Lufthansa First Class Airbus A340 600 Champagner Start
27. Dezember 2023 Sebastian 3 First Class Review

Review: Lufthansa First Class Airbus A340-600 & Mein Flugjahr 2023

Ich habe lange überlegt, ob ich eine Zusammenfassung über meine Flüge aus diesem Jahr schreiben soll. Wie ihr anhand dieses Artikels sehen könnt, habe ich mich dafür entschieden. Vielleicht dient es dem einen oder anderen als Entscheidungshilfe, wofür ihr eure Meilen am Ende einsetzen solltet…

Wie sicher auch viele von euch, profitierte auch ich von den Kulanzregelungen der Airlines und Hotelketten über die Corona-Jahre. Das bedeutete, dass ich in diesem Jahr noch so einige Status für mich nutzen wollte, unter anderem den Emerald Status bei British Airways (u. a. First Class Lounge Zugang bei oneworld Airlines), den Platinum Status bei Marriott (u. a. Zugang zur Club Lounge und garantierte Zimmer-Upgrades) und den Senator Status bei Miles & More (u. a. Buchen von Companion Awards). Von letzterem haben wir zum Abschluss des Jahres noch einmal gebraucht gemacht. So stand noch eine weiteres „First time“ in meinem Kalenderjahr 2023, ein Besuch im Lufthansa First Class Terminal Frankfurt und ein damit verbundener First Class Flug im Lufthansa Airbus A340-600. In diesem Artikel werde ich meine Eindrücke von meinem Lufthansa Flug schildern und diese mit meinen anderen First Class Flügen aus dem Jahr 2023 vergleichen.

Eine Anmerkung vorweg: Natürlich lassen sich Airlines und ihre Reiseklassen nach einmaligen Fliegen nur schwer beurteilen, aber es zeigt vielleicht zumindest eine Tendenz. Am Ende ist es eine persönliche Meinung und Empfinden und jeder hat andere Vorstellungen von seinem perfekten First Class Flug. Mir persönlich gefällt zum Beispiel eher ein lockerer Umgang mit dem Kabinenpersonal statt einer stocksteifen Atmosphäre.

Zum Abschluss des Jahres und über die Feiertage stand noch ein Trip nach Vietnam im Kalender. Wie oben bereits erwähnt, wollten wir für diesen Trip vom Miles & More Companion Award machen und das, wenn möglich für die Lufthansa First Class. Daher boten sich die Ziele Singapur, Hong Kong und Bangkok an, um von dort aus weiter nach Vietnam zu fliegen. Für diese Jahreszeit sind Flüge in de Economy und Business Class immer extrem teuer und so findet man in der Regel auch kaum Prämienflug-Verfügbarkeiten. Am Ende hatte ich Glück und fand einen Lufthansa First Class Flug für zwei Personen von Zürich über Frankfurt nach Hong Kong. Der Layover in Frankfurt sollte sechs Stunden betragen, was für einen Aufenthalt im First Class Terminal natürlich optimal ist. Unter Nutzung des Companion Awards und des Miles & More Flex Plus Tarifs buchte ich den Flug für zwei Personen für 210.000 Meilen und 116 CHF (105.000 Meilen pro Person). Es sollte mein zweiter Flug in der Lufthansa First Class sein und ich war gespannt, wie sich die Lufthansa im Vergleich zu den anderen First Class Produkten schlägt, die ich diesem Jahr fliegen durfte. Das wir bereits einige Reviews zu Lufthansa First Class haben, möchte ich nur auf die wichtigsten Punkte eingehen und diese mit den anderen Airlines vergleichen.

Lufthansa First Class Airbus A340-600 – Boarding/Kabine/Sitz

Unser Zubringer von Zürich nach Frankfurt parkte auf einer Außenposition und so hatten wir die Premiere, in einem privaten Auto vom Flugzeug abgeholt und zu Terminal A gebracht zu werden. Dort legten wir einen kurzen Stopp in der Lufthansa First Class Lounge Terminal A ein, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg zum First Class Terminal machten. Damit habe ich meine persönliche Lounge Bucket List abgehackt, denn das First Class Terminal stand noch auf dieser Liste und es war mein erster Besuch. Mir gefiel das First Class Terminal aufgrund seiner Größe. Die Gäste verteilen sich sehr gut in der Lounge. Wer mehr über das FCT erfahren möchte, schaut am besten in den ausführlichen Review zum First Class Terminal Frankfurt. Was hervorzuheben ist, dass sich beim Betreten des FCT ein Mitarbeiter vorstellt und während des ganzen Aufenthaltes bei möglich Fragen, Flugänderungen oder sonstigen Wünschen, für einen zuständig ist. Das erinnerte mich ein wenig an unseren First Class Flug mit Air France. Der zugewiesene Mitarbeiter war sehr freundlich und hat uns die Lounge kurz gezeigt bzw. erklärt. Fünf bis zehn Minuten vor Boarding unseres Fluges nach Hong Kong kam er zu uns und sagte, dass es gleich losgeht. War es bei der Abholung vom Flugzeug noch ein Porsche, der uns zum Terminal gebracht hatte, war es vom FCT ein VW Multivan der uns, mit drei weiteren Passagieren, zum Flugzeug brachte.

Die Fahrt ging zügig und dauerte weniger als zwei Minuten. Am Flugzeug angekommen ging es mit dem Fahrstuhl nach oben zur Brücke. Wir bordeten das Flugzeug über die erste Tür links. Die Stewardess empfing uns freundlich und sagte uns in welche Reihe wir gehen sollten. Insgesamt hat die Lufthansa First Class Airbus A340-600 acht Sitze in zwei Reihen.

Lufthansa First Class Airbus A340 600 Seatmap Aerolopa
Lufthansa First Class Airbus A340-600 Seatmap © aeroLOPA

Wir hatten die Fensterplätze 1A und 2A. Insgesamt war die First Class gut gefüllt. Lediglich der Platz neben mir war anfangs frei, aber das sollte sich kurz vor Abflug noch ändern. Denn der äußerst nette Purser setze den Sohn eines Passagiers aus der First Class kurz vor Abflug noch auf den freien Sitz und machte dem Vater eine spaßige Ansage: „Wie es denn sein könne, dass man seinen Sohn nach hinten setzt, während man selbst in der First Class fliegt?“ Dafür gibt es vermutlich viele potenzielle Erklärungen, aber die Antwort ist mir nicht bekannt, auch nicht aus welcher Klasse der Sohn geupgraded wurde. Die Geste des Pursers dem Sohn ein kostenloses Upgrade zu geben, fand ich äußerst nett.

Der Sitz in der Lufthansa First Class ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, wenn man bedenkt, dass zahlreiche Airlines mittlerweile eine kleine Suite in der Business Class anbieten. Zwar hat der Sitz einen hochfahrbaren Sichtschutz, aber dieser kann erst nach dem Start genutzt werden. Ich finde dies nicht weiter schlimm, da aufgrund der Größe des Sitzes der Abstand zu den Nachbarn durchaus gewahrt ist. Den Sitz an sich finde ich nach wie vor gut. Dieser ist bequem zum Sitzen und besonders zum Schlafen, bietet genug Stauraum mit dem Ottomanen vorne und genügend elektrische Features, um die Entfernung zu diesem optimal einzustellen. Vor der ersten mittleren Reihe befindet sich noch eine kleine Bar, wo vor und während des Fluges der Champagner, Wein und Wasser abgestellt wird, so dass die Stewardessen bei Bedarf schnell nachschenken können.

In den nächsten Absätzen folgen die größte Überraschung und einige Enttäuschungen. Es wird bei Lufthansa definitiv Zeit für ein neue First Class und First Class Konzept!

Lufthansa First Class Airbus A340-600 – Service/Essen/Amenity Kit/Entertainment

Oft liest man über die British Airways First Class, dass diese die beste Business Class der Welt sei. Ich frage mich, warum man dies nie über die Lufthansa liest. Ich bin vor etwa vier Jahren mit der British Airways First Class geflogen. Klar, der Sitz ist nicht unbedingt First Class, aber der Service und allgemein das Softproduct war es. Von der Lufthansa kann ich das bei diesem Flug nicht behaupten.

Zuerst das Positive. Die Crew war wirklich super und vermutlich die Beste, die ich je auf einem Lufthansa Flug hatte. Die Crew, bestehend aus zwei Stewardessen für die First Class und dem Purser, war sehr freundlich, sehr aufmerksam und behielt stets den Überblick, ohne einen Passagier zu vernachlässigen. Ich habe in vergangenen Reviews oft über die Crews der Lufthansa gemeckert, da sie unmotiviert schienen oder unfreundlich waren, aber dieses Mal hat wirklich alles gepasst. Kurz nachdem ich Platz genommen hatte, fragte mich die Stewardess, ob ich einen Pyjama und Slipper haben möchte. Bei meiner Größe von 188 cm war der Pyjama in Größe L durchaus passend. Dazu brachte sie noch das Amenity Kit, mehr dazu später, und einen Voucher für das kostenlose WiFi. Leider war das WiFi extrem langsam. Beim Laden von Bildern auf Instagram gab es beispielsweise Probleme, zum Schreiben von Nachrichten sollte es aber reichen. Immerhin war der Gutschein den ganzen Flug über gültig und nicht mit Einschränkungen beim Datenvolumen verknüpft. Zum Start gab es ein Glas Champagner, dazu ein Wasser und ein paar Nüsse. Ich hätte auch noch ein zweites Glas bekommen, aber da machte der Kapitän die Ansage, dass sich die Crew zum Abflug bereits machen solle.

Insgesamt war die Kommunikation seitens des Kabinenpersonals und des Kapitäns ausführlich und informativ auf diesem Flug. Nach dem Start gab es ein weiteres Glas Champagner und ein heißes Tuch mit einem Rosenblatt dazu. Zirka 45 Minuten nach dem Take-off wurde mit dem Essensservice begonnen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt. Nachdem ich mit dem Abendessen fertig war wurde ich gefragt, ob das Bett gemacht werden solle. Auch als ich am Morgen aufwachte, dauerte es nicht lange bis die Stewardess fragte, ob ich einen Kaffee möchte und das Bett wieder weggeräumt werden solle. Es waren noch etwa 90 Minuten bis zur Landung und die Stewardess fragte, was ich gerne frühstücken möchte.

So gut die Crew auf diesem Flug war, so enttäuschend war alles andere am Soft Product, wenn ich dieses mit meinen anderen First Class Flügen in diesem Jahr vergleiche. Fangen wir beim Essen an. Die Auswahl bei den Vorspeisen ist zwar umfangreich, aber bei den vier Hauptmenüs, stach nichts heraus was für mich „First Class“ wäre. Ich bin auf keinen Fall ein Feinschmecker und habe keine hohen Ansprüche an das Essen. Aber bei Singapore Airlines gab es zum Beispiel Hummer und bei Lufthansa, seht selbst…

Vorspeisen

  • Kaviar mit den traditionellen Beilagen
  • Geräucherte Entenbrust mit grünem Spargel, Edamame Bohnen und Hoisin Sauce
  • Kontierter Hummer mit Quinoa, Mango-Ceviche und Estragon
  • Ziegenkäse mit Rotkohl und Feige
  • Gemischter Salat mit Sellerie, Walnuss und Feta, dazu Caesar Dressing
  • Geröstete Blumenkohlsuppe mit Granatapfel und Croutons

Hauptgericht

  • Gänsebraten mit Rotkohl und Kartoffelknödel
  • Pochierter Kabeljau mit Chorizo-Fumet, Kartoffel, Fenchel und Grapefruit
  • Chili Prawns, marinierte gebratene Garnelen mit Chili Ingwer-Knoblauch-Sauce, Zuckerschoten, Lotuswurzel, Shitake Pilze und Karotten, dazu Jasminreis
  • Hausgemachte vegetarische Maultaschen mit Wildkräutern, Zwiebeln und Schnittlauch

Dessert

  • Langres, St. Germain, Steinsalzkäse, Honig-Ziegenkäse, Saint Agur, dazu Mango-Peperoni-Chutney, Weintrauben, Walnüsse und Radieschen
  • Schokoladen Delice mit Kirsche und Karamell
  • Kokossüppchen mit Sago und frischen Beeren

Frühstück

  • Frisch gepresster Orangensaft
  • Protein-Müsli mit Joghurt oder Milch
  • Frische Früchte der Saison
  • Frische Beeren
  • Gouda und Brie
  • Prosciutto Cotto
  • Sternanis-Lachs
  • Rührei mit Frühstücksspeck und/ oder Schnittlauch
  • Auswahl von verschiedenen Brotsorten und Brötchen, Croissant, Danish Pastry
  • Butter, Konfitüre, Honig und Nutella

Hochprozentiger Alkohol

  • Tarocco Blutorange Geist, DSM Berlin, Deutschland
  • Jack Daniel’s Tennessee Whiskey Old No. 7
  • Johnnie Walker Blue Label Blended Scotch Whisky
  • Dewar’s 18 Years old Blended Scotch Whisky
  • Cognac Lhéraud XO
  • Oxley Gin
  • Selected Vodka
  • Walcher Williams Exclusiv
  • Etter Zuger Kirsch
  • Jägermeister Kräuterlikör

Weißweine

  • 2022 Reiterpfad Riesling Großes Gewächs, Motzenbäcker, Pfalz, Deurschland
  • 2022 Weissburgunder Im Kirschgarten, Weingut Georg Nägele, Pfalz, Deutschland
  • 2020 Sauvignon Blanc Lafóa, Colterenzio, Alto Adige, Italien
  • 2021 Cigalus, Gerard Bertrand, Languedoc, Frankreich

Rotweine

  • 2013 Château Batailley Grand Cru Classé, Paullac, Bordeaux, Frankreich
  • 2017 Red Mountain Cabernet Sauvignon, Chateau Ste. Michelle, Washington, USA
  • 2017 Pangea Syrah Apalta Vineyard, Viña Ventisquero, Chile
  • 2017 „Sofia” Bobal, Valencia DO, de Moya, Spanien

Champagner

  • Champagne Fleur de Miraval ER3
  • Cuvée Grand Siècle, Champagne Laurent-Perrier

Eigentlich wollte ich keine Hauptspeise nehmen, da ich bereits in der Lounge gegessen hatte und mich lediglich mit dem Kaviar und dem Salat zufriedengeben. Die Stewardess hat mich aber überzeugen können und am Ende entschied ich mich für den Gänsebraten, der zart und lecker war. Dennoch hätte ich für die First Class noch etwas anderes zur Auswahl erwartet. Fragt mich nicht was, aber irgendwie hätten es auch Hauptspeisen aus der Business Class sein können. Der Kaviar wird mit Toast serviert, was mir nicht so gut gefällt. Hier hätte ich mir stattdessen, wie bei Emirates, Blinis gewünscht.

Die Auswahl an Vorspeisen, Desserts und das Frühstück (außer Ei-Speisen) wird auf einem Trolley in der Kabine serviert. Das ist wiederum gut, da man so vorher ein Blick auf die Speisen werfen kann und erst dann eine Auswahl treffen muss. Es begann mit einem Gruß aus der Küche, aber ich kann euch leider nicht mehr sagen worum es sich dabei handelte. Ich weiß nur noch, dass es relativ sauer war! Meine Partnerin entschied sich bei der Vorpeise für den Hummer und im Anschluss die Blumenkohlsuppe. Als Hauptspeise entschied sie sich ebenfalls für den Gänsebraten. Zum Frühstück habe ich lediglich das Müsli und ein paar Früchte gewählt. Leider gab es kein Bircher Müsli zum Frühstück. Wie seht ihr das mit dem Essen bei Lufthansa, würdet ihr ebenfalls mehr erwarten oder findet ihr das Angebot bei der Lufthansa gut in der First Class?

Mein nächster Kritikpunkt ist das Entertainment System. Der Monitor ist mit 17 Zoll im Vergleich zur Konkurrenz relativ klein, wenn man dies zum Beispiel mit den 43 Zoll bei ANA in der First Class vergleicht. Hinzu kommt die recht große Entfernung zum Monitor. Dazu kommt der alte Controller, der kein separates Display bietet. Gerade beim Schlafen empfinde ich ein solches als Vorteil, denn beim Aufwachen kann man so schnell schauen, wo sich das Flugzeug aktuell befindet. Der Controller im A340 hat lediglich ein kleines Joypad in der Mitte, wodurch die Menüführung eine Qual ist! Oder habe ich irgendwas falsch gemacht bzw. nicht gefunden? Der Monitor ist hat zwar eine Touch-Funktion, ist dafür aber zu weit weg und reagiert relativ schlecht. Das Programm für die Routeninformation entspricht ebenfalls nicht dem neuesten Standard. Es gibt keine manuellen Einstellungsmöglichkeiten. Wer mehr über das Entertainment Programm von Lufthansa erfahren möchte, der schaut am besten auf die offizielle Website der Lufthansa.

Das absolute Negativ-Highlight für mich war das Amenity Kit. Wow, so schön in Plastik mit all den wunderbaren Amenities, die ich mir in der First Class nur vorstellen kann. Manchmal sprechen Bilder mehr als Worte, also seht selbst.

Irgendwie erinnerte mich das Amenity Kit an einen Notfallbeutel. Dieses Amenity Kit kann leider überhaupt nicht mit jenen von Emirates, Singapore Airlines oder Japan Airlines mithalten. In dem von Emirates befindet sich ein hochwertiges Parfum von Bulgari und auch bei Singapore Airlines gibt es ein Parfum. Was ist aus den guten alten Zeiten geworden, wo es in der First Class noch die Mini Rimowa Koffer gab, welches ich vor vier oder fünf Jahren in der Business Class von Eva Air bekommen habe? Ich hatte schon bessere Business Class Amenity Kits als diese Plastiktasche. In dem Fall habe ich das Amenity Kit im Flugzeug zurückgelassen. Lufthansa, hier besteht Handlungsbedarf!

Lufthansa muss im Soft Product einiges verbessern und aufhören zu sparen, denn ansonsten verlieren sie auch in der First Class den guten Ruf, den sie aufgrund des guten Produktes aus der Vergangenheit noch haben. Trotz der negativen Töne über das Soft Product am Ende noch einmal ein Lob an die Crew, die war wirklich klasse. Ich fand es beeindruckend, dass lediglich zwei Stewardessen für 8 First Class Passagiere zuständig waren und das ohne Probleme gemanagt haben. Ich weiß nicht, ob das schon immer so war, oder ob dies mit Kosteneinsparungen zu tun hat?

Mein Flugjahr 2023 – Top 5 First Class Lounges

Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich noch meine persönlichen Top 5 meiner First Class Flüge aus diesem Jahr auflisten, um euch eine Idee zu geben, wofür es sich nach meiner Meinung am meisten lohnt Meilen oder Punkte einzusetzen. Zur Bewertung meiner First Class Flüge aus diesem Jahr habe ich diese in 3 Kategorien unterteilt, Lounge, Sitz/Kabine und Service. Ich denke das umfasst die drei interessantesten Kategorien, die euch als Leser interessieren. Fangen wir an mit den Lounges.

Platz 1 – Air France La Première Lounge Paris Charles de Gaulle

Alle First Class Lounges, die ich in diesem Jahr besucht habe, waren sehr gut. Einen Besuch, egal in welcher First Class Lounge, werdet ihr vermutlich nicht bereuen. Der Gewinner ist für mich die Air France La Première Lounge. Die Lounge selbst hat in Sachen Ausstattung vielleicht keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, aber das ganze Erlebnis war einmalig. Wir wurden früh morgens vom Hotel von einer Mitarbeiterin abgeholt und diese war bis zum Einsteigen unsere persönliche Ansprechpartnerin. Von der Lounge ging es in die private Limousine, die uns über das Vorfeld des Flughafen Charles de Gaulle bis zum Flugzeug brachte – ein einmaliges Erlebnis. Was mir aber am meisten in Erinnerung geblieben ist, und der Grund warum die Lounge auch auf Platz 1 gelandet ist, ist das wirklich sehr sehr gute Essen. In keiner anderen Lounge habe ich bisher so gut gegessen und so einen professionellen Service erlebt!

Platz 2 – Qantas First Class Lounge Sydney

Dies mag vielleicht einige überraschen, aber mir persönlich gefällt die Qantas First Class Lounge Sydney sehr gut. Ich war in diesem Jahr zum dritten mal in der Lounge und ich freue mich immer wieder. Das Interieur ist teilweise schon etwas älter, obwohl die Farbkombinationen ganz gut gefallen, und manchmal riecht es ein bisschen streng, wenn der Geruch aus der Küche in die Lounge zieht, aber der Blick aus der Lounge auf Start- und Landebahn, mit der Skyline von Sydney im Hintergrund, ist einfach klasse. Die Auswahl beim Essen ist reichlich und es schmeckt sehr gut. Wenn ihr rechtzeitig vor eurem Flug die Lounge aufsucht, könnt ihr noch eine Spa-Anwendung buchen und dazu gibt es in der Lounge die klassischen Anzeigetafeln mit Flugnummer, Uhrzeit und Destination.

Platz 3 – Swiss First Class Lounge Zürich Terminal E

Zum ersten Mal in diesem Jahr habe ich sowohl die Swiss First Class Lounge Terminal E und das Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt besuchen können. Der Gewinner innerhalb der Lufthansa Group und somit auf Platz 3, ist für mich die Swiss First Class Lounge Terminal E. Sie ist nicht die größte Lounge, aber mit einem Balkon und Blick auf das Rollfeld, ist sie gerade im Sommer eine super Lounge zum Verweilen. Der Service ist sehr gut, das Essen ist sehr gut, besonders die Schweizer Spezialitäten und in Kombination mit der Swiss First Class Lounge Terminal A, wo für die meisten First Class Passagiere die Reise beginnt, bietet die Swiss ihren Passagieren eine gewisse Abwechslung.

Platz 4 – Lufthansa First Class Terminal Frankfurt

Das Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt belegt bei mir Platz vier. Wir hatten einen angenehmen Aufenthalt und der Service war ebenfalls sehr gut. Nicht zu vergleichen mit der Etikette und Klasse aus der Air France La Prèmiere Lounge, aber dennoch sehr solide. Punkten kann die Lounge mit Schlafräumen, einem À-la-carte-Restaurant, Duschen, Badewanne und einer Cigar Lounge. Natürlich ist eines der Highlights mit dem Auto zum Flugzeug gebracht zu werden (Lufthansa First Class Limousinen Service – Mit dem Chauffeur zum Flugzeug). Der Nachteil der Lounge ist allerdings, dass wenn ihr mit einem Verbindungsflug in Frankfurt ankommt, euch zu Fuß auf den Weg zur Lounge machen müsst. Das ist aber nur ein kleines Manko, denn dafür gibt es keine Schlange bei der Emmigration und beim Sicherheitscheck. Natürlich bekommt jeder Gast eine der Lufthansa First Class Enten. Leider bietet das FTC kein Blick auf das Vorfeld des Flughafens.

Platz 5 – Singapore Airlines Private Room

Lediglich auf Platz 5 schafft es bei mir der Singapore Airlines Private Room, der erst im Jahr 2022, nach Renovierung, neu eröffnet hat. Das Design ist modern, aber trifft vermutlich nicht jedermanns Geschmack. Was mich am Private Room stört, ist, dass dieser kein natürliches Licht von draußen hat. Ohne natürliches Licht wirkt eine Lounge oftmals zu dunkel und ich persönlich habe dann nie das Gefühl am Flughafen zu sein, wenn ich keine Sicht auf die Flugzeuge oder das Vorfeld habe. Service und Qualität des Essens ist top, daran gibt es nicht auszusetzen. Leider waren wir nur zur Frühstückszeit in der Lounge und konnten uns kein Bild von den warmen Speisen zum Mittag oder Abend machen.

Mehr Reviews zu First Class, Business Class und Priority Pass Lounges findet ihr in der Kategorie “Lounge Reviews“.

Mein Flugjahr 2023 – Top 5 First Class Kabine/Sitz

Bei den First Class Sitzen/Kabinen ist mir persönlich die Entscheidung recht leichtgefallen…

Platz 1 – Emirates Game Changer First Class Boeing 777-300

Die sogenannte „Game Changer“ First Class von Emirates konnte mich in allen Belangen überzeugen. Der Sitz bzw. das Bett ist sehr bequem und das in jeder Position. Hinzu kommt das nette Gimmick als Passagier die Lichtfarbe der Suite selbst einstellen zu können. Der große Monitor, die Ablagefläche sowie die Getränke und Snacks runden das Angebot in der Suite ab. Dazu gibt es vor dem Start ein Fernglas, um das Treiben am Boden zu beobachten. Einen Flug in der Emirates First Class Suite der Boeing 777-300 kann ich wirklich jedem empfehlen, auch wenn diese schwer zu buchen ist, da es bei Emirates kurz vor Abflug oftmals noch zu einem Aircraft Change kommen kann (Was ist der günstigste Weg in die Emirates First Class?).

Platz 2 – Singapore Airlines First Class Suiten Airbus A380

Auf Platz zwei schafft es bei mir die Doppelsuite von Singapore Airlines im Airbus A380. Dass man die Suiten der Reihe 1 und 2 zu einer großen Suite zusammenlegen kann, ist für Paare wirklich cool. Alleinreisende können sich über den Platz ebenfalls nicht beschweren. Das Bett ist separat vom Sitz und somit könnt ihr immer wieder zwischen beiden wechseln, wie es euch gefällt. Was mich an der SIA First Class Suite allerdings stört, ist der Sitz. Dieser wirkt bei Turbulenzen nicht wirklich verankert und wackelt mir ein wenig zu viel. Dennoch, ein super Produkt (Was ist der günstigste Weg in die Singapore Airlines First Class?).

Platz 3 – Swiss First Class Boeing 777-300

Den dritten Platz belegt die Swiss First Class. Mit acht Sitzen in zwei Reihen ist diese eine der größeren First Class Kabinen in den Top 5 und nicht so exklusiv wie andere, ist aber dennoch ein klasse Produkt. Mir persönlich gefällt besonders das Design/Interieur der Kabine. Dazu bietet der Sitz mit einer verschließbaren Tür genügend Privatsphäre (Lässt sich die Swiss First Class mit Meilen buchen?).

Platz 4 – Emirates First Class Airbus A380

Bei Platz 4 standen für mich die Emirates Suite im A380, die Air France First Class in der Boeing 777-300 und die Lufthansa First Class im Airbus A340-600 in der engeren Auswahl, aber am Ende ist meine persönliche Entscheidung auf die Emirates Suite im A380 gefallen. Trotz des Alters konnte die Emirates Suite mich überzeugen. Man muss das ganze Bling Bling schon mögen, denn davon gibt es reichlich. Wovon es ebenfalls reichlich gibt, sind die Amenities, darunter zum Beispiel Getränke, Snacks, Cremes und ein Buch mit Stift. Der Sitz selbst ist auch sehr bequem und mit der schließbaren Kabinentür bietet die Suite genug Privatsphäre.

Platz 5 – Air France La Première First Class Boeing 777-300ER

Auf Platz 5 landet bei mir die Air France La Prèmiere First Class. Mit 4 Plätzen in einer Reihe ist es die kleinste First Class Kabine in der Liste und die am schwersten zu buchende First Class mit Meilen. Leider war die Kabine in der 19 Jahre alten Boeing 777-300 schon an der einen oder anderen Stelle etwas abgenutzt. Der Sitz ist jedoch bequem und breit genug. Dadurch lässt sich in diesem auch sehr gut schlafen. Bei den Sitzen zum Gang gibt es einen Vorhang als Trennung zu den Sitznachbarn. Der Vorhang ist sicherlich nicht vergleichbar mit einer kleinen Trennwand, aber erfüllt dennoch seinen Zweck und bietet genügend Privatsphäre. Air France hat angekündigt in den nächsten Jahren eine modernisierte Version ihr First Class in ihren Flugzeugen zu installieren, was definitiv nicht schaden kann.

Mehr Reviews von First Class, Business Class oder Premium Economy Class Flügen findet ihr auf unserer Übersichtsseite für “Reviews“.

Mein Flugjahr 2023 – Top 5 First Class Service

Wer meine Reviews zu den Emirates First Class Flügen gelesen hat, der hat es vielleicht schon vermutet, dass Platz 1 und 2 an Emirates gehen…

Platz 1 & 2 – Emirates First Class Airbus A380 / Emirates Game Changer First Class Boeing 777-300

Meine beiden Emirates Flüge waren beim Service tip-top! Der Service beim Flug mit dem Airbus A380 war vielleicht minimal besser als in der Boeing 777-300, auch wenn ich euch nicht genau sagen kann, woran ich das festmache. Persönlich erschien mir die Stewardess noch einen Tick freundlicher und strahlte dieses auch in ihrem Job aus. Das Kabinenpersonal war auf beiden Flügen sehr aufmerksam, freundlich, aufgeschlossen und auch für ein Small Talk zu haben. Dazu kam die große Auswahl an Getränken und die Qualität der Speisen, wirklich First Class. Sollten alle Crews in der First Class bei Emirates so sein, dann ist Emirates schwer zu schlagen.

Platz 3 – Singapore Airlines First Class Airbus A380

Den dritten Platz belegt bei mir die Crew von Singapore Airlines. Der Service auf unserem Flug im A380 war ebenfalls sehr gut und nicht unbedingt schlechter als bei Emirates, aber ich persönlich mag es etwas lockerer und entspannter im Umgang mit der Crew und da ist Emirates mein Favorit. Die Crew bei Singapore ist vielleicht ein wenig professioneller und distanzierter als bei Emirates, was der ein oder andere vielleicht bevorzugt. Was mir bei Singapore Airlines besonders gut gefällt, ist die Freundlichkeit und Service beim Betreten des Flugzeuges. Man wird herzlichst empfangen, es wird einem alles gezeigt und gefragt, ob man irgendwelche Wünsche hat. Diese Konstanz konnte ich bisher auf all meinen First Class Flügen mit Singapore Airlines feststellen.

Platz 4 – Swiss First Class Boeing 777-300

Platz vier belegt bei mir die Swiss First Class. Vermutlich die First Class, die ich in den letzten zwei, drei Jahren am häufigsten geflogen bin. Der Service und das Angebot ist vielleicht nicht so pompös wie bei Emirates oder Singapore Airlines, aber auf all meinen Flügen war der Service konstant auf einem guten Niveau. Das war auch der Fall auf unseren zwei First Class Flügen in diesem Jahr. Ich denke mit der Swiss kann man in der Lufthansa Group nichts falsch machen.

Platz 5 – Lufthansa First Class Airbus A340-600

Auf Platz 5 kommt von all meinen First Class Flügen in diesem Jahr mein letzter First Class Flug, in der Lufthansa Airbus A340-600 First Class. Wie oben geschrieben war es die beste Lufthansa Crew, die ich je auf einem Flug mit Lufthansa hatte. Mehr zu diesem Flug habt ihr ja bereits oben gelesen. Erstaunlich, aber im Vergleich zur Air France war die Lufthansa um einiges besser!

Nicht in die Top 5 hat es die Air France La Première geschafft. So wie die First Class immer gehyped wird bei Bloggern und Vloggern, war ich am Ende doch sehr enttäuscht. Vieles fällt und steht mit der Crew und hier hatten wir einfach mal Pech. Daher war der Flug eher die Enttäuschung des Jahres.

Mein Flugjahr 2023 – Fazit

Mit Sicherheit war das Jahr 2023 für mich ein ganz besonderes Jahr als Aviation Fan. Ich konnte mir so einige Flugwünsche erfüllen und First Class Produkte testen, von denen ich vor ein paar Jahren nur geträumt habe. Mit all den negativen Schlagzeilen, von denen jeder von uns täglich umgeben ist, muss man sich persönlich an den positiven Dingen im Leben immer wieder neu motivieren und der Ausblick auf die Flüge gehörte in diesem Jahr definitiv dazu.

Neben den First Class Flügen möchte ich noch meinen ersten Flug in der Business Class mit Vietnam Airlines erwähnen, da dieser wirklich eine positive Überraschung in diesem Jahr war, sodass ich Vietnam Airlines nur jedem empfehlen kann. Dazu kommt die Premium Economy von Japan Airlines, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat und eine sehr gute Alternative zur Business oder First Class bietet.

Im nächsten Jahr wird es definitiv weniger Reviews von mir geben als in diesem Jahr, denn viele der angesparten Meilen sind nun aufgebraucht und auch im beruflichen Bereich hat sich einiges geändert, was das Sammeln von Meilen erschwert.

Was waren eure Aviation Highlights im Jahr 2023?  Hinterlasst gerne einen Kommentar!

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