fotos zurück, die beim Allegris Presse-Event in München entstanden sind.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Sitz/Bett
Die neuen Lufthansa Allegris Sitze wurden vollständig von Lufthansa selbst entwickelt. Das Ergebnis überzeugt mit einer durchdachten und modernen Ausstattung, bei der man sofort merkt, dass hier kein Standardprodukt von der Stange verwendet wurde. Meinen Sitz 11K hatte ich bereits im Vorfeld über die Lufthansa App reserviert. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Privacy Seat, der auf Langstreckenflügen aufgrund der erhöhten Privatsphäre regulär einen Aufpreis von 170 Euro kostet. Für Senatoren und HON Circle Member entfällt diese Gebühr.
Jeder Sitz bietet einen 18-Zoll großen Touchscreen Monitor, eine Bedienung per Tablet zur Steuerung von Sitz, Licht und Entertainment sowie eine Vielzahl weiterer Annehmlichkeiten wie Wireless Charging und Noise Cancelling Kopfhörer mit Bluetooth. Die integrierte Sitzkühlung und -heizung, die Lufthansa derzeit als eine der ersten Airlines weltweit anbietet, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich habe das Feature fast den gesamten Flug über genutzt – alles funktionierte einwandfrei. Auch sonst wirkte alles hochwertig und sauber, lediglich das Tablet zeigte bereits einige Gebrauchsspuren. Das ist natürlich nach so kurzer Einsatzzeit mehr als ärgerlich.
Zwischen Sitz und Gang bietet der Allegris Privacy Seat mehrere nützliche Ablagemöglichkeiten. In einem verschließbaren Staufach sind spezielle Halterungen für Wasserflasche, Kopfhörer, Reisedokumente und Brille integriert. Direkt darunter befinden sich praktische Anschlüsse, darunter ein USB-A-Port sowie eine universelle Steckdose. Platz für Laptop oder persönliche Gegenstände ist hier ebenfalls ausreichend vorhanden. Einen USB-C-Anschluss suchte ich zunächst vergeblich, da er deutlich weniger sichtbar als der separate USB-A-Port angebracht ist. Letztlich entdeckte ich den USB-C-Anschluss aber doch etwas versteckt als Teil der universellen Steckdose. Als besonders großzügig empfand ich auch die Fußablage.
Der große, auszieh- und ausklappbare Tisch ist gigantisch und bietet enorm viel Platz. Dieser ist zudem so konzipiert, dass man, wenn man beispielsweise kurz aufstehen möchte, den Tisch mit Laptop einfach Richtung Monitor schieben kann. Dadurch muss man sich weder umständlich am Tisch vorbeiquetschen noch den Laptop zwischendurch anderweitig verstauen – ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Business Class Produkten.
Während des Fluges empfand ich die Privatsphäre auf meinem Sitz als sehr spürbar. Besonders nachdem viele Passagiere in den Schlafmodus wechselten oder Filme schauten, wurde deutlich, wie durchdacht die Anordnung der Allegris Sitze wirklich ist – ab diesem Zeitpunkt hatte ich praktisch niemanden mehr in meinem Sichtfeld.
Allerdings nutzte ich bei diesem Flug weder das Entertainment-Angebot noch die Liegeposition ausführlich. Für mich stand auf diesem Flug das Arbeiten am Laptop im Vordergrund. Da ich wusste, dass ich auf meinem Anschlussflug nach Auckland ausreichend schlafen würde, entschied ich mich bewusst dafür, den Flug in der neuen Allegris Kabine wortwörtlich für “Business” zu nutzen. Und genau in dieser Hinsicht überzeugte mich der Privacy Seat voll und ganz. Auch ergonomisch war der Privacy Seat ideal zum Arbeiten. Der Sitz bot stets hohen Komfort und genug Bewegungsfreiheit, sodass ich mich nie eingeengt fühlte.
Zwischenzeitlich hatte ich fast schon das Gefühl, dass mir mein Sitzplatz beinahe unverschämt viel Platz bietet – also ein Luxusproblem der besonderen Art. Immerhin erinnerte ich mich daran, dass die Allegris Classic Seats optisch doch deutlich ungünstiger wirken und längst nicht jedem Passagier dieselbe großzügige Privatsphäre bieten, die ich auf meinem Sitz genießen durfte. So hatte ich in meiner türlosen “Privacy Suite” beispielsweise etwas mehr als zwei Fenster ganz für mich allein. Betrachtet man die Seatmap mit der Übersicht der Allegris Sitztypen genauer, erkennt man, dass etwa Sitz 10H (Classic Seat) direkt vor mir zwar ein Fenster hat, dieses aber schräg versetzt und eher umständlich erreichbar ist. Noch ungünstiger sieht es bei Sitz 6H (ebenfalls Classic Seat) aus – hier ist überhaupt kein Fenster vorhanden.
Da der Sitz 12H direkt hinter mir während des Fluges frei blieb, nutzte ich die Gelegenheit, diesen Classic Seat einmal auszuprobieren. Auch der Classic Seat bietet noch immer ein sehr gutes Business Class Erlebnis mit ausreichend Komfort, schließlich handelt es sich grundsätzlich um denselben Sitztyp. Dennoch kehrte ich nach wenigen Minuten gern zum Privacy Seat zurück und musste dabei unwillkürlich schmunzeln. Der Sitz 11K fühlte sich im direkten Vergleich wie ein deutlich spürbares Upgrade hinsichtlich Platzangebot an. Es ist in der Tat erstaunlich, dass eine Person, die weniger als einen Meter entfernt in derselben Reiseklasse fliegt, dennoch ein deutlich anderes Flugerlebnis haben kann.
Ein weiterer Blick auf die obige Seatmap macht zudem deutlich, dass die beiden Classic Seats 12C und 12H vermutlich die besten ihrer Art sind, denn sie bieten eindeutig die meiste Ablagefläche im Vergleich zu den anderen Classic Seats in der Kabine. Ebenfalls interessant erscheinen die beiden Privacy Seats 7A und 7K, da diese laut Seatmap über jeweils drei Fenster verfügen und vom Raumgefühl her nahezu mit der Allegris Business Suite vergleichbar sein dürften.
Die Allegris Business Suite habe ich übrigens bewusst nicht gebucht. Diese bietet sicherlich spürbare Vorteile, wie einen größeren 27 Zoll Monitor, schließbare Türen und etwas höhere Wände. Vor allem die Suiten in Reihe 2 dürften aufgrund ihrer Lage angenehmer sein als jene in Reihe 8, die sich direkt vor den beiden einzigen Business Class Toiletten befinden. Trotzdem erschien mir auf meinem Flug der Mehrwert gegenüber meinem Privacy Seat nicht ausreichend, um den Aufpreis von 600 Euro zu rechtfertigen. Mein indirekter Sitznachbar auf Platz 10G – mit knappen zwei Metern Körpergröße – war laut eigener Aussage übrigens sehr zufrieden mit seinem Extra Long Bed Sitz, der eine Bettlänge von 2,20 Metern bietet.
Insgesamt hat mich der Privacy Seat 11K der Lufthansa Allegris Business Class restlos überzeugt. Doch gleichzeitig offenbart sich hier ein bemerkenswertes Phänomen. Durch die unterschiedlichen Sitztypen innerhalb derselben Kabine erlebt jeder Passagier den Flug tatsächlich völlig anders. Während einige Plätze ein Gefühl von “First Class Light” vermitteln, bleiben andere – insbesondere die Classic Seats – spürbar zurück. Diese enormen Abweichungen innerhalb der gleichen Reiseklasse sind zumindest außergewöhnlich, möglicherweise sogar einzigartig. Ob man das gut oder schlecht findet, hängt wohl vor allem davon ab, welchen Sitz man bekommt – oder sich zusätzlich zum eigentlichen Ticket- oder Meilenpreis leisten möchte. Kurios ist es aber allemal.
Ein Blick in die Lufthansa Allegris First Class Kabine
Da es auf diesem Flug keine First Class Passagiere gab, erhielt ich spontan die Einladung, mir die neue Allegris First Class Kabine ein paar Stunden vor der Landung mal etwas genauer anzusehen. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit und konnte einige Fotos aufnehmen.
Hier zunächst ein Blick in die Allegris First Class Suite Plus in der Kabinenmitte (Sitze 1D und 1E). Diese Suite lässt sich entweder einzeln buchen – dann allerdings mit einem Aufpreis von bis zu 2.900 Euro – oder direkt für zwei Passagiere zusammen. Sie bietet zwei extrabreite, individuell steuerbare Sitze, die sich flexibel entweder zu einem großen Einzelbett oder einem Doppelbett umwandeln lassen. Ins Auge fällt zudem sofort der massive 43 Zoll große Monitor. Natürlich darf auch hier die traditionsreiche Lufthansa First Class Rose nicht fehlen.
Die beiden äußeren Allegris First Class Suiten (Sitze 1A und 1K) verfügen jeweils über einen 32 Zoll Monitor und wirken ebenfalls äußerst geräumig. Mein persönlicher Favorit wäre jedoch ganz klar der Sitzplatz 1K. Dieser Sitz liegt völlig abgeschottet auf der rechten Seite der Kabine. Die Türen zur Doppelsuite (1D/E) und der Suite 1A befinden sich beide auf dem gleichen Gang. In puncto Privatsphäre bietet 1K daher ein besonders hohes Maß an Exklusivität.
Ich sollte noch kurz erwähnen, dass die Türen der Allegris First Class Suiten zwar hochwertig wirken, jedoch nicht raumhoch sind und eher wie elegante Stoffvorhänge wirken. Auch die Suite-Wände reichen nicht ganz bis zur Decke. Die Lufthansa Allegris First Class Toilette unterscheidet sich von der Business Class Variante durch ein helleres, edleres Design und ein separates Waschbecken. An das beeindruckende First Class Bad im Lufthansa Airbus A380 reicht sie jedoch bei weitem nicht heran. Hier unten seht ihr noch den Allegris First Class Pyjama von Porsche Design in edlem Schwarz.
Insgesamt empfinde ich die neuen Lufthansa Allegris First Class Suiten aber als absolut gelungenes Upgrade zur vorherigen Generation – und die mochte ich bereits sehr. Besonders beeindruckend fand ich jedoch die spürbare Ruhe, die in der First Class Kabine herrschte. Sofort beim Betreten der Kabine fiel mir auf, wie deutlich sich die Atmosphäre hier vorne von der Business Class wenige Meter dahinter abhebt. Aus meiner Sicht hat Lufthansa es wirklich gut geschafft, diesen doch eher exklusiven Bereich klar vom Rest des Flugzeugs abzutrennen – was in einer Maschine wie dem Airbus A350 sicher nicht so einfach ist wie etwa in der Boeing 747-8 oder dem Airbus A380.
Beim Online-Check-in für diesen Flug wurde mir übrigens ein Upgrade in die Allegris First Class für 1.659 Euro angeboten. Beim Versuch, dieses testweise anzunehmen, erschien jedoch eine Fehlermeldung. Auf Nachfrage bei Lufthansa bestätigte man mir, dass ein kostenpflichtiges Online-Upgrade in die Allegris First Class bei Prämienflügen aktuell weiterhin nicht möglich ist. Derzeit könnte ein solches Upgrade mit einem Meilenticket gegebenenfalls spontan direkt am Flughafen möglich sein – allerdings ohne Garantie.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Essen/Service
Gehen wir zurück in die Allegris Business Class: Generell empfinde ich den Service bei Lufthansa als recht variabel. Auf diesem Flug war ich jedoch sehr zufrieden. Die Crew war aufmerksam, freundlich und sorgte immer wieder für interessante Gespräche. Etwa 30 Minuten nach dem Take-Off wurde die Essensbestellung aufgenommen und wie üblich stellt sich die Purserin bei allen Senatoren und HON Circle Members persönlich vor. Diesmal gab es neben dem Pyjama sogar noch ein weiteres kleines Allegris-Willkommensgeschenk (mehr dazu später). Insgesamt aber ein rundum gelungener Service, wie ich ihn glücklicherweise meistens bei Lufthansa erlebe.
Als Vorspeise entschied ich mich für das marinierte Kalbsfleisch mit Pak Choi, Ananas-Gelee, Karotten-Tatar und Sesam-Mayonnaise, begleitet von frischem Brot und Salat. Beim Hauptgang wählte ich die Hähnchen-Piccata mit Risotto, obwohl ich kurz unschlüssig war, denn die Trüffel-Dumplings mit Riesling-Soße hörten sich ebenfalls verlockend an. Dazu gab es für mich noch das ein oder andere Glas Rotwein – einen schönen 2019 Château d’Arcins Cru Bourgeois aus dem Haut Médoc. Als Dessert entschied ich mich für Montagnolo, Olivenkäse und Chaumes, garniert mit Quitten-Chutney. Kurz vor der Landung wurde dann nochmals ein kleiner Snack gereicht: Geräuchertes Saiblingsfilet mit Rohkostsalat, Curry-Frischkäse und Radieschen sowie ein Mango-Mousse mit Kiwi-Kompott.
Das Lufthansa Catering war gewohnt solide, wenn auch wenig überraschend. Zwar schmeckte alles durchaus lecker, doch etwas mehr Kreativität hätte diesem Allegris-Flugerlebnis gut getan. Übrigens könnt ihr euch vorab hier auf der Lufthansa Website das Menü eures eigenen Fluges anschauen. Wer eine Mahlzeit außerdem schon vor dem Flug individuell bestellen möchte, kann dies bequem über die Pre-Order Website von Lufthansa erledigen. Auf meinem Flug standen im Pre-Order-Service folgende Optionen zur Verfügung:
- Pork Shoulder mit Kartoffelpüree, Meerrettich, Bratensoße, Karotten und Grünkohl mit Speck
- Garnelen mit Kürbis-Currysoße, Brokkoli und Süßkartoffeln
- Vegetarische Paella mit Zucchini, Pilzen, Brokkoli und Oliven
Gegenüber der bisherigen Business Class im Lufthansa A350 bietet die neue Allegris Kabine neben dem regulären Service auch eine neugestaltete Snack/Drinks-Bar im Galley Bereich. Dort stehen frische Snacks, Obst sowie kalte und warme Getränke zur Verfügung, die auf Wunsch von der Crew serviert werden. Die Präsentation im beleuchteten Kühlschrank wirkt etwas moderner als bisher.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Bad
Für die Business Class stehen im Airbus A350-900 mit Allegris Kabine zwei Waschräume zur Verfügung, die modern und ausgesprochen durchdacht gestaltet sind. Besonders hochwertig wirken Details wie der gepolsterte Toilettendeckel sowie der praktische Fußschalter zum Öffnen des Mülleimers. Zur zusätzlichen Annehmlichkeit werden die Waschräume mit Bodylotion, Mundspülung sowie Erfrischungstüchern ausgestattet.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Amenity Kit
Am Platz wartete bereits ein elegantes Porsche Design Amenity Kit, das optisch durchaus überzeugt, inhaltlich jedoch kaum Neuerungen gegenüber der alten Business Class bietet: Humble Zahnbürste mit Mini-Zahnpasta, Ohrstöpsel, Socken, Handcreme und Erfrischungstuch sowie eine Augenmaske, deren Verarbeitung eher einfach gehalten ist. Insgesamt ein “typisch Lufthansa” zweckmäßiges Set, das im Vergleich zu anderen Premium-Airlines qualitativ allerdings spürbar abfällt. Hier hat Lufthansa beim neuen Allegris-Produkt definitiv noch Nachholbedarf – vor allem bei kleinen Details wie der Augenmaske.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – WiFi
Auf meinem Flug konnte ich erstmals von einer brandneuen Verbesserung profitieren, denn seit dem 03.06.2025, also zufälligerweise genau einen Tag vor meinem Abflug, bietet Lufthansa auf allen Langstreckenflügen kostenfreies Messaging an. Generell war ich während des Fluges mit der Qualität des Internets sehr zufrieden. Natürlich reicht es nicht ganz an Starlink heran, das mittlerweile einige andere Airlines anbieten, doch die Verbindung war stabil und ausreichend schnell. Folgend eine Übersicht über die angebotenen Optionen und Preise:
- Free Messaging für den gesamten Flug
- Premium 2H kostet für zwei Stunden 19 Euro
- Premium Full Flight kostet für den gesamten Flug 29 Euro
Besonders erfreulich war dabei, dass mein kleines Allegris-Willkommensgeschenk, das ich zuvor erwähnt habe, einen Allegris First Class WiFi Voucher enthielt – also kostenfreies Premium Internet für den gesamten Flug. Dieses Premium-Paket funktionierte tatsächlich einwandfrei inklusive problemloser VPN-Nutzung. Interessanterweise war auch das Telefonieren via WhatsApp möglich. Lufthansa bewirbt dies zwar nicht öffentlich und es ist womöglich auch nicht erwünscht, jedoch konnte ich problemlos über zehn Minuten lang störungsfrei telefonieren. Insgesamt ein überzeugendes WiFi-Erlebnis an Bord dieser Lufthansa Maschine.
Lufthansa Allegris Business Class Airbus A350 – Fazit
Mein erster Flug in der Lufthansa Allegris Business Class hat meine ohnehin schon hohen Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern in manchen Bereichen sogar übertroffen. Insbesondere der Privacy Seat bietet einen hohen Komfort und Privatsphäre. Das neue Sitzdesign, die Sitzkühlung sowie die technischen Features setzen Maßstäbe für Lufthansa – definitiv ein großer Fortschritt im Vergleich zur bisherigen Kabine.
Unterm Strich ist die Lufthansa Allegris Business Class im Airbus A350-900 ein rundum gelungenes und überzeugendes Produkt, das ich definitiv wieder wählen würde. Lufthansa hat mit diesem neuen Bordprodukt endlich zu internationalen Wettbewerbern aufgeschlossen. Es bleibt zu hoffen, dass die weitere Einflottung der Allegris Kabine zügig voranschreitet, sodass dieses Erlebnis künftig auf immer mehr Langstrecken angeboten wird. Kurzum: Die Lufthansa Allegris Business Class im Airbus A350 ist eine echte Empfehlung – ich jedenfalls freue mich schon auf den nächsten Flug in dieser tollen Kabine.
Wie sind eure Erfahrungen mit der neuen Lufthansa Allegris Business Class? Hinterlasst gerne einen Kommentar!
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